Bad Teacher |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | - | - | *** | ** | - | ** | 42% |
Inhalt:
Elizabeth Halsey (Cameron Diaz) liebt das schöne und teure Leben und deshalb zieht es die unbeschwerte Blondine zu Männern mit viel Geld. Doch aktuell wird sie von ihrem Verlobten sitzen gelassen und so muss die Vertretungslehrerin zu ihrer Schule, wo sie sich eigentlich schon freudestrahlend von allen Kollegen verabschiedet hat, als Vollzeitkraft zurückkehren. Natürlich gibt Elizabeth die Hoffnung auf ein vermögendes Leben auch weiterhin nicht auf und da sie den Unterricht und die darin vorkommenden Schüler für eine persönliche Zeitverschwendung hält, darf ihre Klasse jeden Tag irgendwelche Filme sehen, während die in den Tag lebende und Drogen konsumierende Klassenleiterin bereits von ihrem nächsten großen Ziel träumt – größere Brüste! Dieses Ziel hält der lässige Sportlehrer Russell Gettis (Jason Segel) bei seiner attraktiven Kollegin, auf die er auch eine Auge geworfen hat, zwar für völlig unnötig, doch Elizabeth bleibt weiter stur an ihrem Vorhaben dran.
Solch eine Schönheitsoperation kostet natürlich eine Stange Geld und so nutzt Elizabeth fortan jede Gelegenheit, um an Geld zu kommen: Ob sie nun bei der alljährlichen Autowäsche der Schüler aushilft und das Trinkgeld teilweise selbst einsteckt, oder ob sie manchen Eltern bei der Lehrersprechstunde Geld für die Bevorzugung derer Kinder abknöpft – überall ist was zu holen. Doch so recht wird der Sparstrumpf nicht voll und als der neue Aushilfslehrer Scott Delacorte (Justin Timberlake) ihr erzählt, von welcher wohlhabenden Familie er abstammt, scheint Elizabeth dann endlich auch ihren neuen Goldesel gefunden zu haben. Doch auch Elizabeths Kollegin, die eifrige und pingelige Lehrerin Amy Squirrel (Lucy Punch), hat ein Auge auf Scott geworfen. Da Amy ohnehin nichts von Elizabeths unkonventionellen Lehrmethoden hält, entbrennt zwischen den beiden ungleichen Frauen bald ein kleiner Machtkampf und als Elizabeth dann auch noch von der recht hohen Schulprämie erfährt, welche es für den Lehrer mit dem besten Klassendurchschnitt bei der alljährlichen Zwischenprüfung gibt, geht es bald schon richtig zur Sache…
Kritik:
Erstaunlicher Weise hat „Bad Teacher“ mir ziemlich schnell keinen Spaß gemacht. Ich mag die Grundidee, einen unverschämten Charakter in einer vermeintlich anständigen Einrichtung Unfug treiben zu lassen. Leider ist der weibliche Hauptcharakter hier schlicht zu flach in ihrer Art und Weise. Dummdreist, überheblich und gelangweilt kommt Elizabeth daher und das soll zwar auch so sein, bringt in mir aber auch genau diese Emotionen beim Gucken rüber. Schnell war ich also gelangweilt und hoffte darauf, dass wenigstens die Gags mit schwarzem Humor beseelt sein würden. Leider orientierten sich die Macher aber mehr am Wort „dumm“ als am Wort „dreist“ und so darf man als geneigter Zuschauer also dann 'lachen', wenn die Hauptfigur fertige Silkionbrüste einer anderen Frau betatscht oder wenn ein Schüler bei der Autowaschaktion einen fetten Ständer in seiner Jeans bekommt, wo der Regisseur dann auch volle Kanne drauf hält, weil es ja so wahnsinnig witzig ist.
Dass man bei „Bad Teacher“ derweil gar nicht erst versucht, das bescheidene US-Schulsystem mit in die Story einzubinden, konnte ich derweil noch verkraften, muss schließlich auch nicht immer sein, zudem gab es einige konkrete Anspielungen auf das Schuldrama „Dangerous Minds“, als sowohl kurz das Titellied wie auch der Film selbst über Fernseher im Klassenzimmer liefen. Was man aber klar versäumt hat, war, die Schüler in Elizabeths Verwandlung von einer faulen Lehrerin hin zu einer (wegen des Geldes) bemühten mit einzubeziehen. Ist zwar auch kein Muss, aber in der Klasse gab es ein Mädchen, welches genauso überheblich schien wie Elizabeth und gleichzeitig ein Mädchen, das brav und fleißig lernen wollte. Beide Schülerinnen wurden vom Drehbuch her sogar einzeln angeteast, aber keiner der beiden Charaktere war am Ende von irgendeiner Bedeutung. So bleiben nur noch ein paar amüsante Dialoge, z.B. mit dem Schuldirektor, und einige bemühte Nebencharaktere, deren Darstellung fast schon gut geschrieben waren. Vor allem Lucy Punch als übertrieben bemühte Lehrerin fällt da auf, aber auch Jason Segel als recht entspannter Sportlehrer und Justin Timberlake, dessen Figur hier Bücher wie „Eat. Pray. Love.“ über alles liebt und in einer Bar sogar eine ganz merkwürdige Ballade vom Stapel lässt. Sonst bleibt von „Bad Teacher“ aber auch nicht viel übrig – außer, dass die einst bildschöne Cameron Diaz mit zunehmendem Alter vom Gesicht her mich immer mehr an die fast 20 Jahre ältere Ellen Barkin erinnert; zumindest von vor einigen Jahren. Ob das jetzt eine Beleidigung für Diaz oder ein Kompliment für die Arbeit von Barkins Schönheitschirurgen ist, weiß ich aber noch nicht so recht… die Ähnlichkeit ist trotzdem da!
Hintergrund:
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