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leer Pina - tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren


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„Pina“ ist Tanztheater-Inszenierung, Dokumentation und Liebeserklärung an die verstorbene Pina Bausch, die berühmte und bedeutende Tänzerin und Choreographin aus Wuppertal. Wim Wenders Film ist klar, einfach, bewegend und bildschön.



Die Ballett-Tänzerin Pina Bausch (1940-2009) gilt als bedeutendste Tanztheater-Choreographin unserer Zeit. Mit ihrem 1973 gegründeten und nach ihr benannten Tanztheater in Wuppertal machte sie sich durch Stücke wie „Vollmond“, „Kontakthof“, „Café Müller“ oder „Le Sacre du Printemps“ international einen Namen und viele Bewunderer. Einer davon war Wim Wenders („Million Dollar Hotel“, „Buena Vista Social Club“), zu dem sie eine freundschaftliche Bindung pflegte. Schon lange wollte Wenders einen Film über Bausch drehen, doch erst nach ihrem überraschenden Tod und dem Aufkommen der neuen 3D-Technik fühlte er sich in der Lage, dies umzusetzen.

Der 100-minütige 3D-Film „Pina“ ist mehr ein Tanzfilm, eine Inszenierung von Ausschnitten aus Bauschs Gesamtwerk. Er ist weniger eine Dokumentation, obwohl Ensemblemitglieder ihres Tanztheaters kurze Erklärungen und Glossen zu ihrer Beziehung zu Bausch, ihrem Werk, ihrer Motivation abgeben. Wenders lässt jedoch die Tanzstücke über ihre Schöpferin erzählen. Das ist sinnig, denn für Bausch war der Tanz ein wichtiges Ausdrucksmittel, wie die wenigen Archivaufnahmen belegen.

„Pina“, der auf der Berlinale 2011 seine Weltpremiere feierte, ist genauso schlicht wie beeindruckend. Brillant und klar sind die 3D-Bilder, ausdrucks- wie fantasievoll die perfekten Tanzinszenierungen in reduzierter Kulisse. Alles beginnt mit einer leeren Bühne, auf welcher Erde verteilt wird. Bauschs Tanzensemble betritt diese Bühne und beginnt in konzentrierter, kraftvoller, anmutiger Weise zu tanzen und den Zuschauer zu fesseln.

Die entweder prominenten oder imposanten Drehorte sind z.B. das Unesco-Weltkulturerbe Zeche Zollverein, ein Glashaus mitten im Wald, die Wuppertaler Schwebebahn, eine Kreuzung unter jener, ein Schwimmbad, der Rand einer Baggergrube oder einfach eine simple Bühne. Das Licht, ob künstlich oder natürlich, ist genauso wunderschön wie die kräftige klassische Musik und die schlichten Kostüme. Auch die Kamerabewegung und der Filmschnitt sind einfach, aber effektiv.

Die Ausschnitte aus Bauschs fantasie- und ausdrucksvollem Werk sind geprägt von Wiederholungen. Diese haben einerseits ihre Längen, steigern sich aber, verändern sich dann und enthalten eine bestimmte Dramaturgie. Ein zweiter wichtiger Punkt in Bauschs Werk sind die Elemente: ob oben erwähnte Erde oder Wasser auf der Bühne, Licht oder der leere Raum, alles ist grundlegend, natürlich und einfach, zugleich aber auch metaphorisch und kunstvoll.

„Pina“ ist nicht nur ein Beleg für das menschliche Streben nach Ausdrucksmöglichkeiten, welche teilweise an Kunstbesessenheit grenzt, sondern auch eine Hommage an eine große Künstlerin, die nach dem Wesen der Menschlichkeit suchte. „Pina“ ist bewegend und Augenschmaus.

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Fakten
Originaltitel:
Pina
 
deutscher Kinostart am:
24.02.2011
 
Genre:
Tanzfilm / Dokumentation
 
Regie:
Wim Wenders
 
Länge:
ca. 100 Minuten
 
Kinoverleih:
NFP, Warner
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(92%)
 
Texte:
Martin
 
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