Oblivion |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | **** | **** | **** | ** | *** | ***** | 84% |
Inhalt:
Als Wesen aus dem Weltall 2017 die Erde angriffen, musste die Menschheit alles einsetzen, um zu überleben – auch Atomwaffen. Zwar gewannen die Menschen den Krieg, doch der Mond wurde von den Angreifern zerstört und die Erde durch Atomstrahlung unbewohnbar. Deswegen wird alles darauf vorbereitet, mit dem tetraederförmigen Raumschiff Ted zum Saturn-Mond Titan zu fliegen und dort ein neues Leben aufzubauen. Alles, was dazu noch fehlt, ist die nötige Energie und diese wird durch Generatoren aus Meerwasser gewonnen. Es ist 2077 und in nur noch zwei Wochen ist es endlich so weit, dann kann die Menschheit ihre unbewohnbare Heimat verlassen. Widerstand erfährt das auf der Erde verbliebene technische Personal durch ein paar letzte der Eindringlinge, Plünderer genannt. Diese setzen alles daran, die Generatoren zu zerstören und die Drohnen, die diese beschützen. Jack Harper (Tom Cruise) und seine Gefährtin Victoria (Andrea Riseborough) sind die letzten, die auf Befehl der Ted-Kommandantin Sally (Melissa Leo) von einer Erdbasis aus die Drohnen reparieren. Doch dann senden die Plünderer ein Signal ins Weltall und kurz darauf stürzt ein fremdes Raumschiff ab. Sich Sallys Befehl widersetzend untersucht Jack das Raumschiffwrack und einiges taucht aus der Vergessenheit wieder auf… Kritik:
"Oblivion" (zu Deutsch: Vergessenheit) heißt der action-, aber auch pathosgeladene neue Film von Werbefilmer Joseph Kosinski, der 2010 mit der Fortsetzung "Tron: Legacy" sein 170 Millionen Dollar teures Spielfilmdebüt gab. Sein zweiter Film kostete jetzt zwar nur 120 Millionen Dollar, aber er konnte Mission-Impossible-Star Tom Cruise für die Hauptrolle verpflichten. Anfangs wollte Disney die Verfilmung von der Graphic Novel umsetzen, die Kosinksi 2005 mitgeschriebenen hat. Als aber klar wurde, dass nicht die vom Trickfilmstudio angestrebte niedrige Altersfreigabe erreicht würde, übergab man das Projekt an Universal. Auch für die Drehbuchadaption seines eigenen Stoffs sowie die Produktion zeichnet sich Regisseur Kosinski mitverantwortlich. Und das muss man ihm lassen: die Geschichte ist trotz einiger Längen bombastisch und spannend erzählt, die Bilder stilistisch äußerst konsequent und der Ton phänomenal (siehe Hintergrund). Besonders sticht das herausragende Produktionsdesign hervor, welches ein wenig an "Wall-E" und "2001 – Odyssee im Weltall" erinnert. Die Heimbasis, die Flugzeuge, Drohnen, das Klappmotorrad usw. sind von minimalistischer Schönheit – und mit den weißen glänzenden Oberflächen mehr als gefällig für die hippe Generation iPhone. Vielleicht findet Apple ja darin sogar Anregungen für deren stagnierende Innovationskraft.
Ein Beispiel für die Stagnation ist auch das Alien-Prequel "Prometheus", welches nach mehreren Fortsetzungen des 1979er "Alien" wieder auf dieselbe Erzählung der Vorlage zurückfällt, sie kopiert. Ähnlich verhält es sich auch beim Remake "Total Recall" von 2012, welches sich wie "Oblivion" mit der Kontinuität von Identität und der Verlässlichkeit von Erinnerungen beschäftigt: Trotz einiger inhaltlicher Änderungen zum Arnold-Schwarzenegger-Film von 1990 ist doch alles dasselbe. So einigen Kinogängern mag es wie den Hauptcharakteren ergehen, die die Erinnerungen an frühere Filme und das aktuell Gesehene nicht mehr voneinander trennen können.
Hintergrund:
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