Drachenzähmen leicht gemacht 2 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | **** | ***** | ***** | - | *** | **** | 82% |
Inhalt:
Seit einigen Jahren nun leben die Wikinger der Insel Berk friedlich und im Einklang mit den Drachen zusammen. Während sich die jungen Wilden (alle nun Anfang 20) beinahe täglich unterhaltsame Drachenrennen liefern, hofft Häuptling Haudrauf, dass sein Sohn bald die schöne Astrid zur Frau nimmt und das junge Paar mit der Zeit die Leitung des Dorfs übernimmt. Doch noch drückt sich Hicks um eine Entscheidung. Aktuell fliegt der junge Erwachsene mit seinem Drachen Ohnezahn die weite Umgebung ab, um neue Gebiete zu erforschen.
Bestens ausgerüstet mit entsprechender Landkarte und modernster Schmiedetechnik an beiden Körpern entdecken der Häuptlingssohn und sein Nachtschatten bald auf ein Schiff voller Drachenjäger. Unter der Leitung des Wikingers Eret fängt die Besatzung Drachen ein und liefert sie an den fiesen Drachenjäger Drago Blutfaust, der Drachen unterwirft und dabei auch auf die Kraft eines Riesendrachen zurückgreift, welcher die Fähigkeit besitzt, alle lebenden Fabelwesen gefügig zu machen.
Zuerst plant Hicks, mit Drago zu reden und ihm klar zu machen, dass Drachen keine Gefahr darstellen, doch sein Vater, der vor Jahren schon mit Drago zu tun hatte, ist dagegen und will Berk sichern. Natürlich geht Hicks einmal mehr seinen eigenen Weg und trifft dabei auf eine Drachenreiterin, die mehr mit Hicks gemeinsam hat, als dieser anfänglich ahnt... Sie führt Hicks und Ohnezahn in ein geheimes Sanktuarium voller Drachen, behütet vom Alpha-Drachen. Dort taucht auch bald Häuptling Haudrauf auf, um seinen Sohn zu retten. Doch der wahre Kampf findet erst noch statt und die Wikinger-Familie samt der jungen Wilden muss alles geben, um Berk, die Drachen und auch sich selbst vor Drago und seiner erschreckenden Armada samt Riesendrachen zu schützen…
Kritik:
Während es im ersten Film vor allem um die Zusammenführung von Mensch und Drache ging, bietet Teil 2 das erste große Abenteuer seit besagter Vereinigung. Die Charaktere (und deren Drachen) sind dieselben geblieben; auch die Stimmen haben nicht gewechselt. Ebenfalls sind Regisseur und Komponist (John Powell) wieder mit an Bord und so bietet der zweite Film der beliebten Animationsreihe das gewohnt schöne Ambiente (optisch und akustisch) des erfolgreichen Vorgängers. Klar, nach vier Jahren Pause war der Hype etwas abgeflacht, doch die Macher schaffen es, die Fortsetzung so zu inszenieren, dass jeder „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ schauen kann, ohne den 2010er-Streifen zwingend zu kennen. Sicherlich werden hier die Charaktere dem Zuschauer nicht mehr groß nähergebracht (außer natürlich die neuen Figuren), aber durch besagte Art der Inszenierung der neuen Story ist das auch nicht dringend notwendig. So kommt man dann auch schnell zur Sache und der große Kampf gegen den fiesen Drachenjäger und seine Mannen (samt Riesendrachen) beginnt ohne Umschweife direkt nach etwas über der Hälfte des Films und das große Finale findet dann auch kurz vor Filmende statt. Im Grunde ist Teil 2 also eine Zwischengeschichte, wo eine bekannte Figur ihr Leben lässt, und zwei neue Figuren (die dann sicher auch im dritten Teil mit dabei sind) werden eingeführt.
Und damit wären wir auch schon bei den neuen Figuren, denn vor allem die im Inhaltstext bereits angesprochene Drachenreiterin bringt eine Menge neuen Schwung rein. Im Original von Cate Blanchett vertont, darf in der deutschen Fassung die Komikerin Martina Hill für sie sprechen und macht das auch hervorragend feinfühlig und nachhaltig. Das schaffen nicht alle, die eher durch Humor bekannt sind. Als konkretes Beispiel möchte ich hier den schottischen US-Komiker Craig Ferguson erwähnen, den ich persönlich genial finde und dessen Moderation der sogenannten „Late Late Show“ (von 2005 – 2014 auf CBS) ich mir noch immer gern auf Youtube in Erinnerung rufe. Ferguson gibt in der englischen Fassung der beiden Filme Waffenschmied Grobian seine Stimme und Grobian muss hier z.B. die Rede für einen Verstorbenen halten – und das macht Ferguson einfach nicht traurig genug – das kann Thomas Nero Wolff in der deutschen Fassung schon wesentlich besser (und er spricht hier immerhin zusätzlich noch mit norddeutschem Akzent). Ein Lob also nochmal an Martina Hill die beweist, dass sie mehr als nur witzig sein kann. Ebenfalls hervorzuheben ist hier Daniel Axt, welcher es besser als Originalsprecher Jason Baruchel schafft, der jungen Hauptfigur Hicks Charaktertiefe zu verleihen. Dafür bleibt im Original aber Djimon Hounsou als Drago Blutfaust im Gedächtnis. Dessen drachenähnliche Schreie hört man auch unverändert in der deutschen Fassung und klar ist: Der Mann kann brüllen!
Unabhängig von der Synchro bleibt noch die musikalische Untermalung zu erwähnen. John Powell, den viele vor allem für seine passenden Tracks in den Bourne-Filmen kennen, scheint nochmal ein Ticken draufzulegen... oder es kam mir nur so vor, denn im Grunde war die Musik im Vorgänger nicht wesentlich schlechter. Ansonsten war die Bildgewalt mal wieder beachtlich aber das war eigentlich auch zu erwarten, da Teil 2 ebenso wie Teil 1 auch in einer 3D-Fassung in den Kinos anlief. All das (und noch einiges mehr) hilft dann auch hervorragend über die manchmal unsortierte Story hinweg und sorgt dafür, dass „How to Train Your Dragon 2“ (so der OT) mit ein paar wenigen Abstrichen genauso sehenswert sein kann, wie das etwas unterhaltsamere und kompaktere Erstlingswerk.
Hintergrund:
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