T2 Trainspotting |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | ** | ***** | ** | *** | ***** | 80% |
Inhalt:
Mark Renton (Ewan McGregor) ist zurück! Nachdem er vor 20 Jahren seine drei Kumpels betrog und 16.000 Pfund mit sich nahm, flüchtete er in die Niederlande und ließ sein altes Leben hinter sich. Inzwischen hat sich viel getan - zumindest in Marks Leben. Ein Herzinfarkt hat ihn erwischt und da er seinen ehrbaren Job in Amsterdam eh bald verliert und sich seine niederländische Frau bereits von ihm getrennt hat, hat er keine wirklichen Ziele mehr im Leben. Sicher, die Operation hin zum Herzen beschert ihm laut den Ärzten weitere 30 Jahre Leben, aber was soll er mit dieser verbleibenden Zeit noch anfangen? Das Ableben seiner Mutter führt ihn nun zurück in seine alte Heimat Edinburgh. Die schottische Hauptstadt beherbergt außerdem auch noch seine alten Kumpels - eben jene, die er vor Ewigkeiten einfach ihrem Schicksal überließ.
Von alledem ahnt Mark noch nichts aber dass das Wiedersehen mit seinen alten Kumpels nicht leicht wird, ahnt er bereits. Diese Vermutung wird dann auch schnell zur Realität, denn zuerst muss Mark Spud vor dessen Selbstmordversuch bewahren und dann wird er von Simon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen nach 20 Jahren erstmal ordentlich vermöbelt. Doch Simon erkennt in Marks Rückkehr eine Chance, will er doch mit Veronika eine ganz bestimmte Art von Bordell eröffnen und braucht dafür Geld, welches er mit Mark zusammen auftreiben will. Da Mark eh nichts Besseres vor hat, machen sich die Männer auf, und auch der gezielt auf Entzug gebrachte Spud hilft auf seine Art fleißig mit. Doch Begbie ist auf dem Weg und als er herausfindet, dass Mark in der Stadt ist, sind alle Beteiligten in Gefahr - besonders natürlich Mark!
Kritik:
Im Jahr 1993 schrieb der aus Edinburgh stammende Schotte Irvin Welsh (welcher in beiden Filmen auch eine Nebenrolle namens Mikey Forrester einnahm) das Buch "Trainspotting", das 1996 dann weltweit als Film anlief und schnell zu einem britischen Kultstreifen avancierte. Die damalige Handlung endete mit dem Diebstahl von fetter Beute seitens der von Ewan McGregor gespielten Figur Mark und exakt 21 Jahre später (inhaltlich gut 20 Jahre) nehmen die Macher die Geschichte noch einmal auf und vollenden sie. Sowohl die vier Hauptdarsteller (inklusive einiger ehemaliger Nebendarsteller wie Shirley Henderson als Gail oder Kelly Macdonald als Diane) als auch Drehbuchautor John Hodge und Regisseur Danny Boyle waren wieder mit von der Partie. Besonders die Arbeit von Danny Boyle muss hier einmal mehr gelobt werden. Mit modernerer Technik als noch vor 20 Jahren wirken seine Überblendungen mit Szenen aus der Vergangenheit uvm. einfach begnadet und verleihen auch der Fortsetzung einen ganz besonderen Style. Während die Augen also hervorragend versorgt werden, kommen auch die Ohren nicht zu kurz. Wieder gibt es entsprechend coole, rockige und punkige Mucke aufs Ohr, die teilweise an die heutige Zeit angepasst ist. Ein konkretes Beispiel wäre hier der Song "Lust for Life", welcher im ersten Streifen von Iggy Pop perfomt wurde und in T2 nun von der englischen Electropunk-Band The Prodigy noch einmal mit entsprechender Härte untermauert wurde. Diesen wirklich geilen Track bekommt man am Ende des Films zu hören, als eine der Hauptfiguren (aus Spoilergründen wird der Name nicht verraten) in sein altes Kinderzimmer zieht und den Plattenspieler anschmeißt. Hier gibts den Track zum Anhören:
Derweil wird die Geschichte auch ziemlich exakt weitererzählt. Bereits erwähnte Einblendungen mit Szenen aus dem ersten Film und vermeintliche Jugendfotos der Hauptfiguren werden dabei mitten in die heutige Szenerie hinein geblendet, und wenn man es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass Danny Boyle sich da ein bisschen von der erfolgreichen BBC-Serie "Sherlock" hat inspirieren lassen... oder hat die Serie sich am ersten Trainspotting-Film orientiert, der ähnliche Varianten anbot? Ich weiß es wirklich nicht mehr. Genial ist es auf jeden Fall (sowohl in der Serie als auch in T2) und es gibt dem Revival einen ganz besonderen filmischen Stil. Die ständige Einbindung von guter Musik, die Komplettierung der in den 90ern begonnen Story und auch die gute Synchronarbeit aus Deutschland tun dann ihr übriges. Vor allem Gudo Hoegel, der mir besonders als Sprecher für US-Schauspieler Willem Dafoe in "Der blutige Pfad Gottes" bekannt ist, gibt Robert Carlyle einen ganz besonders gefährlichen Unterton. Zudem hatte Hoegel auch schon im ersten Teil den Briten vertont, also passt es einfach doppelt gut.
Was bleibt, sind viele Dinge, die man einfach mal loben muss. Die Story an sich ist korrekt weiter gesponnen worden aber - neben einigen geilen Szenen und Situationen - nicht weiter erwähnenswert. Das wirklich Besonderes an "T2 Trainspotting" ist die geniale Umsetzung und Inszenierung! Und da die T2-Handlung die Ereignisse aus seinem Vorgänger ohnehin gut zusammenfasst, muss man nichtmal den ersten Teil gesehen haben, um den Nachfolger genießen zu können. Für Fans von "Trainspotting" ist T2 derweil natürlich ein absolut empfehlenswertes Muss!
Hintergrund:
Auszug aus einem Monolog von Mark nach der Hälfte des Films:
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