Leverage |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | *** | *** | *** | *** | **** | 75% |
Inhalt:
Einst bewarte Nathan Ford (Timothy Hutton) seinen Arbeitgeber vor Versicherungszahlungen in Millionenhöhe. Doch dann wurde sein Sohn sterbenskrank und jener Arbeitgeber verwehrte die teure Zahlung für die lebensnotwendige Behandlung, weshalb Nathans Sohn sterben musste. Dies veränderte alles und nach einigen verständlichen Rückschlägen beginnt der einstige Versicherungsdetektiv, mit einigen Dieben gemeinsame Sache zu machen. Es entsteht ein Team aus fünf Profis, die ihre kriminellen Fähigkeiten fortan nutzen, um Opfern von großen Konzernen zu helfen und gleichzeitig den wahren Kriminellen alles zu nehmen, was sie aus macht – Geld, Würde und Einfluss.
Die dritte Person im Team ist der Söldner und selbsternannte Retrievalexperte Eliot Spencer (Christian Kane). Hervorragend in Nahkampf ausgebildet, kennt sich Eliot auch mit Waffen prima aus, kann Schusswaffen jedoch nicht ab und braucht diese auch nicht, um seine Ziele zu erreichen. Er schafft es, das Team immer wieder aus gewalttätigen Situationen zu befreien, und ist zudem auch ein begnadeter Koch und brauchbarer Sänger. Abgerundet wird das Team von Sophie Devereaux (Gina Bellman), einer begnadeten Trickbetrügerin, die mit ihrer Schauspielkunst ihre Opfer perfekt vorzuführen weiß. Ihr Repertoire scheint dabei grenzenlos, doch Schauspiel liegt Sophie nur, wenn es um wirklich essentielle Dinge geht – zum Beispiel ein schönes Gemälde oder eben einfach eine gute Sache. Sie und Teamleader Nathan verbindet zudem eine gemeinsame Vergangenheit, waren Sophies Opfer doch nicht selten bei Nathans ehemaligem Arbeitgeber versichert.
Kritik:
Heist (zu Deutsch „Raub“ / „Überfall“) ist ein Genre, welches zur Gruppe der Thriller gehört. Auch der Begriff „Leverage“ (zu Deutsch „Wiederbeschaffung“) ist natürlich treffend gewählt. Die Idee dahinter, der Plot und die einzelnen Charaktere mit ihren unterschiedlichen Vergangenheiten und den verschiedenen Herangehensweisen, sowie die Aktualität der Gegner und der eingesetzten Mittel sprechen eigentlich dafür, dass diese Serie ein Erfolg sein müsste. Am Ende aber gab es ‘nur‘ fünf Staffeln mit ingesamt 77 Folgen. Dass die Serie in Deutschland nicht sonderlich erfolgreich lief, könnte man derweil mit der Synchronarbeit begründen. Denn so gut die deutschen Synchronstudios auch im weltweiten Vergleich sind, so schwer ist es, verschiedenste Akzente (amerikanisch und weltweit) sinnig umzusetzen. Im Originalton nämlich müssen die Hauptfiguren unterschiedliche Rollen annehmen, um in ihren jeweiligen Fällen weiterzukommen. Das führt nicht selten zu äußerst amüsanten und ebenso cleveren Situationen, die in der deutschen Synchro leider verloren gehen. So oft die US-Darsteller durch Akzente unterschiedliche Rollen annehmen, so oft klingen sie in der deutschen Synchro einfach immer wieder gleich und so entwickelt sich beim geneigten Zuschauer hierzulande oft das Gefühl, alles schon einmal in vorherigen Folgen gesehen bzw. genauso gehört zu haben und das wirkt dann einfach irgendwann flach und einfallslos, was im Original aber eben nicht so ist.
Ein anderes Problem dieser Serie ist, dass der Tiefgang in den Hauptfiguren oft nur oberflächlich angekratzt wird, was eigentlich nicht schlimm wäre, würde man bei diesem Ankratzen nicht immer wieder das Gefühl bekommen, dass man dann doch eigentlich mehr vom Hintergrund erfahren möchte und dies aber selten so dann auch bekommt. Ob das daran lag, dass eine Staffel im Schnitt nur 15 Folgen hat, muss jeder für sich entscheiden. Ich möchte lieber noch erwähnen, dass eigentlich alle Hauptfiguren gut ausgewählt wurden – bis auf Timothy Hutton, der manchmal fehl am Platz wirkt, was aber ebenfalls ein Stück weit an der deutschen Synchro liegt. Es sei also darauf hingewiesen, dass jene deutschen Zuschauer, die sich für diese Serienidee interessieren, die Folgen lieber im Originalton schauen sollten. Im deutschen Ton geht nämlich viel von dem Charme verloren, den „Leverage“ durchaus zu bieten hat. Ansonsten verpasst man aber im Grunde nicht viel, da diese TNT-Serie manchmal nur mit angezogener Handbremse zu laufen scheint. Die Ideen und Möglichkeiten seitens der Macher sind nämlich durchaus gegeben, wirken aber eben manchmal gedrosselt. Ob dies von TNT ausgeht, kann man sich am Ende nur fragen. Lieber einfach die Serie so gut es geht genießen und weniger hinterfragen, dann hat man durchaus noch Spaß beim Gucken. Hintergrund:
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