Balthazar |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | *** | * | **** | ** | **** | **** | 77% |
Inhalt:
Raphael Balthazar (Tomer Sisley) ist mächtig von sich überzeugt und kriminalistisch veranlagter Gerichtsmediziner aus Berufung. Und dies im wörtlichen Sinne, denn er hört und sieht seine verstorbene Frau (Pauline Cheviller), mit der der passionierte Hobbykoch nicht nur allabendlich über das Essen, sondern auch immer wieder über ihre nach 12 Jahren immer noch ungeklärte Ermordung redet. Dass er insgeheim weiter Nachforschungen anstellt, darf seine Chefin, Polizei-Capitaine Bach (gesprochen: „Back“) nicht wissen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Fatim (Philypa Phoenix) und Eddy (Côme Levin) lässt Balthazar keine Gelegenheit aus, um Bach zu imponieren, was bei dieser jedoch (zunächst) nicht ankommt.
Hélène Bach (Hélène de Fougerolles) wiederum ist ein Workaholic und hat kaum noch Zeit für ihren Mann Antoine (Aliocha Itovich) und ihre pubertierenden Kinder Manon (Aminthe Audiard) und Hugo (Gabriel Caballero), was für einiges Konfliktpotential sorgt. Zum Glück gibt es noch Jérôme Delgado (Yannig Samot), der mit all seiner Erfahrung auch den emotionalsten Mordfällen mit einer gewissen Gelassenheit begegnet.
Kritik:
Durch die Serie "River" wurde ein Stilmittel bekannt: Die Hauptfigur unterhielt sich – eine ganze Staffel lang – mit einer Toten, die nur er sehen und hören könnte. Zusätzlich sprachen auch immer wieder andere Mordopfer mit dem Kommissar. So ähnlich sieht dies bei Balthazar auch aus, allerdings finden die Begegnungen nur in seiner eigenen Wohnung und im Sezierraum der Gerichtsmedizin statt und nie, wenn jemand anderes dabei ist. Darüber hinaus vereint unsere Hauptfigur noch weitere Eigenschaften bekannter Filmfiguren in sich: Zum einen die Geheimnistuerei gegenüber dem engsten (dienstlichen) Partner, die wie schon bei White Collars Neil Caffrey Taktgeber der Rahmenhandlung ist. Und natürlich die Verbeugung vor dem wohl bekanntesten Gerichtmediziner Quincy, von dem Tomer Sisley einiges in seine Interpretation der Rolle hat einfließen lassen.
Wenn man in die Serie einsteigt, fallen unweigerlich zwei Dinge auf: Zum einen die unterdurchschnittlich emotionslose und nicht zu den Lippenbewegungen passende Synchronisation und zum anderen die Zeit, die die Serienschöpfer den Lebensumständen ihrer zwei Hauptfiguren Balthazar und Bach gewidmet haben. Während sich ersteres zum Glück im Laufe der Serie relativiert und vor allem Alexander Döring eine wunderbare Balance mit seiner Figur findet, bleibt letzteres ein permanentes Merkmal, das man nach Betrachtung der sechs Folgen der ersten Staffel durchaus positiv sehen kann. Einerseits haben die Produzenten so vermieden, sich in allzu viel Charakteren zu verzetteln, andererseits bleibt Potential für die nächsten Staffeln erhalten.
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