Boom Boom Bruno |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
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100% |
Inhalt:
Was echte Kerle lieben, weiß Polizist Bruno (wunderbar: Ben Becker) ganz genau: Gandenlose Schießereien, permanenten „Umgang“ mit möglichst vielen Damen und jede Menge möglichst harten Alkohol. Als Cop mit Leib und Seele hat Bruno seinen Kiez seit Jahrzehnten fest im Griff. Da stößt es ihm sauer auf, dass er plötzlich eine Frau als neue Vorgesetzte bekommt. Noch dazu eine, die sich von einem alten Haudegen garantiert nichts sagen lässt. Blitzschnell liefert sie sich mit dem verbeamteten Urgestein eine Wortschlacht, die sich gewaschen hat. Die verbale Keilerei gipfelt darin, dass der langgediente Streifenpolizist mit „Eiern“ ausgerechnet den Mord an einer Dragqueen aufklären soll.
Bruno bleibt also nichts anderes übrig, als im von ihm so gehassten queeren Milieu zu ermitteln – will er seinen Job nicht verlieren. Bei seiner kreuz und queren Jagd nach einem brutalen Phantom immer an seiner Seite: Der junge Kollege Mark (Vincent zur Linden), schon rein optisch das schiere Gegenteil des gereiften Haudegens mit dem Cowboyhut. Mark ist ein schüchterenes Hühnchen, zuckt bei lauten Geräuschen grundsätzlich zusammen, und das Schlimmste: Der Youngster hat einen fatalen Hang zu Glitzerstoffen und allem, was ansonsten die Damenwelt modisch oder akustisch begeistert. Zusammen sind sie ein Duo, wie es gegensätzlicher kaum sein könnte.
Kritik:
Der Pay-TV-Sender Warner TV Serie hat den Sechsteiler mit dem brisanten Inhalt produziert, die ersten beiden Episoden wurden auf dem Filmfest München präsentiert. Als der zweite Teil zu Ende geht, ist man enttäuscht, dass es nicht sofort weitergeht: mit Bruno, Mark und den ganzen anderen, amüsant in Szene gesetzten Klischees. Unter den vielen Neuerscheinungen, die sich häufig mit dramatischen bis bedrückenden Themen befassen, stellt "Boom Boom Bruno" eine herzerfrischende Aufheiterung und Ausnahme dar. Ben Becker, der zum Glück für das Projekt gewonnen werden konnte, spielt mit ganzer Seele und verkörpert auf angenehme Weise den Cop der 70er Jahre: Als die Frauen noch Frauen und die Männer noch... Na, Sie wissen schon! Das cineastische Häppchen, welches im Gloria Palast am Karlsplatz vorgestellt wurde, erhielt zu Recht jede Menge Beifall. Die Filmcrew durfte sich über jede zustimmenden Applaus freuen.
Hintergrund:
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