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leer Wo die wilden Kerle wohnen


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** *** **** ***** **** - **** ***** 88%
 

 
Max (Max Records) flüchtet auf eine Fantasieinsel, wo er König über die wilden Kerle, unzähmbare, aber auch sehr niedliche Tierkreaturen, wird. Ebenso ungestüme Bilderbuchverfilmung von Spike Jonze mit großartigen Sprechern, künstlerischer Perfektion und mitreißender Stimmung.

Wo die wilden Kerle wohnen


Der neunjährige Max (Max Records) ist ein einsamer Junge ohne Freunde. Im Schneeberg am Straßenrand baut er ein Iglu und möchte es voller Stolz seiner Schwester zeigen. Diese interessiert es jedoch gar nicht, trifft sie doch lieber ihren Freund. Also startet Max eine Schneeballattacke auf seine Schwester und ihre Clique und im Zuge der Schlacht wird Max' Iglu zerstört. Max rächt sich, indem er das Zimmer seiner Schwester verwüstet. Auch seine Mutter (Catherine Keener), die bei ihrer Heimkehr hilft, das Chaos zu beseitigen, wendet sich danach ihrem Freund (Mark Ruffalo) zu. Sich vernachlässigt fühlend zieht Max sein Wolfskostüm an, brüllt seine Mutter an, beißt sie und läuft weg.

Wo die wilden Kerle wohnen
Max (Max Records) streitet sich mit seiner Mutter (Catherine Keener).

Nach einer Bootsfahrt übers stürmische Meer landet Max auf einer fremden Insel. Dort begegnet er den wilden Kerlen, großen, ungezähmten Kreaturen. Carol, einer der Wilden, hat einen wütenden Anfall und zertrümmert die Behausungen der Gruppe. Max versteht Carols Anfall auf Anhieb und hilft ihm bei der Zerstörung. Die anderen Wilden mögen das jedoch gar nicht und wollen Max auffressen. Nur dadurch, dass Max vorgibt, ein König mit magischen Fähigkeiten zu sein, kann er sie davon abhalten. Sie machen Max gar zu ihrem König und er verspricht, alle in seinem Reich glücklich zu machen. Doch die wilden Kerle sind strittiger und unzähmbarer, als Max gedacht hat.

Wo die wilden Kerle wohnen
Max wird König über die wilden Kerle, also auch über Carol
(links, im Original von James Gandolfini gesprochen).


Die gleichnamige, kurze Bilderbuchvorlage "Wo die wilden Kerle wohnen" erschien bereits 1963 und verkaufte sich seitdem über 19 Millionen Mal. Versuche, das Buch als Spielfilm umzusetzen, begannen bereits in den 1980ern durch Disney. Aber erst mit Spike Jonzes Visionen der beliebten, aber auch grotesken Vorlage war Maurice Sendak, Schöpfer des lediglich 19 Illustrationen umfassenden Kinderbuchs, zufrieden.

Warner Bros. und die Produzenten, zu denen auch Tom Hanks ("Forrest Gump", "Illuminati") gehört, gaben Regisseur und Drehbuch-Koautor Jonze ("Being John Malkovich", "Adaptation") schätzungsweise 80 bis 100 Millionen Dollar und freie Hand. Das hat sich definitiv ausgezahlt. Die Figuren, entworfen von Jim Henson's Creature Shop, und die Digitaleffekte sind perfekt. Selten waren wilde Kreaturen so knuddelig und digital derart realistisch. Auch der junge Hauptdarsteller Records passt wie die namhaften Sprecher der Kreaturen (James Gandolfini, Forest Whitaker, Paul Dano, Chris Cooper, Lauren Ambrose) wunderbar.

Wo die wilden Kerle wohnen
Max knuddelt mit KW (Lauren Ambrose). Links daneben sitzt Douglas (Chris Cooper).

"Wo die wilden Kerle wohnen" basiert auf einem Kinderbuch und trägt dem Rechnung in der kindischen Freude, die bei Raufereien, Schneeball- und Staubklumpenschlachten überspringt. Das wird nicht nur junge Zuschauer, sondern auch das Kind in jedem erwachsenen Zuschauer ansprechen. Gleichzeitig besitzt die Geschichte Tiefen, weil die wilden Kerle psychoanalytische Aspekte von Max' Zorn personifizieren. Leider ist die Geschichte auch ein wenig zu gestreckt für 101 Minuten, aber die visuelle Kraft rettet die meiste Zeit darüber hinweg.

Der folkige Alternativ-Pop von Jonzes Exfreundin Karen O, Sängerin der Yeah Yeah Yeahs, und Carter Burwell erschafft den treibenden und ungewöhnlichen Soundtrack zu der Bilderpracht und den spaßigen Actionsequenzen, unterstützt aber auch die ruhigeren, schwermütigeren Momente. Denn obwohl "Wo die wilden Kerle wohnen" auf einem Kinderbuch basiert, sind die Stimmungen teils düsterer. Am Ende jedoch überwiegt die Hoffnung, und so wird sich die Verfilmung hoffentlich zu einem genauso beliebten Klassiker entwickeln wie das Buch.

(Es wurde die englische Originalfassung gesichtet. Selbst wenn die deutsche Synchronfassung gut sein sollte, ist die Originalfassung besonders ans Herz zu legen.)

Wo die wilden Kerle wohnen


  • Das Kinderbilderbuch von Sendak wurde bereits 1973 als 7-minütiger Animationskurzfilm von Gene Deitch verfilmt.
  • Die Geschichte des melancholischen Jungen wie auch der visuelle Stil erinnern entfernt an den experimentellen Wild Tigers I Have Known.

Wo die wilden Kerle wohnen

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Fakten
Originaltitel:
Where the Wild Things Are
 
deutscher Kinostart am:
17.12.2009
 
Genre:
Fantasy / Abenteuer-Drama
 
Regie:
Spike Jonze
 
Länge:
ca. 101 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 6 freigegeben
 
Kinoverleih:
Warner
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(88%)
 
Texte:
Martin
 
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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
08.06.2014 09:20 Sat.1
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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