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leer Ziemlich beste Freunde


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Philippe (François Cluzet) ist an den Rollstuhl gefesselt und findet in Driss (Omar Sy) einen Pfleger, der ihm nicht mit Mitleid begegnet, sondern zu einem wahren Freund wird. Französische Dramödie die berührt und bewegt, sicher einer der schönsten Filme des Jahres 2012!

Ziemlich beste Freunde
Der Abschluss einer ungewöhnlichen Geburtstagsparty.


Driss (Omar Sy) ist genervt. Eigentlich will er überhaupt nicht zu einem Vorstellungsgespräch, aber er braucht die Absagen für das Arbeitsamt, um zu belegen, dass er auf Arbeitssuche ist. Das sagt er dem querschnittsgelähmten Philippe (François Cluzet) auch direkt klipp und klar. Dieser bestellt ihn für den Folgetag wieder zu sich – um die Absage abzuholen, was Driss ihm auch glaubt. Doch Philippe ist positiv angetan von dem jungen Mann, der aus der untersten Gesellschaftsschicht stammt. Er ist der einzige Bewerber, der den im Rollstuhl sitzenden als Menschen und nicht von oben herab als Patienten angesehen hat. Und da Philippe, der über ein beachtliches Vermögen und Einfluss verfügt, üblicherweise bekommt, was er haben möchte, setzt er sich in den Kopf, Driss einzustellen. Da dieser gerade von seiner Stiefmutter auf die Straße gesetzt wurde, passt Philippes Angebot, dass Driss mit im Haus wohnen kann (und sogar ein eigenes Bad hat), zu perfekt, als dass dieser es ablehnen könnte.

Ziemlich beste Freunde

Doch der Start des Arbeitsverhältnisses ist holprig. Driss hat keine Ausbildung und lernt nur widerwillig die zu Philippes Versorgung notwendigen Dinge. Außerdem ist er abgelenkt von Philippes Sekretärin Magalie (Audrey Fleurot). Aber auch Philippe muss sich umstellen. Denn Driss klärt nicht nur das (Falsch-)Parkverhalten der Nachbarn auf seine Art. Er wählt auch viel lieber den Sportwagen, wenn er Philippe chauffieren soll. Nach und nach stellt sich Driss auf die Eigenheiten seines Arbeitsgebers ein… Und er greift diesem unter die Arme, als es um die erste Begegnung mit einer Brieffreundin geht…

Ziemlich beste Freunde
Driss hat Philippes Rollstuhl "frisiert".


Gleich zu Beginn des Kinojahres 2012 startet in Deutschland ein Film, der bereits über 20 Millionen Franzosen begeisterte. Und wer ihn sieht, weiß warum. Omar Sy und François Cluzet stellen ihre Figuren mit einer Authentizität dar, wie man es selten erlebt. Die Autoren und Regisseure Olivier Nakache und Eric Toledano haben es geschafft, den Humor, der in fast allen Szenen allgegenwärtig ist, nie auf Kosten einer der Figuren gehen zu lassen, die die jeweiligen Gesellschaftsschichten repräsentieren. Wenn Driss Philippe beispielsweise das Essen ins Auge schiebt, da dieser seinen Mund nicht Richtung Gabel bewegen kann, dann lachen wir mit den beiden und nicht über die Behinderung. Andere Elemente wiederum werden durch geschickte Überzeichnung ins Absurde gezogen und dadurch ihrer Härte beraubt (z.B. das heiße Wasser auf den Beinen).

Während zwei Handlungsstränge rund um Driss’ Entwicklung und Philippes Brieffreundin den roten Faden des Films darstellen, wurden auch alle Nebenfiguren geschickt mit gerade soviel Details erfüllt, dass sie in die Grundaussage des Films passen und diese ergänzen. Die Vielfalt und die Akzeptanz der Personen unter einander sind allgegenwärtig und beides wird durch die Leistung der einzelnen Nebendarsteller noch zusätzlich unterstrichen. Hervorzuheben ist hierbei vor allem Anne Le Ny, die in der Rolle der Haushälterin Yvonne alle Sympathien auf ihrer Seite hat.

Ziemlich beste Freunde
Yvonne (Anne Le Ny) und Driss (Omar Sy) suchen für Philippe (François Cluzet)
das richtige Outfit fürs erste Date.

Hier passt einfach alles perfekt zusammen: Zu grandioser schauspielerischer Leistung kommen eine ideal abgestimmte Musikauswahl, sorgfältige, wohldosierte Actionkomponenten (z.B. bei der Verfolgungsjagd am Anfang), beiläufig eingestreute Erotik und teilweise ungewöhnliche Kameraperspektiven, durch die der Zuschauer unter anderem die Wirkung des Gleitschirmfliegens nachempfinden kann.

„Ziemlich beste Freunde“ hinterlässt beim Publikum ein zufriedenes Lächeln. Damit reiht sich dieser Film nicht nur in die Riege erfolgreicher, neuerer, französischer Filme wie „Die wunderbare Welt der Amelie“ oder „Willkommen bei den Sch’tis“ ein, sondern er setzt sich sogar an die Spitze dieser Gruppe. So macht Kino von der ersten bis zur letzten Minute Spaß und vermittelt dabei eine Botschaft, die Jung und Alt versteht: Akzeptiert einander, wie ihr seit, und erlaubt damit das Entstehen wahrer Freundschaften – unabhängig von Herkunft, Alter, Behinderungen, Orientierungen, Religionen usw.! „Ziemlich beste Freunde“ ist der erste Cineclub-Filmtipp des Jahres 2012!

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Fakten
Originaltitel:
Intouchables
 
deutscher Kinostart am:
05.01.2012
 
Genre:
Dramödie
 
Regie:
Olivier Nakache & Eric Toledano
 
Länge:
ca. 112 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 6 freigegeben
 
Kinoverleih:
Senator, Central
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS(92%)
 
Texte:
RS
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Francois CluzetFrank Röth
Omar SySascha Rotermund
Audrey FleurotChristin Marquitan

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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
02.05.2024 08:55 One
29.03.2024 21:45 ARD
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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