Ziemlich beste Freunde |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | **** | ** | ***** | ** | ***** | ***** |
92% |
Inhalt:
Driss (Omar Sy) ist genervt. Eigentlich will er überhaupt nicht zu einem Vorstellungsgespräch, aber er braucht die Absagen für das Arbeitsamt, um zu belegen, dass er auf Arbeitssuche ist. Das sagt er dem querschnittsgelähmten Philippe (François Cluzet) auch direkt klipp und klar. Dieser bestellt ihn für den Folgetag wieder zu sich – um die Absage abzuholen, was Driss ihm auch glaubt. Doch Philippe ist positiv angetan von dem jungen Mann, der aus der untersten Gesellschaftsschicht stammt. Er ist der einzige Bewerber, der den im Rollstuhl sitzenden als Menschen und nicht von oben herab als Patienten angesehen hat. Und da Philippe, der über ein beachtliches Vermögen und Einfluss verfügt, üblicherweise bekommt, was er haben möchte, setzt er sich in den Kopf, Driss einzustellen. Da dieser gerade von seiner Stiefmutter auf die Straße gesetzt wurde, passt Philippes Angebot, dass Driss mit im Haus wohnen kann (und sogar ein eigenes Bad hat), zu perfekt, als dass dieser es ablehnen könnte. Doch der Start des Arbeitsverhältnisses ist holprig. Driss hat keine Ausbildung und lernt nur widerwillig die zu Philippes Versorgung notwendigen Dinge. Außerdem ist er abgelenkt von Philippes Sekretärin Magalie (Audrey Fleurot). Aber auch Philippe muss sich umstellen. Denn Driss klärt nicht nur das (Falsch-)Parkverhalten der Nachbarn auf seine Art. Er wählt auch viel lieber den Sportwagen, wenn er Philippe chauffieren soll. Nach und nach stellt sich Driss auf die Eigenheiten seines Arbeitsgebers ein… Und er greift diesem unter die Arme, als es um die erste Begegnung mit einer Brieffreundin geht…
Kritik:
Gleich zu Beginn des Kinojahres 2012 startet in Deutschland ein Film, der bereits über 20 Millionen Franzosen begeisterte. Und wer ihn sieht, weiß warum. Omar Sy und François Cluzet stellen ihre Figuren mit einer Authentizität dar, wie man es selten erlebt. Die Autoren und Regisseure Olivier Nakache und Eric Toledano haben es geschafft, den Humor, der in fast allen Szenen allgegenwärtig ist, nie auf Kosten einer der Figuren gehen zu lassen, die die jeweiligen Gesellschaftsschichten repräsentieren. Wenn Driss Philippe beispielsweise das Essen ins Auge schiebt, da dieser seinen Mund nicht Richtung Gabel bewegen kann, dann lachen wir mit den beiden und nicht über die Behinderung. Andere Elemente wiederum werden durch geschickte Überzeichnung ins Absurde gezogen und dadurch ihrer Härte beraubt (z.B. das heiße Wasser auf den Beinen).
Hier passt einfach alles perfekt zusammen: Zu grandioser schauspielerischer Leistung kommen eine ideal abgestimmte Musikauswahl, sorgfältige, wohldosierte Actionkomponenten (z.B. bei der Verfolgungsjagd am Anfang), beiläufig eingestreute Erotik und teilweise ungewöhnliche Kameraperspektiven, durch die der Zuschauer unter anderem die Wirkung des Gleitschirmfliegens nachempfinden kann.
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