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Verschwörung ist der 1. Teil der Millennium Reihe, der nicht mehr vom Erfinder und Autor Stieg Larsson geschrieben wurde. David Lagercrantz wurde von der Familie des Verstorbenen ausgesucht, die Fortsetzung zu schreiben. Der Film, im Original „The Girl in the Spider’s Web“, diente als Aufhänger fürs Kino und ist eine Action basierte Adaption des Buchmaterials.
Inhalt:
Lisbeth Salander, gespielt von Claire Foy, ist das Sinnbild eines erfolgreichen Charakters: Eigensinnig, wie sie ist, kann sie nur als Einzelgängerin funktionieren; hierin oder dadurch ist sie in jeder Hinsicht, auch sexuell, erfolgreich. Sie gibt nichts auf die Meinung anderer, ist verschlossen, wortkarg und verschafft sich mühelos zu jedem Computer Zugang. Als sie im Auftrag Frans Balders sein Computerprogramm stehlen will, ruft sie damit nicht nur den amerikanischen NSA-Agenten (Lakeith Stanfield), sondern auch den schwedischen Geheimdienst, verkörpert durch Synnove Macody Lund auf den Plan.
Es beginnt eine actionreiche Jagd auf ein Computerprogramm, dass das Ende der bekannten Zivilisation sein könnte, und den Sohn des Programmierers (Christopher Convery), der der Schlüssel zur atomaren Vernichtung der Welt ist.
Kritik:
Anders als im Buch, in dem die Menschheit nur durch den immer wieder aufkeimenden inneren Konflikt der Antagonisten überlebt, gestattet der Film keinerlei dergleichen; die andere Seite ist skrupellos, maßlos und sadistisch mit einem Fable fürs Makabre. Dabei legt der Regisseur Fede Alvarez für den Geschmack des Rezensenten ein wenig zu viel Wert aufs Schockierende.
Die Stimmung erinnert eher an alte Marvel-Verfilmungen oder Filme wie Matrix – die Wirklichkeit ist nebelhaft, konstruiert und geradezu ätherisch, flüchtig. Der Streifen selbst wabert eher wie Schwaden über die Leinwand: Die Konzeption bleibt puzzlehaft, die Rollen mechanisch, ihre Befreiung funktioniert nur auf der Ebene einer leidenschaftslosen Demaskierung.
Dies macht aber auch seinen Reiz aus – es wimmelt nur so von Widerwärtigkeiten einer Gesellschaft, deren Überleben nur auf der Basis einer Erniedrigung, der eigenen oder der der Anderen, stattfindet. Die Helden sind moralisch ebenso fragwürdig, wie es die Frage nach einer allgemeinen Moral schon dem Grunde nach ist.
Traurig wirken die Landschaften, desillusioniert die Protagonisten, ob in rot oder schwarz daherkommend. Es gibt keine Liebe, außer man glaubt an die Liebe der Androiden.
Eine durchaus interessante Positionierung von Rollen – am Schluss bleibt als Eindruck: die Unvollständigkeit des (Er-)Fahrbaren;
für alle, die von einem Film keine Auflösung oder einen Abschluss erwarten, hat das Werk durchaus Reizbares – für sich genommen ist es eine Collage einer Gesellschaft, die sich über Voyeurismus und Selbstzerfleischung erfährt, die im Kontext nicht wirkt, weil sie keinerlei wirklichen Gemeinsinn entwickelt.
Vielleicht erfolgt die Auflösung über die Absichten des Regisseurs in späteren Teilen. Für den Anfang bleibt ein Gefühl von Unvollständigkeit. Durch den „Peng-Puff-Faktor“ auch durchaus oberflächlich unterhaltsam.
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Fakten |
Originaltitel: The Girl in the Spider's Web
deutscher Kinostart am: 22.11.2018 auf DVD/Blu-ray ab: 06.06.2019
Genre: Action / Thriller
Regie:
Fede Alvarez
Dieser Film wurde bewertet von: Marcus(77%)
Texte: Marcus
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Claire Foy | Rubina Nath |
Beau Gadsdon | Xara Eich |
Sverrir Gudnason | Tim Knauer |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
11.09.2023 |
22:15 |
ZDF |
24.07.2022 |
22:30 |
Sat.1 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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