Rambo: Last Blood |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | * | ** | **** | *** | - | * | *** | 59% |
Inhalt:
Nach den Ereignissen in Burma vor rund 12 Jahren hat sich John Rambo (Sylvester Stallone) inzwischen in seine alte Heimat zurückgezogen. Seither lebt der Veteran ein eher ruhiges und ländliches Leben auf der Farm seiner bereits verstorbenen Eltern. Die Pferdezucht ist nun seine Haupteinnahmequelle und der Verbundenheit wegen beschäftigt er Maria (Adriana Barrza), die einstige Haushälterin von Johns Eltern, weiter und kümmert sich väterlich um Marias Enkeltochter Gabrielle (Yvette Monreal). Diese lebt nämlich seit dem Krebstod der Mutter bei Maria. Ihren Vater kennt Gabrielle kaum, denn der verließ die kleine Familie vor vielen Jahren. Nun meldet sich eine einstige Freundin von Gabrielle aus Mexiko. Diese hat den verschollen Vater ausfindig gemacht und Gabrielle will die Gelegenheit nutzen, mit ihrer Vergangenheit aufzuräumen.
Sowohl Großmutter Maria als auch John Rambo sprechen sich gegen die Reise über die Grenze aus, denn weder besagte Freundin von Gabrielle noch ihr verschollener Vater seien vertrauenswürdig genug, um diese gefährliche Reise zu wagen. Trotz aller Versprechen entschließt sich Gabrielle dann, spontan nach Mexiko zu fahren und tatsächlich begegnet sie ihrem Erzeuger, der jedoch nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Desillusioniert geht sie mit ihrer Freundin feiern und gerät dabei in die Fänge einer Gang von Menschenhändlern.
All das bekommt die freie Journalistin Carmen Delgado (Paz Vega) live mit, ist sie doch seit dem Tod einer ebenfalls zwangsprostituierten Verwandten mehr oder weniger selbst an den Aktivitäten der Gang dran. Carmen pflegt den schwerverletzten Rambo gesund und kann ihm dann wichtige Infos zum Aufenthaltsort von Gabrielle geben. Tatsächlich kann Rambo seine Nichte retten und flieht mit ihr zurück in die USA. Doch die körperliche Gewalt hat Gabrielle so zugesetzt, dass sie die Rettungsaktion am Ende nicht überlebt. Gezeichnet von Wut, Trauer und dem Wunsch nach Rache bereitet Rambo nun sein Farmland gegen die Feinde aus Mexiko vor, reist dann zurück ins Nachbarland, tötet Hugos Bruder und erwartet die Söldner der Gang dann auf seinem ganz persönlichen Kriegsschauplatz in Arizona...
Kritik:
Da geht noch was! Das dachte sich wohl Action-Ikone Sylvester Stallone, als er im Frühling 2018 verkündete, es würde noch einen fünften und letzten Teil zur Rambo-Franchise geben. Gemeinsam mit Regisseur Adrian Grünberg, dessen Film "Get the Gringo" mit Mel Gibson ich durchaus gelungen fand, wurde nun also "Last Blood" kreiert und irgendwie... ich weiß nicht. Überzeugt hat mich der Abschlussfilm nicht wirklich. Zwar versucht das Drehbuch, an welchem Stallone wieder fleißig mitschrieb, sich am üblichen Verhalten des John Rambo auch weiterhin zu orientieren und auch so manche Zusammenhänge der Vorgängerfilme werden hier irgendwie abgeschlossen, das alles ändert jedoch nichts daran, dass der letzte Teil vom Ablauf her nicht besser wirkt, als so mancher B-Action-Movie der letzten 30 bis 40 Jahre. Ein bisschen "96 Hours"-Feeling im FSK-18-Gewand, die übliche Gut- und Böse-Verteilung und ein Storytelling ohne großen Aufwand. Dann noch ein paar Logiklücken (wie z.B. kann Rambo mit einem schwerverletztem jungen Mädchen unbekümmert über die mexikanische Grenze in die Staaten reisen?), ein paar markige Sprüche und viel Rumgeballer und fertig ist das Rezept für oben beschriebene Actionstreifen auf unterem Niveau.
Doch ein Rambo-Film wäre kein Rambo-Film, wenn hier nicht explizite Gewaltdarstellung, eben auch seitens der noch immer vom damaligen Vietnamkrieg gezeichneten Hauptfigur und die ebenfalls schon erwähnten Verbindungen zu den Vorgängerfilmen hinzukämen und das ganze B-Movie-Niveau ein wenig aufwerten würden. Auch der Soundtrack ist solide umgesetzt, die Mexiko-Szenen (gedreht übrigens auf den kanarischen Inseln) sind in hochwertiger Optik und die deutsche Synchro tut das, was sie kann. Auch, wenn es natürlich bedauerlich ist, dass hier diesmal der deutsche Schauspieler Jürgen Prochnow Rambo seine Stimmt gibt und nicht wie bis zuletzt Thomas Danneberg.
Echte Fans der Franchise können aber (so vermute ich) ohnehin nicht genug von Rambo-Filmen bekommen, feierten viele doch bereits den vierten Teil von 2008 ordentlich ab, wo ich nie so recht in Feierlaune diesbezüglich war. Inzwischen aber kann ich sagen, dass "John Rambo" tatsächlich besser war als sein Nachfolgerfilm und ebenfalls kann ich klar behaupten, dass an den allerersten Rambo-Film von 1982 schlichtweg keiner der weiteren Franchise-Teile rangekommen ist. Aber das ist ja eigentlich beinahe überall so...
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