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Robin Hood wurde schon oft verfilmt. Dieses Mal hat sich Regisseur Otto Bathurst dem Stoff gewidmet. Mit Taron Egerton als Robin Hood und Jamie Foxx als Little John hat er schon mal zwei namenhafte Schauspieler in den Hauptrollen. Aber reicht das?
Inhalt:
Der junge Robin von Loxley (Taron Egerton) wird vom Sheriff von Nottingham (Ben Mendelsohn) zum Kreuzzug in Arabien abberufen. Gezwungenermaßen verlässt er seine Ehefrau Marian (Eve Hewson), um sich dem englischen Heer anzuschließen. Als die Engländer eine ganze Reihe unschuldiger Menschen umbringen, versucht er, den Sohn eines Mannes zu retten – vergeblich.
Robin wird nach England zurückgeschickt. In den Jahren, in denen er im Krieg war, hat der Sheriff seine Besitztümer beschlagnahmt und ihn für Tod erklärt. Er sucht in der Kirche seinen Freund Bruder Tuck auf, der ihm verrät, dass Marian mittlerweile in den Minen lebt.
Robin von Loxley (Taron Egerton) und seine Marian (Eve Hewson).
Auf der Suche nach ihr stößt er auf den Feind, dessen Sohn er zu retten versuchte: Yahya, kurz: Little John. Aus den Feinden werden Verbündete und gemeinsam entscheiden sie, dem Sheriff das Handwerk zu legen und ihm seine Reichtümer zu stehlen und diese an die Armen zu verteilen.
Little John unterweist Robin in diversen Kriegskünsten und macht ihn zum legendären Robin Hood.
Little John (Jamie Foxx) kann Robin noch einige Techniken beibringen.
Kritik:
Otto Bathursts erste Filmregiearbeit kann man im Großen und Ganzen nur als Katastrophe bezeichnen.
Völlig schamlos hat er sich bei den Kampfszenen bei „Assassins Creed“ bedient, viele Szenarien erinnern an „Herr der Ringe“ (gerade die Außenaufnahmen der Minen oder die Katapult-Szenen) und die Kampfsequenzen in Arabien lassen unweigerlich Erinnerungen an „Prince of Persia“ wach werden.
Das wäre noch in Ordnung, wenn diese Szenen wenigstens gut geklaut wären und sich in ein Gesamtbild einfügen würden, aber dies hat Bathurst total versemmelt. Vielmehr erscheint dies als eine Aneinanderreihung von zusammenhangslosen Bildfolgen, die krampfhaft mit einem roten Faden namens Robin Hood verknüpft werden wollten.
Der Sheriff von Nottingham (Ben Mendelsohn) ist ein fieser Kerl.
Zwischenzeitlich stellt man sich dann die Frage, ob wir uns nun im Mittelalter befinden oder ob es sich hierbei um eine neuzeitliche Verfilmung des Stoffes handelt. Insbesondere bei den Kostümen fällt dies auf:
So wirkt die Unterwäsche wie von Calvin Klein, der Ledermantel des Sheriffs erstaunlich modern und der Kostümball schließlich entpuppt sich als eine Dokumentation über die Pariser Fashion Week 2019.
Die schauspielerische Leistung der Protagonisten ist gar nicht erst erwähnenswert, da eigentlich nicht vorhanden. Das erklärt, wieso Jamie Foxx für die Goldene Himbeere nominiert war. Und noch weniger erstaunlich ist, dass ebenfalls der gesamte Film nominiert wurde.
Bruder Tuck (Tim Minchin) hat Ärger mit dem Sheriff...
Als Musikvideo für einen 3 bis 5 minütigen Song hätte das irgendwie klappen können (zumal die Darsteller auch alle wie aus einem Musikvideo aussahen), als Spielfilm aber floppt der Versuch.
Zumindest unfreiwillig komisch ist er ab und an: Wenn das englische Heer Katapulte auf eine Wüstenstadt abschießen lässt, stellt sich doch die Frage, was bei den Einschlägen für derartige Explosionen sorgen soll…
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