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leer Robin Hood (2010)


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** * **** *** *** ** ** *** 68%
 

 
Bogenschütze Robin Longstride (Russell Crowe) gibt sich bei seiner Rückkehr von Löwenherz' Kreuzzug als Ritter aus und entwickelt sich zum Retter von Nottingham. Solide, aber nicht besonders herausragende Vorgeschichte zur Robin-Hood-Legende von Gladiator-Regisseur Ridley Scott.

Robin Hood (von Ridley Scott)


Der englische König Richard Löwenherz (Danny Huston) kehrt 1199 von seinem Kreuzzug nach Jerusalem zurück. Seine Kassen sind leer und das englische Volk ohnehin zur Finanzierung des Kreuzzugs restlos ausgebeutet. Kurz vor der Rückkehr nach England soll deswegen noch eine letzte französische Burg Chalus erobert werden. Doch bei der Eroberung kommt Löwenherz zu Tode.

Der Bogenschütze Robin Longstride (Russell Crowe) und seine drei Weggefährten Will Scarlet (Scott Grimes), Allan A'Dayle (Alan Doyle) und Little John (Kevin Durand) trennen sich vom Heer und machen sich alleine auf den Heimweg nach England. Dadurch werden sie Zeugen eines Hinterhalts, in dem der Überläufer Godfrey (Mark Strong) Löwenherz umbringen wollte. Robin und seine Gefährten bringen alle Feinde zur Strecke, nur Godfrey kann entkommen.

Robin Hood (von Ridley Scott)
Robin Longstride (Russell Crowe) und seine drei Weggefährten:
Allan A'Dayle (Alan Doyle), Will Scarlet (Scott Grimes) und Little John (Kevin Durand).

Die Soldaten nehmen die Rüstungen und Identitäten der im Hinterhalt ermordeten Ritter an. Sich als Sir Robert Loxley ausgebend bringt Robin die Königskrone zurück nach London. Prinz John (Oscar Isaac), der sich eine französische Adlige zur Frau genommen hat, wird zum neuen König gekrönt. John ersetzt umgehend den alten Schatzkanzler William Marshal (William Hurt) durch Godfrey. Dieser beginnt, mit Gewalt neu eingeführte Steuern von der englischen Bevölkerung einzutreiben.

Indessen bringt Robin das Schwert von Sir Robert nach Nottingham zu Roberts blindem Vater Sir Walter Loxley (Max von Sydow) und der willensstarken Witwe Marion (Cate Blanchett). In Nottingham herrscht Armut und Hunger, denn selbst die reiche Kirche zeigt keine Barmherzigkeit mit dem Volk. Doch Robin stellt sich gegen das Gesetz und wird zum Freiheitskämpfer.

Robin Hood (von Ridley Scott)
Aus dem einstigen Bogenschützen wird ein echter Kämpfer für die Freiheit.


"Gladiator" trifft auf "Elizabeth", so könnte man Ridley Scotts "Robin Hood" erklären. Zum einen werden hier ganz offensichtlich die beiden Schauspielerstars Russell Crowe ("Gladiator", "A Beautiful Mind") und Cate Blanchett ("Elizabeth", "Der Herr der Ringe") als Liebespaar wider Willen zusammengeführt. Crowe findet in der fünften Zusammenarbeit mit Scott zu alter "Gladiator"-Stärke zurück, auch wenn er wenig facettenreich ist. Blanchett markiert trotz ihrer ätherischen Ausstrahlung die energische, fast feministische Frau mit ähnlichem Trotz wie damals in "Elizabeth", mit dem sie bekannt wurde. Beide liefern gute Leistungen ab.

Der zweite Punkt der Gladiator-Elizabeth-Verquickung liegt in der Geschichte und ihrer Umsetzung. Dieser "Robin Hood" ist hauptsächlich ein realistisches, politisches Historiendrama wie "Elizabeth", auch wenn die Filmemacher einige Fakten verändert und viel hinzugedichtet haben. Gleichzeitig ist Scotts Film ein schlachtenreiches Heldenepos wie "Gladiator". Parallelen zu anderen Historien- und Kriegsfilmen lassen sich nicht leugnen – sehr offensichtlich ist die zur Eröffnungssequenz von "Der Soldat James Ryan".

Robin Hood (von Ridley Scott)
Robin Hood und Witwe Marion (Cate Blanchett) hoch zu Ross.

Nach seinen Klassikern "Alien", "Blade Runner", "Thelma & Louise" schien Scott aber gerade in den letzten Jahren mit Filmen wie "Ein gutes Jahr" und "American Gangster" seinen Schneid zu verlieren. Seine Handschrift ist jedoch wieder stark in "Robin Hood" zu erkennen, wo er sich an dem Drehbuch von Brian Helgeland beweist. Helgeland bekam zwar einen Oscar für "L.A. Confidential", ist jedoch auch verantwortlich für die missratene Modernisierung von "Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3". Auch bei "Robin Hood" kann Helgeland nicht die nötige Charaktertiefe finden, was die Handlung recht oberflächlich macht.

Scotts und Helgelands Zusammenarbeit ist nicht die typische Robin-Hood-Verfilmung a la "König der Diebe" oder "Helden in Strumpfhosen". Vielmehr ist es eine Art Einleitung zur Legende, ein Prequel. Trotz politischer Intrigen und angenehmer Kurzweile kommt der Film nicht ganz auf den Punkt. Wo hier die Handlung endet, möchte man als Zuschauer erst richtig einsteigen. Aber vielleicht folgt ja in den nächsten Jahren Teil 2, der dann die bekannte Heldengeschichte erzählt.

Robin Hood (von Ridley Scott)
Schlachtszenen à la Ridley Scott.

Robin Hood (von Ridley Scott)Robin Hood (von Ridley Scott)

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Fakten
Originaltitel:
Robin Hood
 
deutscher Kinostart am:
13.05.2010
 
Genre:
Historiendrama / Action
 
Regie:
Ridley Scott
 
Länge:
ca. 140 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
UPI
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(68%)
 
Texte:
Martin
 
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29.08.2024 20:15 Vox
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