Alles steht Kopf 2

 
Für die junge Riley beginnt die Pubertät praktisch über Nacht und genauso abrupt werden Freude, Traurigkeit, Wut, Angst und Ekel nun von Zweifel, Neid, Langeweile und Peinlichkeit förmlich überrannt. Vor allem Zweifel sorgt für Unruhe - zuerst in Rileys Kopf und schließlich auch in ihrem Leben... Süße Fortsetzung, deren großes Finale genau das aufzeigt, was vielen Menschen scheinbar bis heute noch nicht so ganz bewusst zu sein scheint.

Gerade erst hat Riley mit ihren beiden Freundinnen Grace und Bree das Meisterschaftsspiel ihrer Eishockeymannschaft gewonnen, da werden die drei Mädels durch Scouting zu einem Eishockeycamp am Wochenende eingeladen. Nun hofft vor allem Riley, dass sie sich für die Mannschaft der "Firehawks" qualifizieren kann. Doch in der Nacht vor der Abreise zum Camp beginnt für die 13-jährige Teenagerin die Pubertät praktisch über Nacht. Das spüren auch Freude, Traurigkeit, Angst, Ekel und Wut deutlich, als der Pubertäts-Alarm in der Zentrale losgeht und einige Geist-Arbeiter rüsten die Emotionskonsole im Hauptquartier so derbe um, dass alle Eingaben der bisherigen fünf Gefühle zu Überreaktionen bei Riley führen.

Als wäre das nicht schon konpliziert genug, tauchen nun auch vier neue Emotionen auf: Zweifel, Neid, Langeweile (Ennui) und Peinlichkeit scheinen mit Rileys Pubertät einherzugehen und übernehmen fortan die Zentrale im Kopf des jungen Mädchens.

Zweifel ist eine neue Emotion, die zusammen mit...

Vor allem Zweifel sorgt für Unruhe und lässt die bisherigen fünf Gefühle in den Erinnerungstresor zu sperren. Das größte Problem jedoch ist, dass Zweifel sich entscheidet, Rileys Selbstbewusstsein in den Hinterkopf zu werfen und ihr stattdessen ein neues Selbstgefühl voller Zweifel und Ängste zu verpassen, damit das Mädchen fortan harte aber vermeintlich nötige Entscheidungen für ihre Zukunft fällt.

Doch Freude, Traurigkeit, Wut, Angst und Ekel können aus dem Tresor entkommen und machen sich auf den Weg, Rileys Selbstbewusstsein zu finden, zu retten und zurück ins Hauptquartier zu bringen, bevor Zweifel und die anderen neuen Emotionen aus Riley eine Person machen, die sie eigentlich gar nicht ist und erst recht nicht sein muss.

...Peinlichkeit, Neid und Langeweile die Kontrolle übernimmt.

Ich habe den ersten Film nie gesehen, weiß aber natürlich, worum es geht und kann mir gut vorstellen, wie unterhaltsam und durchaus auch clever Teil 1 bereits gewesen sein muss. Jetzt, wo das Thema Pubertät ins Spiel kommt, geht das Ganze noch einen Schritt weiter und die Autoren haben sich nicht lumpen lassen, hier alle Eventualitäten direkt mal aufkochen zu lassen. Als Rahmen dient dabei das Eishockeycamp-Wochenende und viele anstehende Veränderungen im Leben der weiblichen Hauptfigur.

Freude und Traurigkeit besuchen einen ganz besonderen Ort in Rileys Kopf.

Gemischt mit gutem Humor und einer ständigen Prise von wohlwollendem Tiefgang können hier nicht nur die kleinen Zuschauer eine indirekte Art der Bewusstseinserweiterung erfahren. Denn wem spätestens bei und auch nach der Panikattacke von Riley nicht klar wird, dass am Ende der Verstand in erster Linie ein Werkzeug ist, welches uns dienen soll, der hat es immer noch nicht ganz kappiert. Doch das Wort "Selbstbewusstsein" heißt nicht umsonst so. Der Vorteil der deutschen Sprache macht auch hier etwas deutlich: Entscheidend ist immer, sich "selbst bewusst" zu "sein" und den Verstand gezielt zu benutzen und sich nicht ständig von selbigem benutzen zu lassen. Die junge Hauptfigur hat es am Ende des Films jedenfalls verstanden und die meisten Zuschauer dieser sinvollen Fortsetzung hoffentlich auch.

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Fakten

Originaltitel: Inside Out 2   deutscher Kinostart am: 12.06.2024   auf DVD/Blu-ray ab: 04.10.2024   Genre: Animation / Coming-of-Age   Regie: Kelsey Mann   Länge: ca. 96 Minuten   FSK der Kinofassung: ab 0 freigegeben / Freigegeben ohne Altersbeschränkung   Kinoverleih: Disney   Dieser Film wurde bewertet von: Conway(83%)   Texte: Conway   Vertrieb (für Heimkino): LEONINE Studios FSK der Heimkino-Fassung: ab 0 freigegeben / Freigegeben ohne Altersbeschränkung   Diesen Film bewerten!