Matrix |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | ** | **** | ***** | *** | * | ***** | ***** | 84% |
Inhalt:
Thomas Anderson (Keanu Reeves) arbeitet in einem Großraumbüro bei einer angesehenen Computerfirma, die im Jahr 1999 Software entwickelt. Er ist unauffällig und erfolgreich. Nur durch seine Unpünktlichkeit fällt er immer mal wieder negativ auf. Diese läßt sich nicht vermeiden, weil Anderson ein Doppelleben führt: In der Hacker-Szene ist er bekannt als Neo, derjenige, der alles hacken kann.
Kritik:
.. by RS: "The Matrix" setzt da an, wo der Film "23" aufhört: Hier wird die Regulierung, die Steuerung von außen bereits vorausgesetzt und das ganze mit einer ziemlich verrückten Theorie aufgelöst. Mehr als einmal dreht und wendet sich der Film um sich selbst, bei dem verzweifelten Versuch, dem Zuschauer das fast Unbegreifliche zwingend zu vermitteln.
Die Wachowski-Brüder arbeiten bei der Matrix mit sehr aufwendigen Special-Effects, trotzdem überwiegen Action-Standards wie Ballerei und Prügelszenen gegenüber diesen Höhepunkten. Die musikalische Untermalung des Films bleibt auf weiten Teilen auf der Strecke, erst im Finale und im Abspann fällt sie positiv auf. Bei der Matrix von einem kontinuierlichen Spannungsverlauf zu sprechen, wäre derweil übertrieben. Vielmehr wird der Zuschauer durch plötzliche Ausblendungen und "Aufwach-Szenen" verwirrt. Die Düsternis der Bilder (fast ohne Farbe) wird zwar der Stimmung gerecht, ist aber auf die Dauer zuviel des Guten.
Auffallend ist außerdem der Kontrast dieser amerikanischen Produktion zu den zwei Filmen, die auf eine ganz andere Art in den letzten sechs Monaten das Thema der Steuerung des menschlichen Lebens von außen beleuchtet haben: In der Truman Show und in Pleasantville wurde mit komödiantischen Mitteln festgestellt, daß ein Mensch normalerweise nicht in der Lage ist, aus dem für ihn vorherbestimmten Weg auszubrechen. Erst eine Störung oder ein Fehler in der Planung führen zur Erkenntnis und dem daraus folgenden Zwang, die Wahrheit zu erkunden.
.. by Conway: Im Gegensatz zu meinem geschätzten Kollegen halte ich "The Matrix" für einen der wichtigsten Filme überhaupt. Ich erkenne zwar die Sichtweise von RS an und begreife sie sogar - verstehe aber auch, dass man "Matrix" anders beurteilen kann. Gerade heutzutage, wo (vor allem natürlich durch das moderne Internet) immer mehr Dinge ihre Offenbarung finden und die Menschen weltweit immer mehr begreifen, was gespielt wird (und wie, wo und warum), ist ein Rückblick auf Filme wie "23 - Nichts ist so wie es scheint" und "Matrix" durchaus passend. Ich möchte hier allerdings ausschweifend werden und mich so gut es geht auf den Film an sich konzentrieren. Jeder, der sich mit Theorien aber vor allem mit den Fakten unserer (vor allem westlichen) 'Wertegemeinschaft' befasst, wird wissen was ich meine, wenn ich sage, dass die "Matrix" im Prinzip existent ist - auf mentale, psychologische, mediale, gesundheitliche, fianzielle und (un)menschliche Art und Weise. Also kommen wir nun zum Film selbst:
Zugegeben ist "Matrix" sehr lang gehalten, was den gesamten Umfang der Story aber eben auch entspricht. Sehr zufrieden war ich dann, dass der zweite Teil der Franchise vor allem auf die beeindruckende Matrix-Action setzte und nicht mehr so sehr auf den Inhalt, der im ersten Streifen ja eine Menge Spielraum bekam. Zudem finde ich es einfach nur passend, dass Hugo Weaving im Jahr 2006 den V-Charakter in der Comicverfilmung "V wie Vendetta" verkörperte, denn auch dort geht es im Grunde ja um Kontrolle. Ich kann jedenfalls nur jedem empfehlen - vor allem jenen Cineasten, die damals noch zu jung oder noch nicht geboren waren - sich "Matrix" anzuschauen und zu erkennen, dass die Sache mit der blauen und mit der roten Pille im sinnbildlichen Zusammenhang schon lange keine Fiction mehr ist... Hintergrund:
Die Kampfszenen in der Matrix sind Abwandlungen des bekannten Kung-Fu's. Dabei setzten die Wachowski Brüder auf die seit Jahrzehnten angewandte Drahtseiltechnologie in Verbindung mit Bildraffung, um die Effekte herzustellen.
Die Schauspieler schweben an Drahtseilen, während sie von mehreren Kameras gleichzeitig gefilmt werden. Dadurch läßt sich am Computer ein dreidimensionales Abbild der Bewegungsabläufe erzeugen, das für die Filmszene in jeder beliebigen Geschwindigkeit gezeigt werden und in jeden Hintergrund eingefügt werden kann. So kann die in der Luft schwebende Person angehalten, dann blitzschnell beschleunigt und schließlich wieder angehalten werden.
Von den fliegenden Pistolenkugeln denen Neo ausweicht, wurden mit 120 Kameras 12.000 Bilder pro Sekunde gemacht, damit man "flying-balls" sehen und fangen kann (so die Wachowskis). Für insgesamt nur knapp 10 Minuten des Films wurden auf diese Art und Weise knapp sechs Monate Trainings-, Dreh- und Animationsarbeiten gebraucht.
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