Spuk von draußen

 
Im Erzgebirge wird es für eine fünfköpfige Berliner Familie äußerst spukig. Dabei spielen auch drei Außerirdische eine besondere Rolle... Finale DDR-Kult-Serie aus der Feder von Buchautor C.U. Wiesner (zu sehen in den Intros aller neun Folgen), die eine runde Geschichte mit viel Sci-Fi-Elementen in einer sich dem Ende neigenden DDR erzählt.

Die Berliner Familie Habermann um Vater Jürgen (Wolf-Dieter Lingk), Mutter Renate (Madeleine Lierck) und den drei Kindern Torsten, Anne aka Max und Susanne aka Moritz entspannen im Urlaub im Erzgebirge. Und weil es im Örtchen Bärenbach so schön ist, lässt die Familie sich von Bürgermeister Fuchs (Joachim Zschocke) alsbald sogar überreden, in Bärenbach zu bleiben und dort ein neues Leben aufzubauen. Die Tatsache, dass Vater Jürgen als Arzt auch dringend im neuen Wohnort gebraucht wird, ist dabei natürlich nur ein Grund von vielen.

So ziehen die Habermanns also in ein 300 Jahre alte Haus ein. Dort lebt bereits der eher eigenbrötlerische Herr Rodenwald (Hajo Müller), der bei den Dorfbewohnern zumeist nur für seine handgeschnitzten Nussknacker bekannt ist. Dass es sich bei "Opa Rodenwald", wie ihn die Habermann-Kinder bald nennen, um mehr als nur einen älteren Mann handelt, wird alsbald deutlich und immer mehr merkwürdige unheimliche Dinge geschehen in dem alten Haus und mancher Slapstik auch in der Stadt.

Derweil macht sich zudem eine Filmcrew in Bärenbach breit, welche die mittelalterliche Geschichte der Gegend nacherzählen will. Dass damals schon Außerirdische (Klaus Hecke, Peter Pauli und Peter Jahoda) vom Planeten Obskura ihre Hände im Spiel hatten und inzwischen zurückgekehrt sind, um zurückzuholen, was sie einst in Bärenbach zurückließen, ahnt natürlich noch keiner... außer Opa Rodenwald und irgendwann auch die drei Habermann-Kids, die ihr neues Heim ebenfalls schützen wollen.

Ich weiß noch, wie mich die jeweiligen Intros der insgesamt neun Folgen immer verängstigt haben... und auch Opa Rodenwald, dessen gutes Herz ich lange nie erkannt habe, fand ich derb unheimlich. Aber zu meiner Verteidigung: So ein Auge im Hinterkopf unter den Haaren ist schon irre. Zudem war ich wirklich noch zu jung, als ich die Serie zum ersten Mal schaute, aber was solls.

Heute erkenne ich den Slapstick der drei Obskuraner und auch der Darsteller der im Inhalt erwähnten Filmcrew. Besonders natürlich Heinz Rennhack, der schon als Hauptdarsteller in "Spuk im Hochhaus" rockte. Und es ist auch schön, Stefan Lisewski, den man als Riesen aus "Spuk unterm Riesenrad" und als Hausmeister in "Spuk im Hochhaus" schon kennt, wiederzusehen - diesmal als Graf Bärenfels in den mittelalterlichen Rückblicken. Und die Tatsache, dass die Macher für die drei Habermann-Kinder sich wieder durch örtliche Castings bedient haben, ist lobenswert. Die drei Jungdarsteller machen ihre Sache gut, wie in allen Spuk-Verfilmungen von C.U. Wiesner.

Heute finde ich "Spuk von draußen" eher unterhaltsam und weniger unheimlich. Die Rolle des Opa Rodenwald finde ich klasse und die letzten Züge der DDR, hier natürlich noch einmal in "Glanz und Gloria" dargestellt, finde ich angenehm und über all das Durcheinander zwischen den Außerirdischen und der Filmcrew schaue ich gezielt hinweg. Mir sind andere Dinge in dieser letzten Spuk-Serie lieb und wichtig und obwohl ich hier die höchste Wertung von allen drei Spuk-Umsetzungen vergebe, ist für mich "Spuk im Hochhaus" trotzdem immer an erster Stelle.

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Fakten
Originaltitel: Spuk von draußen   Produktionsjahr: 1987   Genre: Abenteuer / Sci-Fi-Grusel / DDR-Kult   Laufzeit/Folge: rund 30 Minuten   Diese Serie wurde bewertet von: Conway(78%)   Texte: Conway   Diese Serie bei Wikipedia