NCIS: New Orleans |
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Aufmachung | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | **** | **** | * | *** | **** | 76% |
Inhalt:
NCIS-Special-Agent Dwayne Cassius Pride (Scott Bakula) lebt und liebt New Orleans ebenso, wie die Stadt ihn liebt. Von seinen Mitarbeitern meist 'King' genannt, leitet der ehemalige Polizeiermittler die NCIS-Zweigstelle dabei nicht nur mit Verstand, sondern auch mit Fein- und Taktgefühl. Niemand sonst kennt die Belange der Stadt und seiner Mitmenschen so gut wie er. Allerdings schafft es auch sein enger Kollege Christopher LaSalle (Lucas Black) als ehemaliger Cop sehr gut, den Vibe der Stadt und seiner Bewohner zu erkennen. Beide Männer arbeiten schon seit Jahren zusammen. Es war damals auch der erfahrene Pride, der den jungen LaSalle bei einer gemeinsamen Mordermittlung kennenlernte und davon überzeugen konnte, für den NCIS zu arbeiten. Dem Team zugeteilt wird nun noch die aus Boston stammende Agentin Meredith Brody (Zoe McLellan). Die an der Ostküste aufgewachsene und mit den Gebräuchen der Südstaaten (speziell mit denen in New Orleans) nicht vertraute Brody kann sich bei der Eingewöhnung natürlich ganz auf die beiden verständnisvollen Kollegen verlassen.
Dank der liebenswürdigen Gerichtsmedizinerin Dr. Loretta Wade (CCH Pounder), die später sogar noch zwei elternlose Brüder adoptiert, bekommt Brody dann auch schnell eine Unterkunft. Dem Team steht zudem noch der Analytiker Sebastian Lund (Rob Kerkovich) zur Seite, der mit seiner forensischen Arbeit und seiner recht nerdigen Herangehensweise bei der Beweisführung für manchmal dringende Unterstützung sorgen kann. Auch der herausragende Computerfachmann Patton Plame (Daryl Mitchell) weiß im heutigen Technologie-Zeitalter oft weiterzuhelfen. Später bekommt das Team noch Verstärkung durch die einstige DEA-Agentin Sonja Percy (Shalita Grant) und ab der dritten Staffel schafft es noch die derzeitige FBI-Agentin Tammy Gregory (Vanessa Ferlito) in den engeren Kreis von Pride aka 'King', welcher nach der offiziellen Scheidung von seiner Frau inzwischen von seiner Hälfte des Geldes eine alte Bar gekauft hat. Die Arbeit als Agent, die Bar, persönliche Dinge und Kollegen und dann noch seine einzige Tochter - ob der 'King' da noch den Überlick behalten kann? Zudem kommen ja noch einige Gefahren von Außen hinzu, welche sich Pride und das Team durch ihre korrekte Arbeit immer wieder zusätzlich aufhalsen...
Kritik:
Da geht noch was! So oder so ähnlich sahen es wohl die NCIS-Macher und die Obrigen vom US-Erfolgssender CBS und ließen es in Staffel 11 von "Navy CIS" zu einer Backdoor-Folge kommen, welche die Tür zu den durchaus besonderen Südstaaten der USA öffnen sollte. Es dauerte dann aber noch über ein Jahr, bis "NCIS: New Orleans" selbst an den Start ging. Den nerdigen Forensiker noch ausgetauscht und für die Zuschauer etwas greifbarer gestaltet, das Hauptbüro in New Orleans noch etwas prächtiger gemacht und schon konnte der dritte Ableger starten. Eigentlich war es sogar schon der vierte Ableger, denn mit dem Versuch einer Sonderheit namens "Team Red" kam man über eine Vorstellung in der vierten Staffel von "NCIS: Los Angeles" leider nicht hinaus. Ja, CBS legt eher Wert auf inhaltliche Nähe, vor allem bezüglich der Charaktere und der Darstellung dieser und das "Team Red" war wohl etwas zu modern und zu technologisch für die gesamte Idee der NCIS-Franchise. Bei der New-Orleans-Variante schien man auf all diese Attribute jedoch umso mehr zu achten.
In diesem Serienableger gibt es neben vielen schönen Bildern aus und über New Orleans noch die entsprechende musikalische Untermalung, Straßenmusiker an jeder Ecke und die obligatorische Menge an Touristen, die jährlich zu Millionen die weltbekannte Bourbon Street nahe der Küste bevölkern. Ob Jazz-Festivals oder Karnevalsümzüge um den berühmten "Mardi Gras"(die französische Bezeichnung für den letzten der Karnevalstage) - in New Orleans ist im Grunde immer was los. Besonders das Jahr 2005, als ein riesiger - auf den Namen "Katrina" getaufter - Hurricane die US-Bundestaaten der Ostküste verwüstete, ist noch heute in den Köpfen der Menschen und wird von diesem NCIS-Ableger auch oft erwähnt und in manche Ermittlungen und Fälle integriert. Es ist auf jeden Fall beeindruckend, wie gut die Macher hier auf das Leben und das Herz dieser bekannten US-Stadt vorbereitet sind. Auch die Darsteller, die zum großen Teil aus ganz anderen Ecken des Landes stammen, zeigen viel Einfühlungsvermögen bei all den städtischen Themen, was übrigens auch die deutschen Synchronsprecher gut (oder manchmal sogar noch einen Ticken besser) zu vermitteln wissen. Besonders der Südstaaten-Gibbs (so habe ich ihn für mich getauft), Agent Pride, bringt da viel rüber. Der eigentlich aus dem mittleren Osten der USA stammende Scott Bakula, der vor allem durch seine Hauptrolle in der 2001 - 2005 laufenden Version der TV-Serie "Star Trek: Enterprise" bekannt wurde, scheint viel für New Orleans übrig zu haben. Zumindest bringt er das in seiner Figur als leitender Ermittler immer intensiv rüber. Da gibt es dann inhaltlich auch nicht selten Streit zwischen Pride und Bürgermeister Hamilton (Steven Weber, bekannt auch als Vater von einem der beiden Mädels aus "2 Broke Girls").
Es ist kurz gesagt beeindruckend, wieviel Augenmerk hier auf New Orleans gelegt wird. Das macht allerdings auch Sinn, denn bei "Navy CIS" (dem einstigen Ableger von "J.A.G. - Im Auftrag der Ehre") bezieht man sich vornehmlich auf das große Ganze und beim Los-Angeles-Ableger achtet man auf actionlastige Undercover-Ermittlungen. Auch der New-Orleans-Ableger braucht einen Aufhänger und da dient die in den USA für seine Geschichte und musikalischen Einfluss bekannte und äußert beliebte Stadt nunmal hervorragend als Grundlage. Und wenn man sich als geneigter Zuschauer einmal den aus Alabama (ebenfalls Golfküste) stammenden Schauspieler Lucas Black im Originalton anhört, fühlt man sich auch absolut vor Ort. Denn der Südstaaten-Akzent von Agent Lasalle ist im Original wahrlich beeindruckend. Derweil hat man mit den anderen Darstellern auch vieles richtig gemacht. CCH Pounder zum Beispiel ist für mich so etwas wie die (weibliche) Samuel-Jackson-US-TV-Variante. Die Frau war und ist einfach schon in so vielen populären US-Serien dabei gewesen... da kann sie als bekanntes Gesicht also einfach nicht schaden. Zudem scheint "NCIS: New Orleans" einfach einen weiblichen Dr. Mallard gebraucht zu haben, das passt wirklich gut. Rob Kerkovich deckt den Abby-Bedarf wunderbar ab und die Figur des nerdigen Sebastian darf auch noch ein paar (sogenannte) Verschwörungstheorien unterbringen, die heutzutage in aller Munde sind. Passt. Die weiblichen Agentinnen wechseln sich derweil gut ab und der bereits beschriebene Chef-Ermittler Pride wirkt eben wie ein warmherziger und offener Gibbs - wobei Gibbs ebenso warmherzig ist, aber die NCIS-Gucker wissen sicherlich, was ich meine.
Die Vergleiche sind jedenfalls nur schwer abzulegen, aber das dürfte auch verständlich und den Machern durchaus bewusst sein. Der ausführende Produzent ist hier übrigens Mark Harmon selbst, der als Gibbs ja die ganze Franchise fast schon allein trägt und bei "Navy CIS" ebenfalls schon als Executive Producer tätig ist. Warum auch nicht. Die Einschaltquoten in den USA stimmen (und das für alle drei NCIS-Serien) und das Erfolgsprinzip geht auch diesmal wieder auf. Schön ist übrigens auch die Einbringung des Coast Guard Investigative Service, kurz CGIS, in Form von Agentin Abigail Borin (Diane Neal), die schon aus der Hauptserie bekannt sein dürfte. Selbstverständlich ist die Küstenwache auch am Golf von Mexiko mehr als angebracht... und von den Sumpflandschaften der US-Südstaaten rund um den Golf will ich erst gar nicht anfangen! Mal sehen also, wie lange "NCIS: New Orleans" noch laufen darf. Es bietet neben der Popularität des Originals und der Action aus Los Angeles jedenfalls eine etwas tiefgründigere Darstellung, die am Ende trotzdem nur ansatzmäßig tiefgründig ist, aber das ist man bei US-Serien mit diesem Inhalt ja durchaus schon gewohnt.
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