Planet der Affen: Prevolution |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | ***** | **** | **** | ** | **** | ***** |
95% |
Inhalt:
Der Wissenschaftler Will Rodman (James Franco) entwickelt einen gutartigen Virus, welcher zerstörtes Gehirngewebe regeneriert, um seinen an Alzheimer erkrankten Vater Charles (John Lithgow) zu heilen. Bei Tests an einer Schimpansin, stellt Will fest, dass ihre Intelligenz um ein Vielfaches gestiegen ist. Als sie allerdings aggressiv wird und Mitarbeiter angreift, wird seine Forschung eingestellt.
Ihr Schimpansenbaby Caesar (Andy Serkis), welches ebenfalls überdurchschnittlich intelligent ist, nimmt Will mit nach Hause und entwickelt über die Jahre ein Vater-Sohn-Verhältnis zu ihm. Als aber Caesar Charles vor einem aggressiven Nachbarn schützen will, wird er gefangen genommen und in ein Primaten-Schutzgebiet gesteckt, wo er vom sadistischen Pfleger Dodge (Tom Felton) gequält wird. Mit Hilfe der anderen Affen versucht er eine Revolution anzuzetteln, doch da seine Artgenossen nicht so weit entwickelt sind wie er, müssen auch sie mit dem Virus infiziert werden...
Kritik:
Die ursprüngliche Idee von Pierre Boulles Roman "Der Planet der Affen" ist einfach wie genial: Der Mensch, sich für die einzig lebenswerte Spezies haltend, wird vom Tier, genauer dem Affen, der dem Menschen am ähnlichsten ist, unterjocht und selbst wie ein Tier behandelt. Während der Homo Sapiens einige Entwicklungsstufen zurückschreitet, übertrifft die Intelligenz des Affen, dank der Evolution, die menschliche um ein Vielfaches. Da das Buch nicht gerade zu einem Klassiker der Weltliteratur wurde, musste Hollywood seine helfende Hand reichen, um dieser Idee das Denkmal zu setzen, das es verdient. Die gleichnamige Verfilmung von 1968, mit dem damaligen Superstar Charlton Heston in der Hauptrolle, konnte mit (für damalige Verhältnisse) realistischen Affenmasken punkten. Aber vor allem die gesellschaftssatirischen Aspekte und die pessimistische Zukunftsvision von der totalem Zerstörung, im Hinblick auf den damals stattfinden kalten Krieg, sind die Gründe, warum auch heutzutage der Film nichts von seiner Wirkung verloren hat. Der kommerzielle Erfolg brachte vier Fortsetzungen mit sich, die zwar immer noch unterhaltsam waren, aber eher an groteske B-Movies erinnerten, die sich zudem inhaltlich innerhalb der Reihe stark widersprachen und nicht an die Klasse des Originals heranreichen konnten. Es folgten TV-Serien, Comics und schließlich 2001 das kommerziell durchaus erfolgreiche aber von den meisten Kritikern verschmähte Remake von Tim Burton, dass den Anspruchsgehalt des Originals stark vermissen ließ und auch im Vergleich zum bisherigen Schaffen des Kultregisseurs im Endeffekt eine Enttäuschung war.
Den größten Unterschied zu den früheren Filmen stellt zweifelsohne die CGI-Technik dar. Diesmal schlüpfen keine Schauspieler in Affenkostüme; die Primaten wurden komplett am Computer animiert. Das hört sich zunächst gewöhnungsbedürftig an, erscheint dann aber als die beste Lösung, da die Affen in dieser Geschichte noch nicht annähernd soweit fortgeschritten sind wie in den früheren Filmen. Zu Beginn allerdings lässt sich die Computerherkunft für den Betrachter noch etwas schwer ausklammern. Je weiter die Handlung und auch die Affen voranschreiten, ist man aber mitten im Geschehen und die Technik beginnt, einen in Staunen zu versetzen. Von Weta Digital, die schon für die Effekte in "Der Herr der Ringe" und "Avatar - Aufbruch nach Pandora" verantwortlich zeichneten, darf man aber auch nichts anderes erwarten. Und keine Sorge: Richtiges "Planet der Affen"-Feeling kommt trotzdem auf, inklusive einiger Anspielungen auf die missglückte Weltraumexpedition des Originals.
Ein großes Lob muss man auch den Darstellern aussprechen, und zwar bis in die kleinste Nebenrolle. Tausendsassa James Franco überzeugt ja sowieso bei allem, was er tut, - sofern er nicht gerade die Oscar-Verleihung moderiert. Aber auch die "Slumdog Millonär"-Entdeckung Freida Pinto, Legende John Lithgow, der großartige Brian Cox und "Harry Potter"-Kotzbrocken Tom Felton (man hasst ihn auch regelrecht in dieser Rolle) verleihen ihren Charakteren die nötige Tiefe. In den Nebenrollen sind u.a. noch "Tucker & Dale vs. Evil"-Star Tyler Labine und David Oyelowo erwähnenswert. Aber die moderne Technik schafft es, dass der intelligente Affe Caesar allen die Schau stiehlt. Dank des modernen Performance-Capture-Verfahrens verleiht Schauspieler Andy Serkis, der durch seine Darstellungen als Gollum oder King Kong schon ein erfahrener Hase in dem Bereich ist, dem Affen alle Facetten "menschlichen" Empfindens. Von Trauer, Freude bis hin zu rasender Wut. Man betrachtet den Affen gleichwertig mit den realen Schauspielern, empfindet mit ihm und fühlt sich während des Films schnell dabei ertappt, dass man gegen seine eigene Spezies ist.
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