Das Bourne Vermächtnis |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | **** | **** | *** | * | ** | **** | 72% |
Inhalt:
In unberührter Wildnis klettern, in eiskalten Gewässern schwimmen und jegliche Widrigkeiten überstehen – das aktuelle Spezialtraining in Alaska führt Aaron Cross (Jeremy Renner) an die Grenzen… sollte man jedenfalls meinen, denn der Ex-Elitesoldat gehört zu einer Gruppe von Männern, die allesamt einem geheimen Regierungsprogramm namens „Operation Outcome“ unterstehen. Mit der gezielten Einnahme von blauen und grünen Pillen werden die körperlichen und geistigen Fähigkeiten aller Teilnehmer gesteigert und so scheinen all die zu überwindenden Hürden mit akribischer Leichtigkeit genommen. Doch das Programm steht vor dem Aus, denn durch die Veröffentlichung der verdeckten Operationen „Blackbiar“ und „Treadstone“ und durch ein belastendes Youtube-Video ist die CIA gezwungen, nun auch „Operation Outcome“ zu beenden. Unter der Leitung von Eric Byer (Edward Norton) sollen nun alle Agenten des noch laufenden Programms eliminiert und besagte Operation komplett beendet und unter den Teppich gekehrt werden.
Doch Aaron Cross kann dem Drohnenangriff Byers entkommen und begibt sich auf die Suche nach den Verantwortlichen, die allesamt nun seinen Tod wollen. Auch durch die restliche Wirkung der inzwischen ausgegangenen Wunderpillen gelingt es dem Elitemann, bis in die Labors der Agency vorzudringen, wo er die Ärztin Dr. Marta Shearing (Rachel Weisz) aufsuchen will, da diese ihn bis zuletzt immer dem Programm entsprechend behandelte. Doch auch Marta ist aufgrund der Geschehnisse und der dadurch ausgelösten Kettenreaktionen selbst überfordert. Cross aber sieht seine Überlebenschancen vor allem bei Dr. Shearings Wissen über die Pillen und so sehen sich die beiden ungleichen Opfer der Agency nun gezwungen, doch irgendwie zusammenzuarbeiten und dem ganzen Spuk ein Ende zu setzen…
Kritik:
Als ich erfuhr, dass der vierte Streifen der „Bourne“-Franchise ein Ableger ohne den bisherigen Titelhelden wird, dachte ich schon an so einen Film wie es „Fast & Furious: Tokyo Drift“ war – eben ein Film ohne all die üblichen Charaktere mit mittelprächtiger Story. Doch „The Bourne Legacy“ (so der OT) belehrte mich eines Besseren. In gewissem Umfang wird nämlich an die bisherigen drei Filme angeknüpft und auch viele bekannte Gesichter, wie David Strathairn als Noah Vosen, Joan Allen als Pam Landy und Albert Finney als Dr. Albert Hirsch treten erneut auf. Sollte dieser vierte Teil also von Beginn an solch eine Story erhalten wie gezeigt wird, war es nur richtig, dass Matt Damon als Jason Bourne nicht zu sehen ist. Hier geht es mehr um die Reaktion der Agency auf gewisse Enthüllungen. Um den Film zu komplettieren und die Story auch dem Publikum besser zu vermitteln, werden die meisten Geschehnisse besagter Reaktionen eben aus Sicht eines neuen Agenten gezeigt. Zudem macht Jason Renner seine Sache auch durchaus solide. Seine Darstellung des Aaron Cross erinnerte mich zudem ein wenig an seine Darstellung des Brandt in den letzten Mission-Impossible-Filmen. Eben nicht zu kompliziert und daher gelungen.
Neu hinzu kommt in diesem Film auch noch Edward Norton als der Mann der Agency, der die harten Entscheidungen treffen muss und diese dann auch bis zum bitteren Ende durchzusetzen versucht. Zudem hat seine Rolle noch einen gewissen Bezug zu Aaron Cross, der im Laufe des Films klar wird. Derweil bekommt die ebenfalls hier neu in die Franchise gerutschte Rachel Weisz eine inhaltlich zwar wichtige Rolle, doch ihr Charakter wird zu oft zu unbeholfen dargestellt. Sicherlich ist Marta Shearing nur eine Ärztin, die sonst nur im Labor rumhängt und sich plötzlich mit unterschiedlichsten Verfolgungsjagden konfrontiert sieht. Dennoch hätte man dieser weiblichen Haupt-Nebenrolle irgendwie ein bisschen mehr Selbstvertrauen schenken können, denn zu oft ist ihr Verhalten einfach zu nervig. Ansonsten aber kann „Das Bourne Vermächtnis“ weitestgehend überzeugen. Drei gute neue Darsteller, bekannte Gesichter aus den Vorgängern, gute Actionszenen, Flucht über Ländergrenzen und auch die bekannte Bourne-Musik, die gelegentlich eingespielt wird, sprechen dabei für sich. Ein paar kleine (unnötige) Längen sind zu verkraften und mit 125 Millionen Dollar Budget wurde hier auch nicht gespart. Tony Gilroy, welcher bei den bisherigen drei Bourne-Filmen am Drehbuch mitarbeitete, darf hier dann auch noch zusätzlich die Regie übernehmen und man kann durchaus zufrieden mit dem Endergebnis sein – denn besser als der fünfte (und scheinbar letzte) Bourne-Film ist Teil 4 nämlich allemal.
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