Transcendence |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | * | ** | *** | *** | ** | ** | *** | 59% |
Inhalt:
Der Forscher Dr. Will Caster (Johnny Depp) arbeitet mit seinem Team an künstlicher Intelligenz (AI). Sein Projekt, an dem er mit bewusster Vorsicht in einem großen Quantenrechenzentrum arbeitet, heißt PINN (Physically Independent Neural Network) und funktioniert in Isolation schon sehr gut. Um Projektgelder zu akquirieren, spricht Will mit seiner Frau und Arbeitskollegin Evelyn (Rebecca Hall) öffentlich bei einem Vortrag. Dort wird er von einem Extremisten angeschossen, denn es gibt eine radikale Gruppe, RIFT (Revolutionary Independence From Technology), die vor den Gefahren künstlicher Intelligenz warnt. Bei einem gleichzeitigen Anschlag auf Casters Forschungszentrum kommen fast alle seine Kollegen ums Leben, nur Joseph (Morgan Freeman) nicht. Zusammen mit FBI-Agent Anderson Buchanan (Cillian Murphy) versuchen sie, die Terroristen ausfindig zu machen. Zudem schalten Will und Evelyn PINN komplett ab. Als Will an der Schussverletzung zu sterben droht, wagt sich Evelyn mit Wills Freund und Kollegen Max Waters (Paul Bettany) an etwas, das vorher nur mit Affen getestet wurde: Sie schließt Will an PINN an und überträgt sein Bewusstsein in den Computer. Mit Anschluss zum Internet wird Will schnell zu einer globalen, virtuellen Superintelligenz, die dem FBI bei der Verbrechensbekämpfung hilft und allerlei Lösungen für menschliche Probleme findet. Doch dann wird Max von RIFT gefangen genommen, denn Anführerin Bree (Kate Mara) will seine Skepsis und sein Wissen für ihre Ziele einsetzen. Kritik:
Das Thema künstliche Intelligenz ist, wie in "Transcendence" ebenfalls dargestellt, nicht nur gefeiert, sondern auch umstritten. Was in "Star Trek" oder "2001: Odyssee im Weltraum" (1968) noch als Zukunftsfantasie galt, ist heute in greifbarer Nähe: bei CIA, NASA, Rüstungsunternehmen und Google (die auch einen Roboterhersteller aufkauften) stehen bereits Quantenrechner, die Vernetzung ist weltumspannend und sprachgesteuerte Systeme dringen immer mehr in unser Privatleben (siehe auch dem Film "Her"). Ob aber Regierungen und Unternehmen diese Technik und weitere Entwicklungen in künstlicher Intelligenz und Transhumanismus wirklich nur zum Wohle der Menschheit einsetzen, darf bezweifelt werden. So erklären Wissenschaftler wie Steve Omohundro oder James Barrat (siehe Links unten), dass Regierungen unter "Rüstungszwang" stehen, und sie argumentieren, dass autonome Systeme (AI) unabdingbar ein Bewusstsein für Selbsterhaltung entwickeln werden und sich deswegen gegen den Menschen richten müssen, der versuchen könnte, sie auszuschalten.
Mit einer sehr ähnlichen Geschichte kommt jetzt "Transcendence", das Regiedebüt von Kameramann Wally Pfister ("Moneyball", Oscar für "Inception"), ins Kino. Natürlich sind erzählerische Neuheiten für gute Filme nicht notwendig und so stand Jack Paglens Debütdrehbuch 2012 auf Hollywoods berüchtigter schwarzen Liste von beliebten, aber noch unverfilmten Projekten. Weil zudem Christopher Nolan, für den Pfister fast alle Filme filmte, als Produzent dahinter stand, konnte Pfister ca. 135 Mio. Dollar für Hollywoodgrößen, Ausstattung und Computereffekte etc. ausgeben. Die Erwartungen an solch ein Projekt sind verständlicherweise auf allen Seiten hoch, doch nach durchwachsenen Kritiken in den USA startete der Film dort über Ostern schwach.
Die Handlung wird der anspruchsvoll-komplexen Thematik einfach nicht gerecht. Die Diskussion über Bewusstsein und Bedenken an künstlicher Intelligenz bleibt beschränkt. Zudem sind die Motivationen der Charakter zu fragwürdig, um das Publikum herauszufordern. Warum lässt Max Evelyn allein, wenn er doch befürchten muss, dass Evelyn PINN in ihrer liebesblinden Dummheit vernetzt? Ach, Evelyn! Dieser geschundene Hauptcharakter des Films wird in sexistischer Blockbuster-Hollywood-Manier von der anfangs hoch gepriesenen Intellektuellen zu einem dummen Weibchen reduziert, das nicht einsehen will, dass ihr Geliebter nicht mehr ist, wer er mal war – obwohl Computer-Will unverzüglich Zugriff zu Wall-Street-Daten verlangt. Das ist für Paglen notwendig, um die bekannten Versatzstücke der Handlung auf die Spitze zu treiben. Doch hält der Autor offenbar die Zuschauer für dumm genug, seine Einschränkungen nicht zu bemerken:
Hintergrund:
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