Deadpool |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | *** | ***** | **** | ** | - | ***** | 87% |
Inhalt:
Einst war Wade Wilson (Ryan Reynolds) ein Elite-Soldat bei den Special Forces, heute verdient er sein Geld als Söldner. Wenn mal keine lebensgefährlichen Aufträge anstehen, verbringt Wade seine Zeit am liebsten in der Bar seines Kumpels Weasel (T. J. Miller). Über der Theke hängt derweil eine Liste, die – wie auch Weasels Bar – voller Söldner ist, auf deren Ableben mit Geldbeträgen gewettet wird. Die sogenannte „Dead Pool“ ist später auch Namensgeber für Wade, der als Deadpool Rache üben will. Doch dazu kommt Wade später. Vorher lernt der raubeinige Schläger die schöne Escort-Dame Vanessa (Morena Baccarin) kennen und lieben. Einige Monate voller Lust und Leidenschaft vergehen und am Ende gibt es einen Heiratsantrag, den Vanessa auch annimmt. Es könnte für Wade also nicht besser laufen, doch dann wird bei dem jungen Mann Krebs im Endstadium diagnostiziert.
Ohne sich richtig von Vanessa zu verabschieden, macht Wade sich nun auf in ein Geheimlabor, wo ihm Heilung von einem zwielichtigen Mann (Jed Rees) versprochen wurde. Der Leiter der Einrichtung ist ein unheimlich starker Mann namens Francis Freeman bzw. Ajax (Ed Skrein), der den Probanden grausamen Experimenten unterzieht, um bei normalen Menschen Mutantengene zu aktivieren. Dies gelingt ihm am Ende auch bei Wade und dessen Krebs ist damit auch besiegt. Leider sind die nun aktiven Selbstheilungskräfte äußerst hässlich anzusehen und auch der Weg dorthin war mehr als gefährlich und schmerzvoll, so dass Wade Rache an Ajax und seiner Helferin Angel Dust (Gina Carano) schwört. Da er ohnehin absolut unansehnlich geworden ist, traut sich Wade auch nicht zurück zu Vanessa, womit er fortan genug Zeit für sein Vorhaben hat. Zudem ließ Ajax den mutierten Wade wissen, dass er ihm sein menschliches Aussehen wiedergeben könne, was Wade nur noch mehr Richtung Ajax treibt und dabei allerhand Schaden in der Stadt anrichtet. Das wollen die X-Men Colossus (Andre Tricoteux) und die junge Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand) unterbinden, was jedoch zu weiterem Chaos führt und am Ende ist Deadpools große Liebe Vanessa sogar in Lebengefahr…
Kritik:
Anspruch? Fehlanzeige. Das würde aber auch nicht Deadpools Charakter entsprechen, denn dieser Anti-Superheld ist eher schwarzhumorig und brutal effektiv. Derweil plauscht der Charakter auch gern mit den Zuschauern, was absolut der Comicvorlage entspricht. Die sogenannte „Vierte Wand“ (im Theater die offene Seite Richtung Publikum) war nämlich von Beginn an eines von Deadpools Markenzeichen. Clever, denn so kann man den eigenwilligen Mutanten allen Interessierten sicherlich am ehesten näher bringen. Anfang der 1990er von Marvel Comics eingeführt, weiß Deadpool von Beginn an, dass er nur Teil eines Comics ist und lässt das den Leser auch allzu gern wissen. Auch in dieser Verfilmung gibt es somit Sprüche über die ach so ehrenhaften X-Men, gegen das Filmstudio (welches sich laut Deadpool offenbar nur zwei X-Men für diesen Streifen leisten konnte) und auch gegen Schauspieler Ryan Reynolds, der laut Deadpool wohl nur wegen seines guten Aussehens seine Rollen in Hollywood ergattert. Eine Anspielung auf „Green Lantern“ (ebenfalls von Reynolds verkörpert) darf natürlich auch nicht fehlen.
Ebenfalls den Comics entsprechend gibt es mit Weasel den besten Kumpel von Deadpool und mit Blind Al (Leslie Uggams) ist auch die blinde Mitbewohnerin des Antihelden schnell gefunden. Derweil verschwenden die Macher hier ebenfalls keine Zeit mit langen Erklärungen mit dem biographischen Hintergrund der Hauptfigur. Das ist auch nicht verwunderlich, da Deadpool auch in der Comicwelt schwankende Bezüge zu seiner Vergangenheit aufweist. So heißt es, dass Wade Wilson eigentlich Teil des militärischen Experiments war, dem auch X-Men-Ikone Wolverine unterlag. Obendrein gilt Deadpool als Schürzenjäger, was man in diesem Streifen innerhalb von weniger als fünf Minuten gut an den Liebesszenen mit Vanessa beschreibt. Laut den Comics gilt Deadpool sogar als omnisexuell, da er sogar eine Schwäche für Thor haben soll. Das alles wird in der filmischen Umsetzung natürlich nicht angesprochen oder angedeutet, da es dem breiteren Publikum sicherlich nur schwer näher zu bringen gewesen wäre. Doch die Sprüche und die pointierte Action bleiben und so wirkt „Deadpool“ wie ein Schnelldurchlauf, den man sich immer wieder ansehen kann – gern auch mal auf Englisch, da dort einige Gags und Sprüche natürlich anders rüberkommen als auf Deutsch.
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