Deadpool 2 |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | *** | ***** | **** | * | * | ***** | 86% |
Inhalt:
Wade Wilson aka Deadpool (Ryan Reynolds) ist zurück! Inzwischen arbeitet der redegewandte Superheld als weltweit operierender Söldner und tötet Kriminelle aus unterschiedlichsten Ländern auf unterschiedlichste Art und Weise. Sein aktuellstes Ziel, ein Drogenboss in seiner Heimatstadt, kommt jedoch erst mal um seinen verdienten Tod herum und Deadpool kehrt vorerst zu seiner Freundin Vanessa (Morena Baccarin) heim, um mit ihr den gemeinsamen Jahrestag zu feiern. Dieser endet dann aber leider tödlich für Vanessa und Deadpool fällt daraufhin in ein emotional tiefes Loch…
Nach seiner vermasselten Selbsttötung landet Deadpool aber erst mal in der X-Men-Basis. Dort hat ihn der X-Men-Riese Colossus hingebracht und eben jener versucht nun, den verzweifelten Tumorhelden wieder aufzupäppeln. Als Deadpool erkennt, dass sein Herz vielleicht bei den X-Men am rechten Platz wäre, entschließt sich der Einzelgänger, als X-Men-Azubi seinen guten Willen zu zeigen und trifft gleich in seinem ersten Job auf Mutanten-Teenager Firefist (Julian Dennison), welcher voller Wut und Zorn für eine Menge Ärger sorgt. Als Deadpool durch seine typische Art und Weise bzgl. der Handhabung von Dingen dann sogar in der Eisbox (einem isolierten Mutantengefängnis) landet, scheint jegliche Hoffnung verloren. Doch dann taucht ein Zeitreisender namens Cable (Josh Brolin) auf und neuer Ärger bahnt sich seinen brutalen Weg. Am Ende lässt sich Deadpool dann auch nicht lumpen und es gilt, eine Art X-Force zu kreieren… Nun, da kann ja nicht viel schiefgehen, oder?
Kritik:
Als im Frühjahr 2016 die erste große Deadpool-Verfilmung alle Erwartungen sprengte, lag der kommerzielle Erfolg dabei nicht nur an den in die Kinos strömenden Marvel-Fans. Der dreiste Humor, der nicht nur in den Dialogen, sondern auch in der Action und anderen satirischen Elementen seine Umsetzung fand, überzeugte auch übliche Filmgucker, darunter bestimmt auch unzählige DC-Fans. Deadpool - damit ist sowohl der Charakter als auch die Franchise selbst gemeint – ist durch seine Art und Weise einfach zeitgemäß. Eben exzessiv frech und dabei im Doppelsprech „brutal unterhaltsam“. All das natürlich wieder mit einem ständigen Augenzwinkern und wunderbar ironisch wird auch in Teil 2 wieder die vierte Wand stets und ständig gebrochen. Zudem plappert Deadpool in seinem zweiten Streifen beinahe ununterbrochen, was fast aufdringlich wirkt, am Ende aber eigentlich auch der einzige wirkliche Kritikpunkt ist. Zudem gibt es sicherlich Zuschauer, die nicht genug von den Sprüchen des wandelnden Krebsgeschwürs bekommen können!
Auch die Action wurde noch einen Ticken weiter hochgeschraubt. Damit ist nicht die Art gemeint, sondern die Inflation der jeweiligen Szenen. Überall, wo Deadpool auftaucht, kracht es gewaltig und auch sonst ist der eigenwillige Superheld um keinen Nahkampf verlegen. Was solls auch, er kann ja nicht sterben und wenn ihm mal ein Körperteil abhandenkommt, wächst dieses in kürzester Zeit wieder komplett nach. Dies bringt in dieser Fortsetzung nach rund 2/3 der Laufzeit auch eine der amüsantesten (und irgendwie ekligsten) Szenen des Films mit sich. Muss man gesehen haben…
Obendrein gibt es unzählige Cameo-Auftritte. Neben den jungen X-Men-Darstellern wie James McAvoy als Charles Xavier, Nicholas Hoult als Beast, Tye Sheridan als Cyclops, Alexandra Shipp als Storm oder Evan Peters als Quicksilver, die in einem kurzen (und natürlich entsprechend witzigen) Moment in der X-Men-Basis zugegen sind, bekommen später noch X-Men/X-Force-Charaktere wie Bedlam (Terry Crews), Shatterstar (Lewis Tan) und Zeitgeist (Bill Skarsgard) ihren großen oder kleinen Auftritt. Selbst der Supervillain Black Tom Cassidy (Jack Kesy) wird kurz zu sehen sein und auch der X-Men-Gegenspieler Vanisher bekommt sein Fett weg. Nervig ist irgendwie nur der junge Mutant Firefist, der für die Handlung aber natürlich von immenser Bedeutung ist und vielleicht nur mich so genervt hat… die Sturheit eines Pubertierenden halt, der zwar absolut Recht mit seiner Wut hat, aber eben so stur und unüberlegt handelt, wie es typisch Teenie ist…
Somit gibt es in 2018 einen weiteren Deadpool-Streifen, der erneut all die Dinge in den Vordergrund rückt, die den ersten Film so erfolgreich haben werden lassen. Nachdem Hauptdarsteller Ryan Reynolds hier kreativ mitwirken durfte und er sich mit dem vorherigen Regisseur Tim Miller inhaltlich nicht einig wurde, übernahm David Leitch hier die Regie und auch der Niederländer Junkie XL, der in Teil 1 für die Musik verantwortlich war, wurde für Teil 2 durch Tyler Beats, Leadgittarist von Marilyn Manson, ersetzt. Es sei festzuhalten, dass die neuen Macher in der Fortsetzung mit den erfolgreichen Dingen aus Teil 1 zwar – für meinen Geschmack – etwas zu inflationär umgehen, aber das eben auch nur manchmal und so konnte ich auch „Deadpool 2“ wieder sehr genießen!
Hintergrund:
Jetzt
deadpool 2 (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
TV-Termine
Streaming-Angebote Links
|
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.