Fack ju Göhte 3 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | ** | * | **** | * | ** | *** | 65% |
Inhalt:
Während die Goethe-Gesamtschule vor wenigen Jahren noch gefeiert wurde – vor allem der medienwirksame Erfolg mit der Partnerschule in Thailand liegt noch nicht so lang zurück – ist sie inzwischen letzte Gesamtschule ihres Bundeslandes und hat erneut mit Imageproblemen zu kämpfen (so schnell kanns gehen… ohne Erklärung natürlich). Der Stress, den Direktorin Gerster (Katja Riemann) derzeit also mit dem Bildungsministerium hat, ist mehr als nervenaufreibend.
Ähnlich frustriert sind auch die Chaos-Schüler um Zeki Müller (Elyas M’Barek), die sich langsam aber sicher aufs Gesamtschulabitur vorbereiten sollen. Leider hat der Besuch im Berufsinformationszentrum (BiZ) eher für Missstimmung gesorgt und so gehen die Schüler bald auf die Barrikaden. Die Frage ist also, ob Fake-Lehrer Zeki sich auch beim Thema Motivation gut auskennt. Zudem hat Chantal (Jella Haase) derbe Probleme mit ihrer Mutter und auch dieses Problem muss noch gelöst werden...
Kritik:
Alles hat eine Ende, nur die Wurst hat zwei… und auch die FjG-Franchise, denn deren Abschluss wurde bereits mit Teil 2 eingeläutet und in diesem dritten Teil gibt es dann auch das große Ende für die Chaos-Schüler. Wenn man sich alle drei Filme angeschaut hat, weiß man auch, dass da nicht mehr viel zu holen war, denn abgesehen davon, dass die Teenie-Hauptdarsteller inzwischen kaum noch als Jugendliche durchgehen, schienen den Machern die Ideen bereits im Vorgängerfilm langsam aber sicher auszugehen. Nun also kriegen die Gesamtschüler ihren Abschluss und es wird sogar noch gezeigt, wo sie am Ende beruflich jeweils Fuß fassen werden. Ein Feel-Good-Ende also für die geneigten Zuschauer, welches auch die Hoffnung vermitteln soll, dass jeder – und sei er auch noch so dummdreist – in Deutschland es zu etwas bringen kann… jup.
Es sei noch erwähnt, dass der Vorgängerfilm zwar scheinbar mehr Abwechslung zu bieten hatte, dies aber eher Augenwischerei aufgrund der Drehorte gewesen ist. Fakt ist, dass man sich in Teil 3 wieder mehr auf den Ursprung konzentriert - also eben das, was den ersten Teil neben seiner frechen und witzigen Art so gut werden ließ. Hier geht es eben wieder um das Thema Schule, Schüler, Lehrer und die sozialen Komponenten. Da gibt es das nervige BiZ (mit der ebenfalls nervigen Corinna Harfouch, die also ideal für diese Rolle war), die Hoffnungslosigkeit der Schüler bzgl. ihrer beruflichen Zukunft oder die heruntergekommene Bildungseinrichtung und der Stress des Lehrpersonals, die allesamt darunter leiden müssen, dass das Thema Bildung schon seit vielen Jahren einfach nicht mehr im Zentrum des (vor allem finanziellen) Interesses deutscher Politik liegt.
Obendrein gibt es wieder ein bis zwei soziale Jugendthemen, die aufgegriffen werden. Neben der Selbstmordgefährdung desillusionierter Jugendlicher (vor allem junge Mädchen) wird besonders das Thema Mobbing in den Vordergrund gestellt. Und dies endet im Film mit einer großen Besprechung der Schule in der Turnhalle, wo am Ende jeder Schüler – ob Täter oder Opfer, einsehen muss, dass Mobbing schwachsinnig und unnötig ist. Unterhaltsam gelöst, da kann man nicht meckern. Dann gibt es noch eine Tanzszene auf den Britney Spears-Hit "Toxic" in einer Münchener Disco und ein paar Bayern München-Profis, die im Park an Jella Haase vorbeijoggen und schon ist für den finalen FjG-Film das Nötigste im Kasten. Ach und das heutige Nerdentum samt Cybersex (auf einer völlig neuen Stufe) wird von Lucas Reiber ebenso gelungen verkörpert wie von ihm im Vorgängerfilm die Asperger-Geschichte… passt.
Sicher, viele (vor allem junge) Zuschauer fanden den zweiten Teil besser als den dritten Teil. Wer aber genau hinschaut, wird erkannt haben, dass das Thailand-Abenteuer eher die vorhin erwähnte Augenwischerei war und Teil 3 dafür wieder die aus Teil 1 bekannten Vorzüge aufzeigt. Nicht viel Neues aber zum Ende der Franchise hin doch wieder eine kleine Besserung. Schade nur, dass Karoline Herfurth nicht mehr Teil dieses durchaus runden Abschlusses war.
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