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Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** ***** *** * ***** *** **** *****
90%
 

 
Eine herrliche Film-Ballade auf das Teenagerleben und dessen alltäglichen Probleme. Mit Robert Stadlober und Tom Schilling, nach dem gleichnamigen Roman von Benjamin Lebert. Cineclub-Filmtipp!

Crazy mit Robert Stadlober und Tom Schilling


Der 16jährige Benni (Robert Stadlober) kommt wegen seiner schlechten Mathekenntnisse ins Internat. Durch seine halbseitige Lähmung war er schon immer der Außenseiter, doch wider Erwarten wird er von seinen Mitschülern akzeptiert. Sein Zimmergenosse Janosch (Tom Schilling) und er werden beste Freunde, auch wenn Janosch seine Freunde gerne auf zynische Prüfungen stellt, die nur er komisch findet. Statt zu lernen, gehen sie lieber an den See, feiern verbotene Parties, hauen in Striplokale ab oder philosophieren über Gott und die Welt. Leider verlieben sich die beiden dann auch noch in das gleiche Mädchen, die schöne Malen (Oona Devi Liebich). Im Laufe seiner Internatszeit erlebt Benni alle Höhen und Tiefen, die zu einer anständigen Pubertät gehören. Natürlich nicht ohne Konflikte aber auch nicht ohne Spaß und Abenteuer.

Crazy mit Robert Stadlober und Tom Schilling


Die Verfilmung des Kultromans von Jungstar Benjamin Lebert (weitere Infos siehe unten) über seine eigene Internatszeit ist wohl so lebensnah und gleichzeitig so spannend, wie ein Film nur sein kann. Von der Thematik erinnert der Film ein wenig an "American Pie", doch ist der Humor nicht so plump und die Charaktere nicht so platt. Regisseur Hans-Christian Schmid ist mit seinen drei jungen Hauptdarstellern ein echter Glücksgriff gelungen. Mit leichter Naivität aber purer Natürlichkeit, wie sie ein langjähriger Profi wohl kaum noch hat, spielen sie die Rollen brillant! Vor allem Robert Stadlober als behinderter Benni ist hervorragend.

"Crazy" ist ein wunderbarer Film über das Erwachsenwerden, der überzeugt. Jeder im Publikum wird sich im Film wiedererkennen und sich fragen, ob die Welt noch normal ist, oder einfach nur crazy...

Crazy mit Robert Stadlober und Tom Schilling
"Und einmal, im Ferienlager..."

Die Romanvorlage:

Über 300.000 Mal haben sich die Lebenserinnerungen von Benjamin Lebert verkauft. Soweit nichts Außergewöhnliches. Bemerkenswert ist jedoch: Es sind die Lebenserinnerungen eines 16-Jährigen. Warum sie so eingeschlagen haben? Gute Frage. Der Erfolg von "Crazy" lässt sich nämlich eigentlich nicht erklären. Das Buch ist nicht besonders gut geschrieben, die meisten Sätze bestehen aus maximal drei, vier Worten. Aber vielleicht ist es genau das: Jeder kann sich damit identifizieren und behaupten: "Das hätte ich auch selbst schreiben können." Und das stimmt. Wer Wert auf geschliffene Sprache legt, wird enttäuscht sein. Wer sich einfach nur in die Welt eines 16-Jährigen versetzen will, kann das tun. Denn das Buch lässt genug Raum für die Erfahrungen, die man selbst gemacht hat. Und so ist auch die Handlung das Bestimmende - das einzige, was den Leser bei der Stange hält. Weil er nämlich dann irgendwie doch wissen will, wie’s weitergeht, was aus Benni, Janosch und den beiden Felixen wird.

Was allerdings nervt, ist, mit welcher Altklugheit Benni daherredet. Nach dem Motto: "Ich bin 16, aber mir kann niemand mehr was über das Leben erzählen. Ich hab’s durchschaut." Und dann aber wieder das Gegenteil: Unzählige "Weiß ich auch nicht..." oder "Glaub ich zumindest..." zeigen, dass die Altklugheit nur gespielt ist. Was als genaue Beobachtung gemeint ist (oder als gewollter Reportage-Stil), entpuppt sich so oft als überflüssige Beschreibung des Banalen.

Tja, irgendwie ist es ein komisches Buch. Ziemlich roh und unfertig. Geschrieben von einem Jungen, der sich gnadenlos selbst überschätzt, der aber trotzdem sympathisch wirkt. Vielleicht hätte einfach jemand nochmal kritisch über das Manuskript lesen sollen. Dann wäre das Buch "Crazy" mit Sicherheit so gut geworden, wie der Film.

Crazy mit Robert Stadlober und Tom Schilling
Benni (Robert Stadlober) und sein Zimmergenosse Janosch (Tom Schilling).

Crazy mit Robert Stadlober und Tom Schilling

Crazy mit Robert Stadlober und Tom Schilling

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Fakten
Originaltitel:
Crazy
 
deutscher Kinostart am:
08.06.2000
 
Genre:
Romanverfilmung / Tragikomödie
 
Regie:
Hans-Christian Schmid
 
Dieser Film wurde bewertet von:
hope (90%),
Conway (78%)
 
Texte:
hope
 
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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
30.03.2023 23:30 RBB
28.11.2022 23:10 MDR
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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