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Außergewöhnliche Verfilmung der brachialen Hardboiled-Comics von Frank Miller - mit absoluter Starbesetzung! Für Kenner ein Muss, für alle anderen Cineasten zwar berauschend aber auch verwirrend.
Kritik:
Ja, Sin City ist wahrlich eine Stadt der Sünde, denn Korruption, Prostitution, Gewalt und perverse Killer beherrschen das Stadtbild, und die Grenze zwischen Gut und Böse ist längst nicht mehr vorhanden, denn keiner der Bewohner ist mehr im Besitz der oft zitierten "weißen Weste". Der Film widmet sich den ersten 3 Comic Novels und diese teilen sich wie folgt auf:
Der Anfang: "Stadt ohne Gnade" (The Hard Goodbye)
Marv (Mickey Rourke), ein Killer mit der Statur eines Möbelpackers, ist ein gnadenloser Killer und geht ohne Kompromisse gegen seine Feinde vor. Doch als er die hübsche Goldie (Jaime King) kennen lernt und sie ihm all die Liebe gibt, die Marv aufgrund seines Äußeren vorher nie erfahren hat, wird aus dem "Monster“ plötzlich ein herzensguter Mensch. Aber nach einer heißen Liebesnacht findet er Goldie ermordet neben sich vor, und dann steht auch sogleich die Polizei vor seiner Tür und bezichtigt Marv des Mordes an der schönen Prostituierten. Doch der Hühne lässt das nicht auf sich sitzen und kämpft sich durch die Polizeimassen, nur um eins zu erfahren: Wer hat Goldie getötet? Auf seinem Weg zur Wahrheit geht er voller Wut gegen alles vor, was sich ihm in den Weg stellt, um dann den wahren Mörder auf perverse Art und Weise zu Foltern.
Der Mittelteil: "Das große Sterben" (The Big Fat Kill)
Der ehemaligen Journalisten Dwight (Clive Owen) ist ein weiterer Antiheld, der ziellos in den Abgründen Sin Citys herumirrt. In einer der zahllosen Nächte lernt er die Kellnerin Shellie (Brittany Murphy) kennen und hat mit ihr auch gleich ein kleines Stelldichein. Kurz darauf steht dann aber Shellie's Lover Jackey Boy (Benicio Del Toro) mit seiner Gang vor ihrer Tür und fordert sie auf, diese zu öffnen, da er sie sonst eintrete. Hier ist wieder Ärger vorprogrammiert, und der Irre Jackey Boy wird wenig später im Stadtviertel der Prostituierten nieder gestreckt.
Hierbei stellt sich leider heraus, dass Jackey Boy nicht nur ein kranker Psychopath sondern auch ein verdeckter Ermittler der Polizei war, der es nicht immer ganz so ernst mit dem Gesetz genommen hat. Das Problem dabei ist nun, dass Gail (Rosario Dawson), die Anführerin der Prostituierten, einen Pakt mit der örtlichen Polizei hat. Dieser besagt, dass beide Parteien sich in Ruhe lassen und einander dulden. Würde nun herauskommen, dass Jackey Boy tot ist, gäbe es Krieg in den Straßen, und das muss um jeden Fall verhindert werden. Da Dwight nicht ganz unschuldig an diesen Missständen ist, muss er nun in einem Himmelfahrtskommando die Leiche entsorgen, ohne dass es die Polizei mitbekommt.
Der Schluß: "Dieser feige Bastard" (That Yellow Bastard)
Der herzkranke und kurz vor der Pensionierung stehende Polizeikapitän John Hartigan (Bruce Willis) will ein letztes Mal das Richtige tun und so den Freak "Junior" bis auf den Tot jagen. Junior (Nick Stahl) ist ein perverser Kindermörder, der ein elfjähriges Mädchen in seiner Gewalt hat. Wie einst "The Punisher" schießt sich Hartigan den Weg zu seinem Feind frei, doch als er "Junior" stellen und töten möchte, fällt ihm sein Partner Bob (Michael Madsen) in den Rücken und schießt Hartigan nieder. Diesem wird daraufhin schwarz vor Augen und er findet sich bald in einem Krankenhaus wieder, in dem sich kurz darauf herausstellt, dass der kranke Freak "Junior" der Sohn des örtlichen Gouverneurs ist. Dieser vertuscht die Angelegenheit und schon bald werden Hartigan die Taten in die Schuhe geschoben.
Es vergehen Jahre. Hartigan sitzt mittlerweile in Einzelhaft und schreibt sich regelmäßig Briefe mit dem von ihm ehemals geretteten Mädchen Nancy (Jessica Alba). Sie ist inzwischen zur Frau gereift, und Hartigan hatte ihre Identität immer geheim gehalten. Doch als die wöchentlichen Briefe von Nancy ausbleiben befürchtet er Schlimmes. Hartigan muss raus, um wieder das Leben von Nancy zu retten...
Wie schon im Comic bietet "Sin City" eine düstere Atmosphäre, ganz ohne Hoffnung und ganz ohne Moral. Und auch die Darsteller vermitteln den gewohnt fiesen Charme der Charaktere aus den Heften von Frank Miller. Dieser hat natürlich bei der Umsetzung und Fertigstellung des Films seine Finger mit im Spiel gehabt und somit ist der Streifen eine originalgetreue Nachbildung seiner Comicreihe geworden - es wirkt, als blättere man in einem der Hefte - ohne eins in der Hand zu haben...
Es bleibt aber nicht aus, zu sagen, dass der Film Geschmackssache ist. Letztendlich kann man sich auch eines der Comichefte nehmen und diese lesen, so hat man in etwa denselben Effekt. Aber die Atmosphäre eines Kinos bleibt dabei natürlich auf der Strecke, und somit lohnt sich ein Kinobesuch oder DVD-Abend durchaus - wenn man denn die Comics kennt...
Hintergrund:
Da den Fans der Comics vor allem die bildliche Umsetzung der Hefte hier gefallen müsste (inkl. der "erotischen" Komponente), würde die Bewertung in allen Kategorien wesentlich höher ausfallen:
Rest in Peace, Brittany Murphy.
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Fakten |
Originaltitel: Sin City
deutscher Kinostart am: 11.08.2005
Genre: Comicverfilmung / Thriller
Regie:
Robert Rodriguez, Frank Miller, Quentin Tarantino
Dieser Film wurde bewertet von: Conway(69%)
Texte: Conway
Diesen Film bewerten!
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Bruce Willis | Manfred Lehmann |
Michael Madsen | Thomas Wolff |
Mickey Rourke | Rainer Schöne |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
16.05.2023 |
22:15 |
Tele 5 |
23.09.2022 ²) |
00:55 |
Tele 5 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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