Last Life in the Universe |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | **** | ** | ** | ** | **** | ***** | 80% |
Kenjis (Tadanobu Asano) ordentliche Büchersammlung dient auch einem Selbstmordversuch. Inhalt:
Der Japaner Kenji (Tadanobu Asano) arbeitet als Bibliothekar für die Japan Foundation in Bangkok, Thailand. Beim Sortieren der Bücher kann er seinem Ordnungszwang freien Lauf lassen. Natürlich sieht man seine Zwangsstörung vor allem in seiner eigenen Wohnung, die penibel, gar klinisch aufgeräumt und perfekt arrangiert ist. Kenji lebt zurückgezogen und mit wenig sozialem Kontakt, stattdessen liest er lieber massenhaft Bücher. Doch als Nid (Laila Boonyasak) in der Bibliothek auftaucht, beobachtet Kenji sie interessiert.
Noi (Sinitta Boonyasak) arbeitet mit ihrer Schwester Nid als Hostess in einem Nachtclub, den Yukio mit seinem Freund aufsuchte. Noi ist sauer auf Nid, weil diese mit ihrem Freund Jon (Thiti Rhumorn) geschlafen hat. Im Streit lässt Noi Nid aus dem Auto aussteigen. Abgelenkt von Kenji, der sich in diesem Moment von einer Brücke stürzen will, wird Nid Opfer eines Verkehrsunfalls, was Kenji abermals von seinem Selbstmordversuch abhält.
Kritik:
Dem thailändischen Regisseur Pen-ek Ratanaruang wurde bereits nach seinen ersten drei Filmen ein sehr eigener Stil nachgesagt, der an Wong Kar-Wai („My Blueberry Nights“, „Happy Together“) oder Quentin Tarantino („Kill Bill“, „Pulp Fiction“) erinnert. Für seinen vierten Film wollte er etwas Neues ausprobieren und so wurde „Last Life in the Universe“ zu einem Koop-Projekt mit dem Autoren Prabda Yoon und Kar-Wais Hauskameramann Christopher Doyle („Hero“, Gus Van Sants „Psycho“, M. Night Shyamalans „Das Mädchen aus dem Wasser“ oder ganz aktuell Jim Jarmuschs „The Limits of Control“).
Grundsätzlich ist „Last Life in the Universe“ ein sehr ruhiger, besinnlicher Film. Ratanaruang nennt ihn seinen „zärtlichsten Film“. Fürwahr, die Romanze mit Sprachbarriere ist fein, beinahe homöopathisch. Zwischenzeitlich hat man den Eindruck, Kenji sei asexuell und seine gesamte Libido in seinem fast neurotischen Verhalten sublimiert. Auf der einen Seite zeigen Kenji und Noi ein merkwürdiges Vertrauen in den ihnen fremden Menschen und doch bleiben sie selbst beim Kuscheln sehr distanziert. Neben der Romanze – wenn man das wirklich so nennen kann – sterben einige Menschen, schuldig oder nicht, und es stellt sich die Frage, wie gerecht das Leben bzw. der Tod ist. Kenji, der ihn sich am sehnlichsten wünscht, findet ihn nicht.
Hintergrund:
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