Beim Leben meiner Schwester |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | **** | - | **** | *** | **** | **** | 83% |
Die leukämiekranke Kate (Sofia Vassilieva, links) braucht eine Niere
von Inhalt:
Kate Fitzgerald (Sofia Vassilieva) leidet unter Leukämie, seitdem sie zwei Jahre alt ist. Trotzdem hat sie dank Blut- und Knochenmarksspenden bis ins höhere Teenageralter überlebt. Nun versagen aber ihre Nieren und die einzige passende Spenderin ist Anna (Abigail Breslin), Kates elfjährige Schwester. Anna ist ein Retortenbaby, das als Ersatzteillager allein dafür erschaffen wurde, um Kates Leben zu verlängern, und so musste Anna seit frühster Kindheit schmerzhafte Operationen über sich ergehen lassen.
Eigentlich dürfen sich Kinder erst ab 14 gerichtlich vertreten lassen, weiß Sara, denn sie ist selbst Rechtsanwältin, gab aber den Job wegen der Kinder auf. Selbstverständlich vertritt sich Sara selbst vor Gericht. Richterin De Salvo (Joan Cusack) hat selbst kürzlich ihren Sohn verloren und lässt den Fall zu. Eine schmerzliche Anhörung findet statt, denn so leicht ist die Ethik dieses Falls nicht zu klären. Die Geschichten der ohnehin uneinigen Familienmitglieder enthüllen im Prozess weitere tragische Konflikte.
Kritik:
Die gleichnamige Romanvorlage von Jodi Picoult bewegt sich – auch wenn dies kaum auffällt – an der Grenze zum Science-Fiction, denn beim Erscheinen 2004 war die Kreation eines solchen menschlichen Ersatzteillagers zwar in greifbarer Nähe, aber noch nicht gänzlich möglich. Das Wichtige an dieser Geschichte ist jedoch nicht, ob es technisch möglich ist, sondern wie stichhaltig ethische Bedenken dagegen sind. Dies ist eine Geschichte um den Wert des Lebens und die Angst vor Verlust und Tod.
Das wirkungsvollste erzählerische Mittel bei „Beim Leben meiner Schwester“ ist der Perspektivwechsel, mit dem das Innenleben der einzelnen Familienmitglieder betrachtet wird. Dadurch bekommt der Zuschauer einen umfassenderen Eindruck der komplexen Situation. Sara, Brian und ihr vernachlässigter Sohn Jesse werden durch ihre Taten oder On-screen-Dialoge charakterisiert. Vater Brian kommt wie Jesse dabei ein wenig zu kurz. Kates und Annas Gedanken werden des Öfteren durch Off-Erzählungen verdeutlicht und der Film hat trotz der Multiperspektivität seinen Fokus auf Anna gerichtet, deren Emanzipationswunsch die Geschichte anstößt.
Die Schauspieler sind unterschiedlich überzeugend. Cameron Diaz, die vor allem in Komödien brilliert, spielt eher mittelmäßig, wohingegen die Jungdarstellerin Sofia Vassilieva („Day Zero“ und die Serie „Medium“) und der Little-Miss-Sunshine-Liebling Abigail Breslin (auch „Rezept zum Verlieben“ und „Signs – Zeichen“) vortrefflich sind. Den Männern Jason Patric und Evan Ellingson wird wenig Platz gelassen, ihre Rollen völlig zum Ausdruck zu bringen, jedoch nutzen sie ihre Möglichkeiten bestmöglich aus. Die Minirolle von Joan Cusack als trauernde Richterin ist ein weiterer Glanzpunkt in diesem Wechselbad der Gefühle. Hintergrund:
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