Die Perlmutterfarbe |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | ** | *** | - | *** | **** | 75% |
Inhalt:
1931, vor der Machtergreifung Hitlers, geht der 13-jährige Alexander (Markus Krojer) auf die Realschule eines kleinen bayrischen Dorfes. Zu seinem Freundeskreis gehört Lotte (Zoë Mannhardt), für die Alexander schwärmt, an die er sich aber nicht herantraut. Auch der Tüftler Maulwurf (Dominik Nowak) ist sein Freund. Gemeinsam spielen sie in einer verlassenen Industriehalle und dort zeigt Maulwurf ihnen seine neuste Erfindung: die Perlmutterfarbe.
B-Karli will das Buch zurückhaben, weil er den Zorn seines Vaters fürchtet. Von B-Karli aufgeschreckt fällt Alexander in seiner Hast nichts anderes ein, als das Buch zu vernichten. Jetzt steht Alexander nicht nur vor dem Problem, das Buch zu ersetzen. Er müsste sich auch noch Maulwurf gegenüber rechtfertigen, was er mit der Hälfte der Perlmutterfarbe gemacht hat. Also verschweigt Alexander lieber, dass er das Fläschchen hat, während die ganze Klasse in heller Aufregung danach sucht. Zudem erfährt Alexander endlich, dass sein Vater nicht auf See verschollen sein kann.
Kritik:
Ein bisschen Harry-Potter-Fantasie im verschneiten, dörflichen Bayern, dann wieder faschistoide Zusammenrottung, Schikane, Militarisierung. Marcus H. Rosenmüllers Verfilmung von Anna Maria Jokls gleichnamigen Roman weiß die Welt durch die Augen eines Kindes zu sehen: die Dorfkonditorei ist die größte Verlockung, im Schnee muss man unbedingt eine Schneeballschlacht machen, Erwachsene sind wundersame Wesen und kleine Fehler werden zu lebensbedrohlichen Problemen.
Die romantisch verschneiten Bilderbuchbilder, die in den oberfränkischen Dörfern Weidenberg und Bad Berneck und im oberbayrischen Kloster Raitenhaslach gedreht wurden, sind bis ins kleinste Detail märchenhaft ausgestattet und erschaffen eine fast magische, längst vergangene Welt ohne Computer, Videospiel und Handy. Dieses ruhige Umfeld schafft Raum für kindliche Fantasie und Freundschaft. Doch dieses naive Idyll ist bedroht von Feigheit, Machtwünschen und totalitärer Gruppendynamik. Bald verliert die kindliche Welt alles Spielerische.
Hintergrund:
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