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leer Frei nach Plan


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ** ** - - * ** *** 48%
 

 
Wenn Mama Geburtstag feiert, kommen sie alle. In diesem Fall sind es vor allem drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da prallen Welten aufeinander...

Frei nach Plan


Silvia (Christine Schorn) ist Mutter von drei erwachsenen Frauen, Regisseurin der Theatergruppe des kleinen ostdeutschen Dorfes, geschieden, Trinkerin und hat in ein paar Tagen Geburtstag. Ihre älteste Tochter Iris (Corinna Harfouch) lebt mit Silvia in einem Haushalt und kümmert sich in ihrer streng ordnenden Art allein um die Bedürfnisse ihrer Mutter ohne ein eigenes Privatleben. Obwohl keine von beiden es zugeben würde, leben sie in einer Beziehung von ko-abhängiger Hassliebe.

Silvias jüngste Tochter Marianne (Kirsten Block) lebt mit ihrem arbeitslosen Ehemann Martin (Robert Gallinowski) und ihrem Sohn in einem Eigenheim und fühlt sich trotz ihrer Naivität langsam von ihrer Sesshaftigkeit angeödet. Marianne wäre gerne wie ihre mittlere Schwester Anne (Dagmar Manzel), die in Dublin Sängerin ist und den Traum von Freiheit lebt.

Frei nach Plan
Silvia (2vr, Christine Schorn) und ihre drei unterschiedlichen Töchter.

Zur großen Geburtstagsfeier kehrt Anne in ihr Heimatdorf zurück und wird mit offenen Armen empfangen. Die Party ist weitestgehend von Iris durchorganisiert, doch einige Erledigungen müssen in den wenigen Tagen bis zur Party noch gemacht werden und dafür hat sie auch ihre beiden Schwestern eingeplant.

Aber wie es so häufig im Leben ist, kommt alles ganz anders als geplant. Weil Wolf (Otto Mellies), Vater der drei Schwestern, ein paar Tage zu früh mit seiner narkoleptischen und viel zu jungen Freundin Britta (Simone Kabst) eintrifft, muss Anne in Mariannes Haus umziehen. Dumm nur, dass der gelangweilte Martin ein Auge auf die unbeschwert lebende Schwester seiner Frau geworfen hat.

Frei nach Plan
Martin (Robert Gallinowski) im Gespräch mit Iris (Corinna Harfouch).


"Frei nach Plan" ist ein bittersüßliches Familiendrama, dass es nicht schafft, sich über gestellte Fröhlichkeit, stereotype Konstellationen, halbherzige Konsequenzen und somit über Fernsehfilmniveau zu erheben. Darüber können weder die guten Schauspieler noch die hervorragende Kameraarbeit (mit sehr gelungenen Kamerafahrten und Einstellungen) hinwegtäuschen.

Zu Beginn des Filmes überrascht die harsche Beziehung zwischen Iris und ihrer Mutter, um die sie sich bis zur Selbstaufgabe kümmert, und man fragt sich, aus welchem Grund sich Iris dazu verpflichtet fühlt. Tiefere Beweggründe erhält der Zuschauer des Filmes aber an keiner Stelle. Die jüngere Schwester, die keinen Steinwurf entfernt wohnt, hält sich hingegen schön aus allem heraus und lebt in ihrer kleinen heilen Scheinwelt – vermutlich das Vorrecht eines Nesthäkchens –, während Anne in die unverbindliche Freiheit eines Musikerlebens flüchtete.

Frei nach Plan
Anne (Dagmar Manzel) liebt die Musik.

Die Grundkonstellation der drei ungleichen Schwestern bildet ein spannendes Grundgerüst vom Reißbrett, welches jedoch auf dem Konflikthöhepunkt wie ein Kartenhaus zusammenfällt und in schwesterlichem Friede-Freude-Eierkuchen endet. Die Auflösung des Konfliktes durch den Tod der Mutter ist eindeutig einem Deus ex Machina gleichzusetzen. Ganz offensichtlich wurden die aggressiven Konsequenzen von Drehbuchautorin Elke Rössler gescheut. Weil jedoch keine Motivationen der Charaktere für ihre Handlungen gegeben werden, bleiben diese dem Zuschauer verschlossen und langweilig.

Darüber hinaus wirken gestelzte Gefühlsdarstellungen wie plumpe Versuche von Zuschauermanipulation, doch die teils absurden Begebenheiten werden eher mit verdrehten Augen oder als unfreiwillige Komik aufgenommen. Die Jahrmarktmusik des Films versucht dem Zuschauer eine Beschwingtheit vorzugaukeln, die ebenfalls aufgesetzt wirkt. Zuletzt möchte man Dagmar Manzel, trotz stimmlicher Qualitäten, für ihren Musikauftritt im Film von der Bühne stürzen oder zumindest Schadensersatz einklagen.

Frei nach Plan
Corinna Harfouch, Dagmar Manzel und Kirsten Block (Marianne).


  • Auszeichnung Deutscher Filmpreis für Christine Schorn als "Beste Nebendarstellerin".
  • Auszeichnung "Bester Film" und "Beste Schauspielerin" (für die vier Hauptdarstellerinnen) auf dem Shanghai International Filmfestival 2007.
    • Frei nach Plan

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Fakten
Originaltitel:
Frei nach Plan
 
deutscher Kinostart am:
06.03.2008
 
Genre:
Familiendrama
 
Regie:
Franziska Meletzky
 
Länge:
ca. 95 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Novapool
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(48%)
 
Texte:
Martin
 
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25.07.2020 23:10 One
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