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leer Sholay


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** *** *** *** **** - ** **** 68%
 

 
Curry-Western? Der erfolgreichste indische Film ist eine Gewürzmischung aus Italowestern und Bollywood. Mit dem in Indien hoch verehrten Amitabh Bachchan.

Sholay (nur auf DVD)


Als er noch Polizist war, gelang es Baldev Singh (Sanjeev Kumar) die beiden Kleinkriminellen und etwas ungleichen besten Freunde Veeru (Dharmendra) und Jai (Amitabh Bachchan) zu schnappen. Weil der Zug, der sie zum Gefängnis bringen sollte, von Banditen angegriffen wurde, löste Baldev ihre Fesseln, damit sie halfen, den Zug zu verteidigen. Singh wurde angeschossen und Veeru und Jai standen vor der Entscheidung, zu flüchten und ihn sterben zu lassen oder ihn ins Krankenhaus und sich selbst dadurch ins Gefängnis zu bringen. Jais Münze entschied, dass sie Singhs Leben retteten.

Sholay (nur auf DVD)

Nun, da die beiden Freunde kurz vor ihrer Entlassung aus dem Gefängnis stehen, lässt Baldev, der den Polizeidienst quittiert hat, diese zu sich bringen, um ihnen einen Auftrag anzubieten: Sie sollen ihm Gabbar Singh (Amjad Khan) lebendig bringen. Offensichtlich hat Baldev eine offene Rechnung mit Gabbar.

Obwohl Veeru und Jai sich anfangs nur wegen des Geldes für den Auftrag anheuern lassen und sogar erwägen, Baldev auszurauben, verfolgen die beiden diese Aufgabe bald aus moralischeren Gründen, als sie selbst miterleben, wie sehr Gabbar Baldevs Dorf und die Umgebung tyrannisiert. Ihre persönliche Motivation steigt dadurch, dass sich Veeru in die redsame Basanti (Hema Malini) mit ihrer Taxikutsche verliebt. Jai verliebt sich in Radha (Jaya Bhaduri), die auf Baldevs Anwesen lebt und ein tragisches Schicksal beklagt, welches mit Gabbar in Verbindung steht.

Sholay (nur auf DVD)
Bollywood lässt grüßen...


"Sholay", der seit dem 27.03.2009 in Deutschland als DVD (nur OMU = Hindi-Ton mit deutschen Untertiteln; kein Bonusmaterial) erhältlich ist, zählt als der erfolgreichste und einer der bedeutsamsten Bollywoodfilme jemals, doch fast 35 Jahre nach seiner Entstehung sieht er einem heutigen Publikum, welches vom Hollywoodhochglanz verwöhnt ist, womöglich wirklich alt und etwas stümperhaft aus, so dass man sich fragen mag, was den Film so überaus erfolgreich gemacht hat.

Die Geschichte dieses Curry-Western, der sich ganz offensichtlich vieler Elemente des Westerns bzw. Italowesterns bedient und daraus etwas eigenes kreiert, ist halbwegs dünn für 189 Minuten. Aber durch einige Nebenhandlungen, die bollywoodtypischen Gesangs- und Tanznummern und die doppelte Liebesgeschichte relativiert sich die Länge glücklicherweise.

Sholay (nur auf DVD)Nichtsdestotrotz ist gerade die erste Stunde, in der ein lockerer bis blödeliger Ton überwiegt, ein wenig langweilig; danach wird es erfreulicherweise etwas spannender und ernster. Dennoch wünscht man sich, dass statt der komischen Romanze von Veeru und Basanti mehr Augenmerk auf die schüchterne Zuneigung Jais zu Radha gelegt würde. Wie man es von Bollywood gewohnt ist, wird die Geschichte mit dem vollen Gefühlsspektrum gespickt: Action, Drama, Komik, Liebe, Tragik...

Was am stärksten auffällt, ist, dass die Darstellung recht camp, d.h. übertrieben oder gekünstelt ist, besonders die komischen Charaktere. Amitahb Bachchan und seine Ehefrau Jaya Bhaduri, die z.B. auch als Shah Rukh Khans Elternpaar in "In guten wie in schweren Tagen" zu sehen sind, spielen etwas zurückhaltender oder natürlicher. Die Kampfszenen erinnern das heutige Publikum an Bud-Spencer-Filme und sehen, nachdem man durch durchchoreographierte Filme wie "Matrix" oder "Tiger & Dragon" verwöhnt ist, eher plump aus. Gerade der Schlusskampf wirkt unfreiwillig komisch. Die Hitlerparodie in der ersten Stunde des Films ist wiederum so überdreht, dass man schon kaum mehr darüber lachen kann. Und der Bösewicht Gabbar schüchtert mehr durch seine Taten als durch seine Erscheinung ein.

Was genau den Film so erfolgreich gemacht hat, kann man heute nicht mehr nachvollziehen. Ein besonders guter Film ist "Sholay" nicht, aber er ist vollkommen in Ordnung. Er war wohl einfach zur richtigen Zeit in den Kinos und hat einen Nerv getroffen. Dem heutigen Publikum bietet der Film einen anderen, ganz neuen Spaß, nämlich eine bewusstere, weniger ernste Betrachtung, vergleichbar zum Spaß an B-Klasse-Filmen wie "Angriff der Killertomaten" (nur als Extrembeispiel; es soll nicht heißen, dass der Film genauso billig wäre).

Sholay (nur auf DVD)

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Fakten
Originaltitel:
Sholay
 
ohne Kinostart in:
27.03.2009
 
Genre:
Curry-Western / Gangster-Buddy-Film
 
Regie:
Ramesh Sippy
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(68%)
 
Texte:
Martin
 
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