Der blutige Pfad Gottes 2 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | **** | **** | ** | ** | *** | 73% |
Inhalt:
Zehn Jahre ist es her, dass Bostons Mafia-Garde von den McManus-Brüdern zur Strecke gebracht wurde. Mit dem Ende der Yakavetta-Familie wurde der Rückzug eingeleutet und seitdem leben Conner (Sean Patrick Flanery) und Murphy (Norman Reedus) mit ihrem Vater (Billy Connolly) im Exil ihrer irischen Heimat. Doch dann wird ein Priester in Boston eiskalt ermordet und die Exikution erinnert an die Variante der Boondock Saints. Um ihre Weste reinzuwaschen und den Mörder zu stellen, reisen die Brüder zurück nach Boston, während ihr Vater sich auf ein Wiedersehen mit seiner Vergangenheit vorbereitet...
Derweil werden die Detectives Dolly, Duffy und Greenly (David Ferry, Brian Mahoney und Bob Marley) ebenfalls von ihrer Vergangenheit eingeholt. Denn mit Eunice Julie Benz mischt sich eine äußerst akttraktive wie intelligente FBI-Agentin in die Ermittlungen ein. Da die drei Cops die Saints damals deckten, ist die Angst nun groß, nachträglich erwischt zu werden. Doch Eunice erinnert in ihrer Ausführung stark an Paul Smecker (Willem Dafoe), was die Ermittlungsarbeit einmal mehr interessant gestaltet.
Kritik:
Was in Teil 1 gelang, geht in Teil 2 eher schief - und umgekehrt. So oder so ähnlich kann man die Fortsetzung von "Boondock Saints" in aller Kürze beschreiben. Fans der scheinbaren Triologie - denn "All Saints Day" endet dahingehend eindeutig - erinnern sich noch gut an die Vorzüge von "Der blutige Pfad Gottes", wo Rückblenden den Tathergang wiedergaben und ein genial aufspielender Willem Dafoe als FBI-Special-Agent der jeweiligen Verbrechensaufklärung einen ganz besonderen Charme verlieh. Auch die Zeitlupensequenzen, wo sowohl Schusswechsel, als auch emotionale und von Religion geschwängerte Gedanken optisch ansprechend dargestellt wurden, machten den damaligen FSK-18-Film zu einem ganz besonderen Vergnügen.
"Der blutige Pfad Gottes 2" musste rund 10 Jahre später also in große Fußstapfen treten, was kaum zu bewerkstelligen war. Doch Regisseur Troy Duffy scheint es versucht zu haben und dies war ein Fehler. Denn gleichzeitig wird hier versucht, die schon bekannten Figuren mit eigenwilligem Humor erneut in den Vordergrund zu rücken. Darunter leidet aber die gewisse Ernsthaftigkeit, die den Hauptakteuren im erfolgreichen Vorgänger bereits verliehen wurde. So ähnlich machte man es im zweiten Teil von "Crank", wo ein extrem bissiger und beinahe idiotischer Humor dem Nachfolger selbst zwar gut tat, dem genialen Vorgänger somit aber eher unrecht getan wurde. Es dürfte dennoch eher ein Zufall sein, dass ausgerechnet Clifton Collins Jr., welcher hier den McManus-Brüdern an die Seite gestellt wird, schon bei "Crank 2" eine nicht ganz unwichtige Rolle einnahm...
"Boondock Saints 2: All Saints Day" funktioniert aber dennoch einigermaßen gut, denn die bekannten Charaktere wurden übernommen, ein paar schräge Figuren wurden hinzugefügt und die Geschichte des Vaters der McManus-Brüder wird mit beeindruckenden Flashbacks schön erklärt. Auch die Action wird wieder durch besondere Ideen umgesetzt und mit einer weiblichen FBI-Agentin, die ebenso genial und dreist zu sein scheint, wie ihr männlicher Kollege aus Teil 1, hat man auch einen interessanten Mitstreiter auf der Seite des Gesetzes. Dennoch wird hier schlichtweg zu oft versucht, an Teil 1 zu erinnern und anzuknüpfen, was zwar seine Berechtigung hat, der Umsetzung für einen guten und eigenständigen Film aber eher im Weg steht. 10 Jahre Unterschied sind offenbar zu lang, um einen Kult wieder vernünftig aufleben zu lassen. Da hätte man lieber einen vom Vorgängerfilm unabhängigeren Weg einschlagen sollen. Möglicherweise wird Teil 3 aber diese Ehre bekommen, denn dieser Streifen würde sich dann mehr an Teil 2, als an dem unerreichbaren Teil 1 orientieren.
Hintergrund:
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