Heartless |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | **** | **** | **** | ** | *** | *** | 75% |
Inhalt:
Ein unscheinbares Leben ist es, welches der 25-jährige Jamie Morgan (Jim Sturgess) im Londoner Stadtteil East End führt. Dort lebt er mit seiner verwitweten und gutherzigen Mutter (Ruth Sheen) in der elterlichen Wohnung. Sein Vater George (Timothy Spall), der einst Jamies engste Verbindung war, ist schon länger tot. Nebenbei arbeitet der unsichere Bursche als Fotograf für seinen älteren und verheirateten Bruder Raymond (Justin Salinger). Auch der lebensfrohe Nachbar A.J. (Noel Clarke) schafft es nur mäßig, Jamie aus seiner zurückhaltenden Art etwas zu lösen. Grund für Jamies Verhalten ist dabei nicht nur die gefährliche und mobbende Nachbarschaft. Es ist vor allem Jamies Feuermal, welches sich von seinem Oberkörper über seine eine Gesichtshälfte bis über das Auge zieht und sich wie ein Herz über der Braue schließt. Dies gibt Jamie das Gefühl, hässlich und anders zu sein, was sein scheues und ängstliches Verhalten im Schlechten unterstützt. So glaubt der junge Brite auch nicht an Erfolg bei Frauen. Dann aber sieht Jamie im Studio seines Bruders das Fotomodel Tia (Clémence Poésy) und verliebt sich.
Aktuell aber nimmt die Gewalt auf den Straßen von East End immer mehr zu. Einfache Bürger werden bei lebendigem Leib verbrannt und vermeintliche Jugendgangs mit Kapuzenpullis sind die Brandstifter. Auch Jamie begegnet bei seinen Streifzügen durch die Industriegegend versammelte Gangster und erkennt in ihnen echte Dämonen. Bald schon muss er den Tod eines engen Familienmitglieds live miterleben und, ohne etwas tun zu können, dieser Person beim leiblichen Verbrennen zusehen. Dies ändert den ohnehin labilen Jamie von Grund auf und als er die Chance bekommt, in einem unheimlichen Plattenbau einen Mann zu treffen, der ihm bei seinen Problemen helfen kann, geht er einen schrecklichen Weg. Pappa B (Joseph Mawle) wird Jamie dessen Feuermal für immer nehmen und ihm damit auch die Chance geben, das Herz der schönen Tia zu erobern. Dafür muss der einsame Junge nur ein paar Mauern in der Stadt besprayen. Natürlich geht Jamie diesen Deal ein, doch als er vom Gunman (Eddie Marsan) dann seinen wahren Auftrag erfährt, muss Jamie allen Mut zusammen nehmen – denn einem lebenden Menschen das Herz aus der Brust zu schneiden, ist wahrlich nicht leicht…
Kritik:
Durch Filme wie "Schrei in der Stille" oder "Die Passion des Darkly Noon" wurde der Brite Philip Ridley einst zu einer Art europäischem David Lynch. In seinem neuesten Film stopft der Regisseur nun mehrere Genres in rund 100 Minuten und hätte damit leicht mehrere Filme füllen können. Dies ist auch das Problem bei Heartless, denn dadurch werden manche Handlungsstränge und Story-Varianten nur angerissen und gehen ihrerseits nicht genug in die Tiefe. So bietet sich zu Beginn ein Außenseiterdrama, hin zum Horror-Genre ständig gepaart mit ein wenig Psycho.
Auch üble Szenen wie das Herausschneiden eines Herzens bei lebendigem Leib oder das Abbeißen von menschlichem Fleisch bei einem sprechenden Kopf machen das Durcheinander bzw. die Abwechslung erst komplett. So oder so spricht "Heartless" verschiedene "Sprachen" und man sollte offen sein für... für Einiges. Am Ende muss jeder geneigte Zuschauer ohnehin selbst entscheiden, ob und wie er mit der Umsetzung der Geschichte und der Mischung allerhand Elemente dieses direkt auf DVD erschienenen Machwerks umgehen möchte. Auf jeden Fall ein interessanter Streifen, der einen hier erwartet...
Hintergrund:
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