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leer Trollhunter


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** ***** **** **** *** - *** ***** 82%
 

 
Vergesst Damönen („Paranormal Activity“), Hexen („Blair Witch Project“) oder Zombies („[REC]“). André Øvredal stellt das Found Footage-Genre auf den Kopf und erklärt Trolle zu den neuen Königen. Mit „Trollhunter“ persifliert der Regisseur und Autor die Eigenheiten der Mockumentarys, und schickt gleichzeitig einen ernst zunehmenden Konkurrenten ins Rennen.

Trollhunter
Thomas (Glenn Erland Tosterud) führt das Filmteam an.


Die drei Filmstudenten Thomas (Glenn Erland Tosterud), Johanna (Johanna Mørck) und Kalle (Tomas Alf Larsen) drehen eine Doku über den angeblichen Wilderer Hans (Otto Jespersen), auf dessen Konto einige heimische Bären gehen sollen. Der zeigt sich aber so gar nicht erfreut über seine ständigen Verfolger und verweigert jedes Interview. Erst als die drei nach mehreren Nächten nicht locker lassen, nimmt er sie mit auf eine seiner zahlreichen Ausflüge. Doch was die Studenten zu sehen bekommen, hätten sie niemals zu träumen gewagt. Hans ist kein gewöhnlicher Wilderer, sondern ein Trolljäger! Streng geheim, im Auftrag der Regierung, schützt er die Menschen seit Jahren vor diesen gewaltätigen und kräftigen Geschöpfen. Da er sich schon lange vom Staat ausgenutzt fühlt, bricht er nun die Schweigepflicht und nutzt die Möglichkeit, sich bei seiner Jagd filmen zu lassen, um den Menschen nicht länger die Wahrheit zu verheimlichen. Was für die Filmstudenten zunächst noch ein Riesenspaß ist, wird aber schon bald tödlicher Ernst...


Trollhunter
Nicht alle Trolle sind so "klein"...


Der Found-Footage-Hype ist ungebrochen. In den achtziger Jahren mit „Cannibal Holocaust“ zunächst eher experimentell, wurde 1996 der Film „Blair Witch Project“ mit einem Budget von 60.000 US-Dollar und einem weltweiten Einspielergebnis von knapp 250 Millionen US-Dollar zu einem gigantischen Hit. Erst zaghaft, doch im Laufe der Jahre immer zahlreicher, folgten andere Vertreter dieser zum eigenständigen Genre avancierten Fake-Doku-Horror-Gattung. Es folgten Filme wie „Cloverfield“, „[REC]“ oder der sehr erfolgreiche „Paranormal Activity“. Doch vielen Cineasten ist diese Entwicklung ein Dorn im Auge, da sie die ständige Wackelkamera und fehlende Innovation bemängeln. Auch wenn bei „Trollhunter“ zumindest die Wackelkamera weiterhin ein prägnantes Merkmal darstellt, bringt der Regisseur und Drehbuchautor André Øvredal zumindest inhaltlich frischen Wind in das Genre.

Eine weitere Eigenart der Found-Footage-Filme ist die (vorgegaukelte) Nähe zur Wirklichkeit. Auch wenn man meist mit etwas Übernatürlichem konfrontiert wird, erscheinen einem die gezeigten Bilder doch äußerst real. Dass die Gegner diesmal keine Geister, Hexen oder ähnliches sind, sondern hochhausgroße Trolle, ist ein ebenso absurder wie genialer Einfall des Regisseurs. Wesen, die man aus Märchen oder Fantasyromanen kennt (und die in Norwegen gerne als kleine Souvenirs an Touristen verkauft werden), in einen dokumentarischen Kontext einzubetten, ist herrlich erfrischend und ungemein unterhaltsam.

Trollhunter
... die meisten wachsen über sich hinaus.

André Øvredals Ideenreichtum scheinen keine Grenzen gesetzt. Sei es das skurrile Aussehen der Trolle, ihre Verhaltensweisen oder die Hintergrundgeschichten. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass sich der Computerursprung nicht immer so ganz ignorieren lässt. Auch die ein oder andere Länge muss man in Kauf nehmen, da die eigentliche Handlung ihr Hauptaugenmerk in erster Linie auf das Filmen verschiedener Trolle legt und weniger auf eine tiefergehende Geschichte. Welchen Punkt es aber wirklich gar nicht zu bemängeln gibt, sind die wirklich erstaunlichen Kameraaufnahmen. Die wunderschönen Landschaften Norwegens dürften dem ein oder anderen eine neue Option für ihren nächsten Urlaub bieten. Gerade am Ende hat sich Kameramann Hallvard Bræin nicht lumpen lassen und präsentiert Bilder, die dem Zuschauer noch länger im Gedächtnis bleiben dürfen. Aber mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.

Die Darsteller agieren genretypisch und fügen sich in das positive Gesamtbild ein. „Trollhunter“ ist eine Hommage an Filme wie „Paranormal Activity“, doch macht sich André Øvredal nicht über das Found-Footage-Genre lustig, sondern verbeugt sich vor ihm und inszeniert den Film, trotz der bizarren Geschichte und einigen Gags, mit genug Ernsthaftigkeit und Spannung. Einfallsreich, ungewöhnlich und schräg. „Trollhunter“ sollte jeder Filmfan einmal gesehen haben.

Trollhunter
Doch es kommt nicht auf die Größe an: Hans (Otto Jespersen) nimmt es mit allen auf!

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Fakten
Originaltitel:
Trolljegeren
 
deutscher Kinostart am:
07.04.2011
 
Genre:
Fantasy
 
Regie:
André Øvredal
 
Länge:
ca. 104 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Universal
 
Dieser Film wurde bewertet von:
WotsSe(82%)
 
Texte:
WotsSe
 
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