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leer Juliet, Naked


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** *** **** - ***** * **** ***** 86%
 

 
Wenn unglücklichen Menschen Unglücke wiederfahren, kann das durchaus heilsam sein: Annie (Rose Byrne) lernt das Idol ihres Freundes Duncan (Chris O’Dowd) kennen, den Musiker Tucker Crowe (Ethan Hawke). Beide erzählen sich in E-Mails von den verlorenen Jahren ihres Lebens und fühlen sich erstmals richtig verstanden.

Annie (Rose Byrne) lebt in einer Beziehung zu dritt: Die Verehrung ihres Freundes Duncan (Chris O'Dowd) für den Rockstar Tucker Crowe ist grenzenlos.


Annie (Rose Byrne) lebt ein Leben, dass sie eigentlich nie wollte. Sie lebt in einem Fischerdorf an der Küste und verwaltet das dortige Museum, wie es einst ihr Vater tat. Darüber hinaus ist sie für ihre lesbische Schwester Ros (Lily Brazier) zur Ersatzmutter und besten Freundin in Personalunion geworden. Obwohl sie seit Jahren in einer Beziehung mit dem Universitätsdozenten Duncan Thomas (Chris O’Dowd) lebt, wird sie immer mehr zur Nummer zwei in Duncans Leben, das mehr und mehr von seiner fanatischen Schwärmerei für den seit langem verschollenen Musiker Tucker Crowe beherrscht wird. Als dessen Demo-CD für ein nie veröffentlichtes Album auftaucht, kommt es zum Streit, weil Annie sich die Musik zuerst anhört und keinen Hehl daraus macht, wie schlecht die Songs sind. Duncan ist natürlich anderer Meinung und verfasst im Fanblog eine positive Kritik, die Annie prompt mit einem Verriss kontert.

Als nächstes passiert, was Annie nie erwartet hätte: Tucker Crowe (Ethan Hawke) meldet sich bei ihr und zwischen den beiden entspannt sich eine Brieffreundschaft. Die Geburt seines Enkelsohnes führt Tucker schließlich von den USA nach London und er trifft sich mit Annie, die sich einerseits ungewohnt verstanden fühlt, andererseits mit den Folgen von Tuckers altem Leben, also seinen zahlreichen Kindern und Ex-Frauen nicht wirklich klar kommt. Als Tucker und dessen Sohn Jackson (Azhy Robertson) Annie mit an die Küste begleiten, eröffnet sich für diese eine einmalige Chance, ihr Leben zum Besseren zu verändern.


In diesem Film, zu dem man unbedingt wissen sollte, dass „Juliet Naked“ der imaginäre Titel eines nie erschienen Musikalbums ist, brillieren beide Hauptdarsteller förmlich in ihren Rollen. Während Rose Byrne die an vielen Stellen aus dem Off kommentierte Lebenssackgasse mit genau der richtigen Körpersprache unterstützt, verkörpert Ethan Hawke mit einer Mischung aus Liebe und Traurigkeit in seinen Blicken den geläuterten Ex-Musiker, der am liebsten nur noch für seine Kinder da sein würde. Da sich ein guter Teil der Geschichte in E-Mails abspielt, die die Hauptpersonen sich gegenseitig schreiben, wird viel aus dem Off erzählt, während Passagen aus dem Alltagsleben ablaufen. Dabei stellt sich bei dem Zuschauer dieselbe Traurigkeit ein, die der jeweilige Kontrast zwischen Lebenstraum und gelebter Wirklichkeit bei den beiden auslöst.

In der Entwicklung der Charaktere und der Handlung muten die Autoren den Protagonisten und dem Zuschauer einiges zu. Immer wieder hat man das Gefühl drohenden Unheils, dass dann auch prompt eintritt, aber jeweils nur kurze Schreckmomente erzeugt und sich langfristig eher heilsam auswirkt – wenn auch nicht für alle Beteiligten.

Zum Filmbeginn und am Ende wagt Regisseur Jesse Peretz den experimentalen Ansatz, den Fanblog zum Videoblog auszubauen und Duncan direkt zu den Tucker-Crowe-Fans sprechen zu lassen. Doch warum wurde diese Chance ausgelassen, als es um die positive Kritik zur Demo-CD ging?

Da der Film sich um einen herausragenden Musiker dreht und die meisten Songs auch wirklich von Ethan Hawke eingespielt wurden, darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Stücke wirklich gut sind und Hawke auch stimmlich überzeugt. Eine Ausnahme bildet das Werk im Abspann, aber das sollte wohl auch in erster Linie die Tucker-Crowe-Fanszene desillusionieren.

Juliet, Naked (mit Rose Byrne und Ethan Hawke)

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Fakten
Originaltitel:
Juliet, Naked
 
deutscher Kinostart am:
15.11.2018
 
auf DVD/Blu-ray ab:
28.03.2019
 
Genre:
Drama / romantische Komödie
 
Regie:
Jesse Peretz
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS(86%)
 
Texte:
RS
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Chris O'DowdPascal Fligg
Rose ByrneJanina Dietz
Lily BrazierFarina Brock

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