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leer Steig. Nicht. Aus!


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** ** ***** *** *** - *** ***** 80%
 

 
Karl Brendt (Wotan Wilke Möhring) wird erpresst. Wenn er nicht zahlt oder einer der Insassen aussteigt, fliegt der Wagen mit ihm und seinen Kindern in die Luft. Schamlos bei „Nicht auflegen!“ geklaut und hart am Rande des Overacting, dennoch ein spannender Thriller an bekannten Berliner Orten mit starken Nebendarstellerinnen.

Steig. Nicht. Aus!


Karl Brandts Projekte sind nicht immer einfach. Seine Firma baut riesige Objekte im Herzen großer Städte. Dabei hat Karl (Wotan Wilke Möhring) als Gesellschafter einige Verantwortung und Prokura, wodurch er mit seiner Familie zum Ziel einer Erpressung wird. Ein unbekannter Anrufer fordert Geld und zwingt Karl dazu, nicht aus dem Auto auszusteigen. Nur seine Kinder Josefine (Emily Kusche) und Marius (Carlo Thoma), die auf den Rücksitzen sitzen, wissen Bescheid. Während Karl verzweifelt versucht, per Telefon seine Frau zum Abheben des Familienvermögens und seine Mitgesellschafter zur Überweisung von Firmengeldern auf ein Offshore-Nummernkonto zu bewegen, erregt er zunehmend Aufmerksamkeit.

Als er sich schließlich einem Sondereinsatzkommando der Berliner Polizei gegenübersieht, spitzt sich die Lage zu. Da sich der Erpresser nach außen hin nicht zu erkennen gibt, glauben bald alle, es handele sich um den Amoklauf eines verzweifelten Familienvaters. Nur Pia Zach (Hannah Herzsprung), die Leiterin des Bombenräumdienstes, hat Zweifel an der schnell konstruierten Erklärung und versucht, den Einsatzleiter Fritz Drache (Aleksandar Jovanovic) davon zu überzeugen, mit dem Ausschalten Karls durch Scharfschützen zu warten. Als dann der Erpresser (Marc Hosemann) höchst selbst auf der Bildfläche erscheint, verkompliziert sich die Lage für Karl noch weiter.

Steig. Nicht. Aus!
Wer hält hier wen fest? Pia Zach (Hannah Herzsprung, links) und Josefine (Emily Kusche, rechts).


Schamlos geklaut. Das ist das erste, was einem schon beim Lesen der Story einfällt. Und wirklich: Der Film bedient sich nicht nur des Themas, sondern zu Teilen auch des gesamten dramaturgischen Ablaufs von „Nicht auflegen!“. Anders ist hingegen das Motiv des Erpressers, das – typisch deutsch – natürlich absolut stark und nachvollziehbar sein muss. Hinzu kommt ein Wotan Wilke Möhring, der nuschelt, flüstert, schreit und sich so haarscharf am Rande des Overactings bewegt, dass man es wohl den Jungdarstellern auf der Rückbank, vor allem Emily Kusche, verdanken kann, dass der Film nicht baden gegangen ist.

Wenn so viel telefoniert wird wie hier, ist es nicht verwunderlich, dass einer der besten Nebendarsteller nur mit seiner Stimme punktet: Jürgen Heinrich setzt als Karls Chef Alexander Rocher immer wieder markante Punkte. Ansonsten weiß auch Hannah Herzsprung gut zu gefallen. Ihr ist es zu verdanken, dass der Film im letzten Drittel so wacker durch allerlei holprige Drehbuchstellen schippert und damit den unwahrscheinlichen Handlungstwist der finalen Szene ermöglicht.

Steig. Nicht. Aus!
Pia Zach (Hannah Herzsprung) glaubt nicht an Draches einfache Amoklauf-Theorie.

Obwohl weitestgehend im Auto spielend, hat Regisseur Christian Alvart sich bemüht, durch scharfen Schnitt und viel Kamerabewegung Tempo zu erzeugen, das vor allem während der dialoglastigen Szenen des geparkten Autos eigentlich nicht mehr vorhanden war. Ein Beispiel ist hier die an einer Stelle um Hannah Herzsprung kreisende Kamera. Diese szenischen Mittel haben ihren Zweck gut erfüllt und für eine harmonische Spannungskurve gesorgt.

Ein weiterer Pluspunkt des Films ist der Drehort. Obwohl an einem eher durchschnittlichen Tag mit Regenschauern spielend, gefällt die Szenerie mit einigen Orten mit hohem Wiedererkennungswert und bietet für diese Thrillerhandlung einen gelungenen Hintergrund. Insgesamt ist „Steig. Nicht. Aus!“ für einen spannenden Filmabend ganz gut geeignet.

Steig. Nicht. Aus!
Die Polizei stoppt Karls Auto.

Steig. Nicht. Aus!

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Fakten
Originaltitel:
Steig. Nicht. Aus!
 
deutscher Kinostart am:
18.04.2018
 
auf DVD/Blu-ray ab:
20.09.2018
 
Genre:
Thriller
 
Regie:
Christian Alvart
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS(80%)
 
Texte:
RS
 
Vertrieb (für Heimkino):
Eurovideo
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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
28.06.2022 ²) 00:45 ZDF
27.06.2022 22:15 ZDF
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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