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Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
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92%
 

 
Yusuke Kafuku ist nicht nur auf der Bühne ein Schauspieler, sondern auch in seinem privaten Leben. Er unterdrückt sein wahres Ich, um Problemen zu entweichen und endet auf seiner Flucht mit einer unerträglichen Last. Ryûsuke Hamaguchi führt seinen Protagonisten in der filmischen Adaptation von Haruki Murakamis gleichnamiger Kurzgeschichte zur unausweichlichen Reise der Selbstfindung.

Drive my Car


Der Theaterschauspieler Yusuke Kafuku (Hidetoshi Nishijima) und seine Frau Oto, die als Drehbuchautorin arbeitet, führen eine liebevolle Ehe. Auf den ersten Blick scheint das Paar eine gesunde Beziehung zu haben. Doch Oto hat immer wieder kurzfristige Affären, die Kafuku zum Wohle ihrer Liebe ignoriert. Ehe das Thema je erwähnt wird, stirbt Oto. Zwei Jahre nach diesem Verlust arbeitet Kafuku bei einem Theaterfestival an dem Tschehow-Stück "Onkel Wanja". Allerdings weigert er sich diesmal den Helden der Geschichte zu verkörpern und wirkt als Regisseur an dem Projekt. Außerdem steht er der Herausforderung gegenüber, dass die Veranstalter eine junge Frau namens Misaki Watari (Tôko Miura) als seine Privatfahrerin engagiert haben. Kafuku, der sein Auto und seine Fahrten liebt, ist skeptisch, willigt aber gezwungenermaßen ein.

Drive my Car


Hamaguchi schafft mit seiner dreistündigen Adaptation der Kurzgeschichte ein hoch komplexes Erlebnis für sein Publikum. Durch seine Dialoge und Charaktere, die er mit der Kameraführung visuell einwandfrei unterstützt, erzeugt er einen nüchternen Stil - reich an Symbolhaftigkeit. Insbesondere die Beschäftigung des Protagonisten mit Theater und Schauspiel verleitet den Film in eine Metarichtung, durch die Kafukus Probleme eine tiefere Wirkung beim Zuschauen hinterlassen.

Hinzu kommt, dass alle Schauspieler des Stückes eine andere Sprache sprechen. Auch wenn das Theaterpublikum durch Untertitel die gesamte Vorführung verfolgen kann, findet auf der Bühne eine unverständliche Kommunikation statt. So wie die Charaktere des Films sich auf eine indirekte Art und Weise unterhalten, sprechen die Figuren des Stücks in einer verschlüsselten Art und Weise miteinander. Dadurch behandelt der Regisseur universelle Themen und aktiviert die Gedanken und Emotionen seiner Zuschauerschaft. Er hinterfragt, wie viel Selbst eine Person zum Wohle eines harmonischen Miteinanders opfern muss bzw. soll, und den Wert dieser künstlichen Situation.

Drive my Car

Wie der Titel schon verrät, ist das Auto ein besonderes Objekt. Es repräsentiert Kafukus wahres Ich. Selbst wenn er die Affären seiner Frau hinnimmt, beschwert er sich offen über ihren Fahrstil und weigert sich bis zum letzten Moment sich von einer anderen Person fahren zu lassen. Erst, wenn er sich bei Wataris Fahrten auf dem Hintersitz wohlfühlt, zeigt sich eine Wendung. Für ihn beginnt mit diesem Übergang eine langsame Annäherung an seine wahren Gefühle.

Mit den hochwirksamen Mitteln ist "Drive My Car" kein simples Dramaerlebnis. Die Dialoge, die durch das Schauspiel im Film einwandfrei umgesetzt werden, hinterlassen einen Eindruck, der selbst in einer Woche alten Erinnerung so lebendig ist wie der Moment des Erlebnisses.

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Fakten
Originaltitel:
Doraibu mai kâ
 
deutscher Kinostart am:
23.12.2021
 
Genre:
Drama
 
Regie:
Ryûsuke Hamaguchi
 
Länge:
ca. 179 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Rapid Eye Movies
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Hüsna(92%)
 
Texte:
Hüsna
 
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