Haunted Child

 
„Haunted Child“ von 2017 ist nun auch in Deutschland erhältlich. Ob sich der Mix aus Horror und Mystery aus Norwegen auch lohnt?

Als der Vater von Cathrine stirbt, erbt diese von ihm das Haus, in dem sie aufwuchs. Da sie damit schlechte Erinnerungen verbindet, möchte sie es so schnell wie möglich verkaufen. Zu dem Zweck reist sie in das alte Herrenhaus.

Sie kommt mit den Einwohnern des naheliegenden Dorfes ins Gespräch und erfährt, dass das Haus ein dunkles Geheimnis in sich trägt: Eine Verwandte von Cathrine sei als Kind spurlos verschwunden.

Der Verkauf des Hauses gestaltet sich schwieriger als gedacht: Der Makler, der um das dunkle Geheimnis weiß, will nur zögerlich eine Besichtigung des Anwesens vornehmen. Cathrine sieht sich genötigt, länger als beabsichtigt in dem Haus zu bleiben.

Dann taucht ein kleines Mädchen auf, dass ständig mit ihr spielen will und sie nach und nach auf eine Reise in eine verschüttete Vergangenheit mitnimmt.

„Haunted Child“ wartet mit großartigen Landschaftsaufnahmen der norwegischen Natur auf. Die Stille der Bilder übt eine gewisse Suggestion aus und bildet mit dem einsamen Herrenhaus die Grundlage für einen möglichen Haunted-House Horror, der einem die Nackenhaare stehen lässt.

Aber leider verpasst Regisseur Carl Christian Raabe einige Chancen, um den Film wirklich gruselig zu machen. Erfreulicherweise wird weitestgehend auf optische Jump-Scares verzichtet, dafür aber nicht auf akustische. Diese kommen aber so vorhersehbar, dass die angedachten Schreckmomente völlig außenvorbleiben.

Normalerweise erfreut sich der Rezensent auch über eine intensive und langsame Plotentwicklung, die den Charakteren Raum zur Entfaltung geben. Hier jedoch werden die nur 80 Minuten des Films mit zu viel Zeit auf Vorhersehbarkeit verschwendet.

So ist den Zuschauer:innen mit dem ersten Auftauchen des Kindes sofort klar, wohin die Reise gehen wird. Und auch die Tatsache, dass die Kellertür erst verschlossen ist, um sich dann plötzlich zum Finale hin grundlos doch zu öffnen, offenbart, dass die auf der Hand liegende Lösung des Films dort liegt.

Möglicherweise sollte das Finale eine Art Twist bringen, aber auch hier scheitert der Film an seiner Erzählweise.

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Fakten
Originaltitel: Hjemsøkt   auf DVD/Blu-ray ab: 17.06.2021   Genre: Horror / Mystery   Regie: Carl Christian Raabe   Dieser Film wurde bewertet von: AL(39%)   Texte: AL   Vertrieb (für Heimkino): Nameless Media FSK der Heimkino-Fassung: ab 16 freigegeben   Diesen Film bewerten!