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leer Black Bag - Doppeltes Spiel


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** ** *** ** ** * **** *** 68%
 

 
Wer ist der Verräter in George Woodhouses (Michael Fassbender) Abteilung im MI:6? Die Analystin Clarissa (Marissa Abela), sein wichtigster Mitarbeiter Stokes (Regé-Jean Page), die Psychologin Zoe (Naomi Harris), der gerade von George übergangene Freddie (Tom Burke) oder doch seine eigene Frau Kathryn (Cate Blanchett)? Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel unter Geheimagenten mit sehr gewöhnungsbedürftiger Beleuchtung.

Black Bag


Als Meachum (Gustaf Skarsgard) George (Michael Fassbender) einen Zettel mit möglichen Verrätern zusteckt, ahnt dieser, dass ihm eine schwere Zeit bevorsteht, denn schließlich steht neben einigen Mitarbeitern auch seine eigene Frau auf dem Zettel, die wie er selbst für den britischen Geheimdienst arbeitet. In einem ersten Aufschlag veranstaltet er ein Abendessen, in dessen Verlauf er die Verdächtigen provozieren und damit aus der Reserve locken möchte. Dabei schießt er über das Ziel hinaus und vernichtet beinahe die Beziehung zwischen der Analystin Clarissa (Marisa Abela) und seinem langjährigen Mitarbeiter Freddie (Tom Burke). Nebenbei findet er aber auch ein Detail, das erste Zweifel gegenüber seiner Frau Kathryn (Cate Blanchett) aufkommen lässt. Spontan beschließt George diese auf ihrer anstehenden Auslandsreise heimlich mit Hilfe eines Spionagesatelliten zu überwachen. Damit setzt er unbeabsichtigt eine Kettenreaktion in Gang.

Black Bag
Wird von ihrem Ehemann beobachtet: MI:6-Agentin Kathryn St. Jean (Cate Blanchett)


Stephen Soderberghs neuer Thriller fällt durch eine ungewöhnliche Optik auf, die alles dunkel wirken lässt und jede Art von Lichtquellen zusätzlich hervorhebt. In diesem Ambiente macht vor allem eine Person eine überaus gute Figur, von der man das allerdings auch erwarten konnte: Cate Blanchett. Sie spielt die Geheimagentinnenrolle mit einer Mischung aus Unauffälligkeit und wenigen sehr intensiven Momenten, die bei diesem Film ebenso in Erinnerung bleibt, wie Georges Brille.

Der Handlungsverlauf ist wohldurchdacht, und auch wenn man am Ende anerkennt, dass alles der Ziellogik dieses Dramas zu arbeitet, wirken einige Element zunächst eher zäh und sperrig. Jeder, der Whodunits liebt, wird sehr schnell einen Verdacht haben und sich schließlich auch bestätigt fühlen. Die große Kunst von Drehbuchautor David Koepp ist hierbei, dass das Streuen der Puzzlestücke nicht mit der Brechstange, sondern sehr akzentuiert und kontinuierlich passiert. Auch Pierce Brosnan in einer Gastrolle hat hieran durchaus seinen Anteil.

Black Bag
Übergangen: Der langjährige Mitarbeiter Freddie (rechts, Tom Burke).
Gastrolle von Bedeutung: Der ergraute Pierce Brosnan als Arthur Steiglitz.

Ungewöhnlich für das Genre ist die fast völlige Abstinenz jeglicher Action. Einmal wird ein Messer eingesetzt, einmal geschossen und ein fahrendes Auto wird abgeschossen. Ansonsten wird vor allem geredet, durch Räume gelaufen und gesagtes reflektiert. Hierbei fungiert die von Naomi Harris verkörperte Psychologin quasi als innerer Spiegel, auch wenn sie eigentlich immer nur einen einzigen Gesichtsausdruck zum Besten gibt.

Den Bonuspunkt für die beste Kleidung, den man eigentlich bei Cate Blanchett vermutet hätte, räumt eindeutig Regé-Jean Page ab, der oft schier overdressed wirkt und selbst im Alkoholrausch immer noch mit akkuratem Dreiteiler gezeigt wird.

Black Bag
Overdressed oder passend? Regé-Jean Page (links) ist Stokes, Top-Mitarbeiter von George Woodhouse (rechts, Michael Fassbender).

Auffallend unauffällig bleibt die Musik von David Holmes, die nur in ganz wenigen Szenen in den Mittelpunkt rückt und kaum nachwirkenden Eindruck hinterlassen kann. Hier wurde sicherlich etwas Potential verschenkt.

Was am Ende nach perfekt geschnittenen knapp 90-Minuten bleibt, ist eine Auflösung, über deren Logik man noch eine Weile diskutieren kann. Aber auch die Erkenntnis, dass es keine einzige restlos „gute“ Figur gibt. Jeder der Beteiligten hat auf seiner Ebene manipuliert, betrogen oder gestohlen – es gibt schließlich immer den Verweis auf eine geheime „Black Bag“-Operation als Möglichkeit, niemals dafür geradestehen zu müssen.

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Analystin Clarissa (Marisa Abela) bei der Arbeit.

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für alle Bilder gilt:
© 2025 Focus Features, LLC. All Rights Reserved.

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Fakten
Originaltitel:
Black Bag
 
deutscher Kinostart am:
15.05.2025
 
Genre:
Thriller
 
Regie:
Steven Soderbergh
 
Länge:
ca. 93 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Universal
 
Dieser Film wurde bewertet von:
RS(68%)
 
Texte:
RS
 
Bilder wurden bereitgestellt von:
Universal Studios
(zum Kinostart)
 
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