Die verborgene Welt |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | **** | - | **** | ** | **** | ***** | 80% |
Inhalt:
Nachdem 1948 die Nationalpartei in Südafrika die Regierung übernommen und die strikte Apartheid per Gesetz untermauert hat, lebt die indischstämmige Miriam (Lisa Ray), eine unterwürfige Hausfrau und Mutter, in den 50ern mit ihrem unzufriedenen Mann Omar (Parvin Dabas) in Kapstadt. Kurz bevor Miriam mit ihrem dritten Kind schwanger wird und mit ihrem Mann aufs Land zieht, um einen Gemischtwarenladen zu eröffnen, trifft sie auf Amina (Sheetal Sheth), die so verschieden von Miriam lebt.
Omar, der eine heimliche Affäre hat, stellt Amina an, ihm ein Feld für ihn zu bestellen. In der Abwesenheit ihres Ehemanns lässt sich Miriam von den Gedanken Aminas inspirieren, mag aber ihren aufkeimenden zärtlichen Gefühlen für die Rebellin nicht nachgeben. Doch langsam beginnt sie die Werte ihres Umfelds und die Autorität ihres Mannes zu hinterfragen.
Kritik:
Mit vornehmlich irdenen Tönen, wunderschönen Landschaftsaufnahmen, zwei bildhübschen Hauptdarstellerinnen und einem Soundtrack von Jazzklassikern erschafft Debütregisseurin Shamim Sarif nach ihrem eigenen Roman einen preisgekrönten und sanften Film, der sich nicht nur mit einer zögerlichen lesbischen Beziehung sondern auch mit der Rassentrennung Südafrikas auseinandersetzt. Letzter Aspekt wird jedoch nicht kritisiert, um dem Film nicht zu sehr zu politisieren und sich auf die Liebesgeschichte zu konzentrieren.
In ruhigem Ton und mit Gemächlichkeit wird die Liebesgeschichte zwischen den beiden Frauen erzählt, welche vor allem durch Miriams Kampf mit heteronormativen Geschlechterrollen gekennzeichnet ist. Sie tut sich schwer damit, die Vorherrschaft ihres Mannes zu überkommen und einzusehen, dass sie eigene Entscheidungen für ihr Leben treffen kann. Weil die Geschichte hauptsächlich in der Gruppe der Asiaten spielt, werden die weitreichenden Folgen der Apartheid und die Gefahr durch das strenge politische System, das die Zeit der Romanze ausmacht und sich auf diese auswirkt, durch romantische Nebenhandlungen verdeutlicht.
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