Cineclub Cineclub Facebook Twitter
Cineclub - Kino und mehr

leer Igor


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** *** *** ** *** - **** * 69%
 

 
Igor, Assistent eines bösen Erfinders, erschafft Leben, doch ist Eva nicht so böse wie erwartet und ein Konkurrent versucht ihm die Erfindung zu stehlen. Süße Geschichte mit vielen lustigen Anleihen, doch leider vermiest das schlechte Rendering die Freude an diesem Indie-Animationsfilm.

Igor
Igor zwischen seinen Geschöpfen Scamper und Brain.


Im Lande Malaria, welches einst blühte und gedieh, nun aber unter einer dicken Wolkendecke im Dunkeln liegt, hat König Malbert die Wirtschaft auf böse Erfindungen umgestellt. Überall arbeiten eifrige und finstere Erfinder an immer teuflischeren Apparaturen und ihnen zur Hand gehen die Igors, ihre buckligen und geschulten Laborgehilfen.

Einer dieser Igors arbeitet unter Doktor Glickenstein, der wie jeder andere Erfinder jedes Jahr Doktor Schadenfreude beim Erfinderwettbewerb unterlag. Dieses Jahr setzt Glickenstein wieder alles daran, den Erfinderpreis zu gewinnen und der Welt eine neue schreckliche Bedrohung zu geben, mit der König Malbert die anderen Länder der Welt erpresst.

Statt auf die Ratschläge seines Igors zu hören, der mit dem unsterblichen Hasen Scamper und dem konservierten Gehirn Brain bereits zwei eigene Kreaturen geschaffen hat, obwohl dies Igors nicht erlaubt ist, benutzt Glickenstein für seine Erfindung die falschen Teile. Dies endet beim Testlauf tödlich für den Doktor, doch Igor gibt vor, dass Glickenstein noch lebt und an der Erschaffung von Leben arbeitet.

Mit der Hilfe von Scamper und Brain erschafft Igor seine neue Kreatur Eva, doch diese hat einen klitzekleinen Fehler: sie ist alles andere böse. Während Doktor Schadenfreude mit seiner Freundin Jacklyn versucht, an Glickensteins Geheimpläne heranzukommen, setzt Igor alles daran, Eva böse zu machen, damit er als erster Igor den Erfinderpreis gewinnen kann.

Igor
Bösewicht Doktor Schadenfreude und seine fiese Freundin Jacklyn.


Dreißig Millionen Dollar soll die Produktion von "Igor" schätzungsweise gekostet haben, doch leider sieht der Zuschauer davon nicht allzu viel, denn die Animationen sind sehr schlecht gerendert, so dass teilweise Zwischenanimationen bei Playstation-1-Spielen besser aussehen. Die Figuren, besonders einige Gesichter, bestehen aus zu großen Polygonen und die Farben von Jacklyn passen nicht in die sonstigen Farbfilter. Bei der schlechten Animationsqualität verwundert es nicht, dass der Film in den USA trotz guter Sprecher wie John Cusack, John Cleese und Steve Buscemi in den Kinos floppte und in Deutschland nur auf DVD erscheint. Die deutsche Synchronisation ist nicht sonderlich differenziert (der Originalton konnte leider nicht getestet werden).

Was der Zuschauer jedoch sofort sieht, ist die Ähnlichkeit zum Stil von Tim Burton. Viele Figuren könnten geradewegs aus dessen Filmen stammen. Doch Regisseur Tony Leondis hat nicht mit Burton zusammengearbeitet und nur bei Animationen für "Der Weg nach Eldorado" und "Der König der Löwen 2" sowie als Storyartist bei "Der Prinz von Ägypten" und "Die Kühe sind los" mitgearbeitet. Für die Nur-DVD-Fortsetzungen "Lilo & Stitch 2" und "Ein Königreich für ein Lama 2" schrieb er die Drehbücher und bei "Lilo & Stitch 2" führte Leondis ein einziges Mal Ko-Regie, bevor er sich an "Igor" machte.

Igor
Gestiefelter-Kater-Effekt: die großen Augen von Igor.

Über Leondis' Regie bei "Igor" und Chris McKennas erstes Spielfilmdrehbuch gibt es hingegen nichts zu meckern. Die Botschaft der Geschichte, dass ein jeder selbst wählen kann, ob er gut oder böse sein möchte, und über sein Leben selbst bestimmt, ist pädagogisch wertvoll. Die Mischung aus "Frankenstein", "Nightmare before Christmas" und "Der Glöckner von Notre Dame" erschafft einen ganz eigenen Reiz und das Tempo ist angenehm flott, für einige Witze manchmal zu flott.

Einige Scherze sitzen leider nicht ganz oder animieren nicht zu herzhaftem Lachen, aber das persiflierende Spiel mit den Charaktertypen ist amüsant. Zudem zeigt der Film postmodernes Selbstbewusstsein und einige Referenzen, geprägt von Pastiche oder Satire, z.B. an Dame Edna, Angelina Jolie, "Shrek", "Uhrwerk Orange", "Car Wash" und natürlich Tim Burtons Werke wie "Nightmare before Christmas". Der Film hätte richtig gut werden können, hätten die Produzenten doch nur mehr Geld für das Rendering investiert.

Igor
Igor springt nach Doktor Glickensteins Befehlen.


  • Tatsächlich tragen im englischen Original die Erfinder allesamt deutsche Namen. Dies ist Teil des Spiels mit den Charaktertypen. Das deutsche Wort 'Schadenfreude' ist ohnehin in die englische Sprache entlehnt worden, weil es dafür kein Äquivalent gibt.

Igor

Jetzt kritik.php?id=1257 (sofern schon verfügbar) auf DVD übers Internet ausleihen
oder die DVD bei momox.de verkaufen.


 

 

Fakten
Originaltitel:
Igor
 
ohne Kinostart in:
03.12.2009
 
Genre:
Animation / Komödie
 
Regie:
Tony Leondis
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(69%)
 
Texte:
Martin
 
Diesen Film bewerten!


 


TV-Termine

DatumUhrzeitSender
20.01.2019 12:00 Super RTL
18.01.2019 20:15 Super RTL
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
» Alle TV-Termine anzeigen


Streaming-Angebote

Powered by JustWatch


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Newsletter: So wird keine neue Kritik verpasst!

[Film bewerten]

zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage

© 2022 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.