A Single Man |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | - | ***** | **** | ***** | ***** |
93% |
Inhalt:
Es ist November 1962, als Englischprofessor George Falconer (Colin Firth) erfährt, dass sein fester Partner Jim (Matthew Goode), mit dem George seit 16 Jahren zusammen ist, bei einem Autounfall ums Leben kam. Während die Welt mit der Kubakrise, dem Kalten Krieg und der Bedrohung durch Elvis' Hüftschwung beschäftigt ist, fällt George in ein tiefes Loch. Zur Trauerfeier ist nur die Familie eingeladen, heißt implizit, dass George nicht erwünscht ist.
Kritik:
Was für ein phänomenaler Debütfilm "A Single Man" geworden ist! Einfühlsam, tiefgreifend, künstlerisch hochwertig. Schon jetzt ist er ein Filmhighlight für 2010 und nach "Brokeback Mountain" könnte er der neue schwule Klassiker werden. Doch auch wenn der Hauptcharakter homosexuell liebt, so ist die Thematik des Films universell und für jeden nachfühlbar: verlorene Liebe, Trauer, Neuorientierung, spirituelle Anklänge zum Leben im Hier und Jetzt sowie die Bedeutsamkeit der kleinen Dinge und Gesten.
Julianne Moore ("Magnolia", "Children of Men") ist trotz ihrer beinahe 50 Jahren bezaubernd. Sie spielt die einsame, trinkende Charley ebenso brillant wie Firth. Auch die Nebenrollen von Matthew Goode ("Eine Hochzeit zu dritt", "Watchmen"), Nicholas Hoult (der Junge aus "About a Boy"), Ginnifer Goodwin ("Er steht einfach nicht auf dich") und dem unbekannten James-Dean-Lookalike John Kortajarena sind stimmig. Im Einklang mit der melancholisch-eindringliche Orchestermusik vom polnischen Komponisten Abel Korzeniowski wird das Filmdebüt von Tom Ford zu einem berührenden Erlebnis.
Mit dem jungen Kameramann Eduard Grau schuf Ford phänomenale Bilder, von denen ein jedes in einem Hochglanzmagazin abgedruckt werden könnte. Die Körnigkeit des Filmes imitiert den Look der 1960er genauso perfekt wie die Ausstattung, obwohl man sich ein paar Freiheiten herausnahm. Immer wieder ist der Blick der Hauptfigur George fast identisch mit dem des Modeschöpfers: verliebt bleibt er auf stark geschminkten Augen oder anderen Details hängen. Diese Details, viele mit großer Symbolkraft, verbinden George mit der Welt. Auch die Farben symbolisieren Georges Gefühle und Lebenslust.
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