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leer Der Prinz von Bel-Air


Aufmachung Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** ***** ** ** **** ** ** ***** 76%
 

 
Anfang der 1990er Jahre brachte der US-Sender NBC mit dieser Serie (die zu einigen Teilen auf den Jugenderlebnissen des Hauptdarstellers basierte) eine Menge einfallsreichen und zeitlosen Humor auf die Mattscheibe und machte Hollywoodstar Will Smith damit weltweit berühmt. Ein Klassiker im US-Sitcom-Universum und noch heute gnadenlos unterhaltsam.

Der Prinz von Bel-Air


Die Straßen in Philadelphia sind nicht für jeden der ideale Platz in Bezug auf eine sinnvolle Zukunft. Das empfindet auch die Mutter von William „Will“ Smith (Will Smith) so und schickt ihren Sohn nach Los Angeles, wo er bei seinen Verwandten, der reichen Familie Banks, fortan im Nobelviertel Bel Air leben soll. Die Chance auf eine gute Ausbildung und ein gesundes Umfeld sind dabei die Motivation und so dürfen sich fortan die als Literaturprofessorin tätige Tante Vivian (Janet Hubert-Whitten, ab Staffel 4 Daphne Maxwell Reid) und der als Rechtsanwalt und später sogar als Richter arbeitende Onkel Phil (James Avery) um den oft allzu lockeren Ghetto-Jungen kümmern – natürlich auch mit Hilfe von Butler Geoffrey (Joseph Marcell).

Der Prinz von Bel-Air
Onkel Phil (James Avery) ist von Wills lockerer und recht
unkonventioneller Art anfänglich nicht begeistert.

Wills verwöhnte Cousine Hilary (Karyn Parsons) und ihr snobistischer Bruder Carlton (Alfonso Ribeiro) sehen den Neuankömmling allerdings erst mit ein wenig Argwohn. Das Banks-Küken Ashley (Tatyana Ali) hingegen erkennt direkt, dass endlich etwas Cooles in ihr wohlbehütetes Leben spaziert. Zudem ist Will nicht auf den Kopf gefallen und mit seiner direkten und recht unkomplizierten Art schafft es der Junge aus „Philly“ auch mit der Zeit, seine Verwandten immer mehr um den Finger zu wickeln. Natürlich muss der von seinen damaligen Klassenkameraden so genannte „Fresh Prince“ sich in der neuen Umgebung erst einmal zurechtfinden. Ein wenig Etikette hier, ein bisschen Flirten mit schicken Mädels da. Privatschule, Musik, passende Kleidung, Ghetto-Kumpel Jazz (Jeffrey A. Townes) - der von Onkel Phil am Ende stets aus dem Haus geworfen wird - und teils rassistisch angehauchte Probleme machen Wills Leben in Bel Air jedoch zunehmend spannend, abwechslungsreich und (nicht nur für ihn) extrem unterhaltsam…

Der Prinz von Bel-Air
Zusammen mit Cousin Will erlebt Carlton Banks (Alfonso Ribeiro) extreme Dinge. In dieser Folge ging es zudem auch darum, dass zwei schwarze Jugendliche einen teuren Luxuswagen fuhren...


Es macht schon Spaß zu sehen, wenn zwei völlig unterschiedliche Lebensstile aufeinandertreffen. Das funktioniert eigentlich immer, ein schönes Film-Beispiel dafür wäre zum Beispiel der Hollywood-Klassiker „Pretty Woman“. Hier aber geht es nicht um Liebe oder Lust, sondern um Humor und Kultur. Ja, Kultur im Sinne der Lebensart, denn wenn ein Ghetto-Junge in eine reiche Familie geschickt wird, kann das nur unterhaltsam werden – oder dramatisch. Bei dieser Serie hat man sich für die humorvolle Variante entschieden und so erleben wir mit dieser Serie gemeinsam mit Weltstar Will Smith seinen großen Durchbruch.

Smith ist zudem auch der einzige Darsteller, der es am Ende zu dauerhaftem Ruhm schaffte und das, wo auch die anderen Figuren für viele Lacher und definitiven Wiedererkennungswert gesorgt hatten. So wurde der an Silvester 2013 leider verstorbene James Avery, der hier Onkel Phil verkörperte, 2004 vom US-Fernsehmagazin „TV Guide“ auf Platz 34 der „50 beliebtesten Fernsehväter aller Zeiten“ gewählt und Alfonso Ribeiro wurde als Cousin Carlton ebenfalls weltbekannt. Dennoch reichte es nie zu mehr und so sah man Ribeiro 2013 im US-Dschungelcamp und ein Jahr später bei „Dancing with the Stars“, wo er immerhin als Sieger hervorging. Von den anderen Darstellern war danach leider nicht mehr viel zu sehen, doch das liegt auch daran, dass manche einerseits am Theater Arbeit fanden und andere sich mit Musik versuchten.

Der Prinz von Bel-Air
Waren auch im wahren Leben Kumpels: Will und DJ Jazz.

Dennoch gilt „The Fresh Prince of Bel-Air“ (so der OT) längst als Kult und war schon damals ein Serien-Highlight der TV-Landschaft. Das lag übrigens nicht nur am guten Humor, sondern auch an immer wieder aufgezeigten Problemen, mit denen farbige Amerikaner (noch heute) zu tun haben. Vor allem der Umgang der Polizeigewalt mit der Familie Banks in manchen Situationen spricht für sich und sorgte für manchen (oft auch tränenreichen) Tiefgang am Ende manch einer Serienfolge. Ebenfalls ein Grund für den Erfolg waren Gastauftritte von Stars wie Tyra Banks, Tom Jones, Jay Leno, Sängerin Vanessa Williams, Naomi Campbell, US-TV-Legende Oprah Winfrey, Michael Clarke Duncan, Queen Latifah, Jaleel White (bekannt als Steve Urkel), Hugh Hefner, William Shatner, Donald Trump, Musik-Ikone Quincy Jones, Rapper Heavy D., Don Cheadle oder auch der Soul-Band Boyz II Men. Für Unterhaltung ist also sechs Staffeln lang hier stets gesorgt, drum gilt noch heute – wenn der “Prinz” läuft, wird geschaut! Doch wie bei jeder US-Sitcom gilt von mir der klare Tipp: am besten auf Englisch gucken.


Der Prinz von Bel-Air (mit Will Smith)

  • Der Grund für den Darstellerwechsel beim Charakter von Wills Tante war die Schwangerschaft von Janet Hubert-Whitten, die damit auch Vertragsbruch beging. Die Schwangerschaft wurde zwar in die Serie eingebaut (es gab dann später ein viertes Banks-Kind), doch ab Staffel 4 wurde die Rolle der Tante Vivian dann von Daphne Maxwell Reid verkörpert.
  • Alfonso Ribeiro, der hier Cousin Carlton verkörpert, war schon von Kindheit an sehr tanzbegeistert. Kein Wunder also, dass er als junger Bursche in der 1984er Pepsi-Werbung mit Michael Jackson als Haupttänzer der Teenis zu sehen ist (der Knabe mit der roten Jacke und dem Glitzerhandschuh). Auch ist es damit nicht sonderlich verwunderlich, dass Ribeiro im Jahr 2014 die Show "Dancing with the Stars" (in Deutschland als "Lets Dance" bekannt) gewann...
  • Der Prinz von Bel-Air

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    Fakten
    Originaltitel:
    The Fresh Prince of Bel-Air
     
    Produktionsjahr:
    1990 - 1996
     
    Genre:
    Sitcom
     
    Laufzeit/Folge:
    25 min
     
    Diese Serie wurde bewertet von:
    Conway(76%)
     
    Texte:
    Conway
     



     


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