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leer Nash Bridges


Aufmachung Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** *** *** **** **** *** ** **** 75%
 

 
Rund sieben Jahre nach dem Ende von „Miami Vice“ und einigen wenig populären Kinofilmen gelang Don Johnson 1996 bei CBS ein kommerziell erfolgreiches TV-Revival, welches ganze sechs Staffeln lang anhielt. Mit 90er-Jahre-Charme löste er gemeinsam mit einigen Kollegen (vor allem mit Cheech Marin) als cooler Gesetzesvertreter entsprechende Fälle in San Francisco. Eine kleine Kult-Serie also, mit viel Rumgeballer und mit gelungener deutscher Synchro.

Nash Bridges


Wie fast alle großen US-Städte ist auch die kalifornische Küstenmetropole San Francisco eine abwechslungsreiche und tollerant erscheinende Stadt, die jedoch auch voll von kriminellem Unrat ist. So gehoben würde SIU-Inspektor Nash Bridges (Don Johnson) die Ganoven der Stadt aber sicherlich nicht beschreiben, obwohl sein äußeres Erscheinungsbild stets auf eine gewisse Eleganz schließen lässt. Auch sein unverwechselbarer Charme und seine smarte Herangehensweise bringen ihm besonders beim anderen Geschlecht stets unzählige Pluspunkte und allerhand Liebschaften (natürlich mit entsprechendem Niveau) ein. Bei der Aufklärung seiner Fälle hingegen geht Bridges zwar meist den amtlichen Weg, nutzt allerdings zeitgleich seine Straßenkontakte und sein Wissen über Frisco (wie die Einwohner die Stadt gerne nennen) und über deren Menschen, um ans Ziel zu gelangen. Auch später als Chefermittler der SIU - der Special Investigative Unit des SFPD - ist Bridges sowohl bei den Gangstern als auch bei Kollegen bekannt für seine nicht immer ganz korrekten Methoden.

Nash BridgesZu Beginn untersteht Bridges noch Lt. A.J. Shimamura (Cary-Hiroyuki Tagawa), doch dieser wechselt bald nach Haiwaii und so steigt Bridges mit der Zeit zum Captain der SFPD-Spezialeinheit auf. Seit Jahren arbeiten an Nashs Seite noch verschiedene SIU-Inspektoren, auf die im Grunde alle Verlass ist. Am längsten dabei sind Harvey Leek (Jeff Perry), der riesiger Fan der Band "Grateful Dead" ist, und der Latino-Amerikaner Evan Cortez (Jaime P. Gomez), der durch seine jugendhafte Art manchmal etwas voreilig ist und zudem von Nashs einziger Tochter Cassidy (Jodi Lyn O'Keefe, siehe rechts) begehrt wird. Es folgen immer wieder einige SIU-Ermittler, wie Bryn Carson (Mary Mara), Michelle Chan (Kelly Hu) und Antwon Babcock (Cress Williams), die ihre Arbeit allesamt gut erledigen.

Das größte Vertrauen aber hat Nash in seinen langjährigen Partner und Vertrauten Joe Dominguez (Cheech Marin), welcher nebenbei noch als Privatdetektiv tätig ist. Die enge Freundschaft zwischen den eher ungleichen Männern geht über die Arbeit hinaus und so kennt Nash auch Joes schwedische Frau Inger (Caroline Lagerfelt) genauso gut, wie Joe Nashs Ex-Frau und Cassidys Mutter Lisa (Annette O'Toole, siehe rechts) kennt. Auch Nashs zweite Ex-Frau Kelly (Serena Scott Thomas) spielt im Leben von Nash Bridges eine ebenso interessante Rolle, wie die bildschöne Kriminelle Tamara Van Zant (Donna W. Scott). Den größten weiblichen Einfluss auf Nashs privates und berufliches Leben wird aber bald noch die MCD-Ermittlerin Caitlin Cross (Yasmine Bleeth) haben und somit ist der beliebte Cop von der weiblichen Seite aus sicherlich bestens versorgt.

Ohnehin gibt es in Nashs Leben bereits genug Personen, die durch ihre Art und Weise für mächtig Wirbel sorgen. Beruflich gibt es den überheblichen Ermittler und späteren Möchtegern-Kopfgeldjäger Richard Bettina (Daniel Roebuck), der immer wieder für Ärger sorgt und später noch den kräftigen Detective Jake Cage (Steve Austin), der erst zuhaut und dann fragt. Privat geht es für Nash allerdings ebenfalls hoch her. Ob durch seine Schwester, die Staatsanwältin Stacy Bridges (Angela Dohrmann), seine bereits erwähnte Tochter Cassidy, die nicht selten durch die Arbeit ihres Vaters in Gefahr gerät oder durch Nashs Vater Nick Bridges (James Gammon), der manchmal mit Alzheimer kämpft, manchmal Frauen mit in die gemeinsame Wohnung bringt und manchmal finanziell riskante Geschäfte mit seinem späteren Rennpferd betreibt - es ist einfach immer was los im Hause Bridges.

Nash Bridges
Nashs Auto - ein 1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible.

Auch Kollege Joe kommt mit seiner Privatdetektei voran und zieht seinen Kumpel Nash oft in schräge Fälle, die vor allem Joe gutes Geld einbringen sollen. Der Möchtegern-Ganove Boz Bishop (Christian J. Meoli) ist Joe nämlich nicht immer die beste Hilfe und so muss Nash oft ran. Mit der Zeit gelten die beiden Ermittler dann bald sogar als Schwulenpaar in der Szene und das auch dank Pepe (Patrick Fischler). Für reichlich Abwechslung ist also gesorgt, zumal Nash noch einen scheinbar irdischen Schutzengel (Tracy Walter) hat und auch einen älteren Bruder, der seit dem Vietnamkrieg als verschollen gilt und Nash einst seinen 1971er Plymouth Hemi Cuda Convertible hinterließ...


Schon zu Zeiten von "Miami Vice" hatte Don Johnson eine Art und Weise an sich, die vielen (sicherlich vor allem weiblichen) Zuschauern zusagte. Diese leicht rebellische und teils raue Art hat Johnson dann für "Nash Bridges" zwar ein wenig abgelegt, die smarte Austrahlung aber ist geblieben. Ein breites Grinsen, die Lachfalten um die Augen und das ständige mit seinen Fingern im Gesicht (vor allem über seinen Mund) Wischen sind fast schon wie ein kleines Markenzeichen für den Serienstar. Es passt jedenfalls zur Figur des Ermittlers aus San Francisco und die bunten Jackets mit den hochgekrämpelten Ärmeln wichen einem schicken Sacko mit Weste... ja, Nash Bridges läuft im Grunde nie ohne Anzugweste durch die Gegend. Ob man damit die wohl altersbedingte kleine Plauze des damaligen Endvierzigers kaschieren wollte? Auf jeden Fall gibt dieser Look dem Charakter eine gewisse Seriösität und war sicherlich auch ein Stück weit dem damaligen Zeitgeist geschuldet.

Nash Bridges
Caitlin Cross (Yasmin Bleeth) und Nash Bridges (Don Johnson) sind ein ungleiches Paar...

Jener Zeitgeist ist es auch, der diese Serie so populär werden ließ. Nicht nur der Cast war es also, sondern auch die Musik, der Kleidungsstil, der Übergang von dicken Computer-Monitoren hin zu Flachbildschirmen. Videokassetten, die Kommerzialisierung der Rap-Kultur in den USA, öffentliche Homosexualität auf dem Vormarsch, kantige Klapphandys, Frauen in Zweireihern und noch kein Überwachungsstaat in dem Ausmaß, wie er mit den Ereignissen von 2001 deutlich begann. Die Mischung machts halt... und das nicht nur in der Aufzählung. Entsprechend kam es dann auch, dass der damalige Wrestling-Superstar Stone Cold Steve Austin einige Male auftreten durfte. Die Jahre 1998 bis 2000 waren halt seine Jahre und revolutionierten das Business auf ewig. Warum also sollte auch solch eine simple aber coole Serie nicht davon profitieren?

Man merkt den Machern jedoch auch an, dass die Grundidee zwar von Beginn an gegeben war, doch einige Charaktere wurden erst mit der Zeit offenbar fester Bestandteil in den Drehbüchern. So wird Joes Frau Inger Dominguez bei ihrem ersten Auftreten noch von einer schicken Blondine ohne Tiefe dargestellt. Dann schien man sich aber zu besinnen und fortan wurde Inger von einer reifen Frau gespielt, die einen guten Gegensatz zum Hispano-Komiker Cheech Marin darstellt. Auch der ständige Darstellerwechsel bei der Figur von Nashs Bruder (der ohnehin nur wenige Male vorkommt) ist eigentlich peinlich, lies sich aber wohl nicht vermeiden. Ebenfalls eine Erwähnung wert sind die Büroräume der SIU. Erst befinden sie sich nämlich in einem denkmalgeschützten aber durch ein Erdbeben vom Zerfall bedrohten Gebäude, später wechselte man auf eine Art Büro-Schiff, welches am Hafen lag. Merkwürdigerweise gab es keinen konkreten Wechsel in Staffel 2 vom Gebäude hin aufs Boot. Da war die Einheit schon auf dem Boot und kurz darauf wieder im Gebäude, um am Ende dann doch endgültig auf dem Boot zu sein, ohne darüber zu sprechen. Das war wohl ein Fehler der Macher oder ein Fehler in der Ausstrahlung, wer weiß. Später wechselte man in eine ehemalige Schiffshalle am Hafen, die davor als Disco diente. Da gab es jedoch keine Probleme in der Darstellung. Ein Bild zu diesem besonderen Ort gibt es weiter unten auf dieser Seite.

Nash Bridges
Dieses Konstrukt diente in den letzten Staffeln der Serie
als Hauptquartier der fiktiven SIU-Einheit.

Am Ende aber kann man solche Fauxpas' problemlos übersehen, da "Nash Bridges" vor allem stets zu unterhalten versucht - mit Krimi-Elementen und simpler Action, wo viel geballert wird, Scheiben zu Bruch gehen und Autos sich in den betonierten Hügeln von Frisco Verfolgungsjagden liefern. Ein paar Explosionen noch und man ist zufrieden. Der Humor und die privaten Entwicklungen mit ein paar dramatischen Elementen im beruflichen Bereich und eine simple Freitag-Abend-Serie (wie es in den USA der Fall war, wo die Serie meist Freitags um 22 Uhr auf CBS lief) ist geschafft. Und weil "Miami Vice" schon damals Kult war, gibt es auch ein zweifaches Wiedersehen mit Tubbs-Darsteller Philip Michael Thomas, der einen Freund von Bridges verkörpert. Und wer den verschollenen Bruder (zumindest in der entscheidenden Episode zu diesem Thema) darstellt, bleibt ein Geheimnis. Ein kleiner Tipp aber sei erlaubt: "Airwolf" lässt grüßen!


  • Während Don Johnson ja vor allem durch Miami Vice bekannt wurde, wurde Jodi Lyn O'Keefe, die in "Nash Bridges" dessen Serientochter verkörpert, später noch durch die Erfolgsserie "Prison Break" zusätzlich bekannt. Derweil kennen TV-Zuschauer Yasmin Bleeth vor allem aus "Baywatch" und Cheech Marin ist den US-Zuschauern besonders aus "Cheech & Chong" bekannt.
  • Nash Bridges

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    Fakten
    Originaltitel:
    Nash Bridges
     
    Produktionsjahr:
    1996 - 2001
     
    Genre:
    Action / Crime / Dramedy
     
    Laufzeit/Folge:
    40 Min
     
    Diese Serie wurde bewertet von:
    Conway(75%)
     
    Texte:
    Conway
     
    Diese Serie bei Wikipedia


     


    Synchronsprecher

    SchauspielerSynchronsprecher
    Don JohnsonReent Reins
    Jeff PerryEberhard Haar
    Cheech MarinUli Krohm

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