007 - Liebesgrüße aus Moskau |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | **** | **** | ***** | **** | ** | ***** | 88% |
Inhalt:
Es ist noch gar nicht so lang her, da hat James Bond (Sean Connery) mit Dr. Julius No einem der besten Mitglieder von SPECTRE (in der deutschen Synchro damals noch mit „Phantom“ betitelt) endgültig den Garaus gemacht. Doch Dr. No hatte vor seinem Ableben noch vor der im Geheimen agierenden Verbrecherorganisation gewarnt und klar gemacht, dass Bond sich in Zukunft noch mehr in Acht nehmen muss, denn man wird Jagd auf ihn machen. So kommt es, dass SPECTRE's aktuelle Nummer 5, der geniale Stratege Tov Kronsteen (Vladek Sheybal), seinen perfiden Plan, der zum Tod von James Bond führen soll, nun in die Tat umsetzt.
So stiehlt SPECTRE der Sowjetunion eine wertvolle Dechiffriermaschine und die ehemalige sowjetische Geheimdienstabteilungsleiterin Klebb (Lotte Lenya) rekrutiert gleichzeitig die junge Dechiffrier-Spezialistin Tatiana Romanova (Daniela Bianchi), damit diese mit dem britischen Agenten und Schürzenjäger Bond eine Affäre beginnt. Was die einstige Mitarbeiterin des sowjetischen Konsulates nicht ahnt: Sie ist nur Mittel zum Zweck, denn SPECTRE hat bereits dafür gesorgt, dass der MI6 die Info erhält, dass eine sowjetische Agentin aus Liebe zu Agent 007 diesem die gestohlene Dechiffriermaschine übergeben will.
Kritik:
Die Romanvorlage von Ian Fleming war das fünfte Bond-Abenteuer, während “Dr. No“ das sechste 007-Buch war. Dennoch schafften es die Macher um Drehbuchautor Richard Maibaum, die filmische Abfolge auch inhaltlich so anzupassen, dass es für den Zuschauer absolut Sinn machte, “Liebesgrüße aus Moskau“ als zweiten Film der Franchise zu bringen. Möglicherweise befindet sich der Inhalt des Romans sogar nach “Dr. No“ und der sechste Band funktioniert als eine Art Prequel zum fünften. Das aber kann ich nicht beurteilen, da ich die Bücher nie gelesen habe. So oder so schafft es Maibaum, der bis 1989 übrigens beinahe alle 007-Drehbücher schrieb, gemeinsam mit Regisseur Terence Young, diese recht einfache Geschichte trotz ihres manchmal umfangreichen Inhalts bis zum Ende unterhaltsam zu gestalten. Das klappt tatsächlich so gut, dass die rund 115 Minuten Spieldauer keine wirklichen Längen aufweisen.
Auch die unterschiedlichen Drehorte machen klar, dass die Macher wesentlich mehr Aufwand betreiben mussten als noch im Vorgänger. Denn während bei “Dr. No“ viel in den Studios bei London gearbeitet wurde und sonst nur noch Jamaika als Drehort diente, wird im zweiten Film viel in Europa gedreht. Neben Istanbul und Belgrad (Serbien, damals noch Jugoslawien) gibt es auch einige Action in Venedig und sogar Spanien. Obendrein gibt es noch eine Fahrt im Simplon Orient Express, welcher damals als Teil des Orient-Express-Systems auch in der Zwischenkriegszeit beinahe täglich fuhr und dabei Länder wie die Türkei, Jugoslawien und Ost- und Westeuropa durchquerte. Für örtliche Abwechslung ist in “From Russia with Love“ (so der OT) also durchweg gesorgt und auch das 2005 von EA erschienene Videospiel für PS2 (inkl. Portable), Xbox und Gamecube bot ähnliche Abwechslung. Weitere Infos dazu gibt es weiter unten auf dieser Seite.
Hervorzuheben sind noch die Darsteller, denn entsprechend der Story gab es auch hier wieder einige neue Gesichter. So gibt diesmal Daniela Bianchi das hauptsächliche Bondgirl. Die gebürtige Italienerin, die hier eine KGB-Mitarbeiterin mimt, ist schauspielerisch allerdings kaum der Rede wert, was aber nicht so wild ist, denn die Rolle der Tatiana Romanova dient zumeist als Augenweide und die Schönheit kann man ihr auch nicht absprechen. Derweil möchte ich an dieser Stelle noch Martina Breswick erwähnen, die hier die Zigeunerin Zora verkörpert. Die Erwähnung der britischen Schauspielerin ist deshalb von Bedeutung, weil sie noch im vierten Bondfilm “Feuerball“ als Paula Caplan, Bonds hilfreiche Hand in Nassau, zu sehen sein wird. Ansonsten ist natürlich das Debüt von Desmond Llewelyn noch zu erwähnen. Der Waliser verkörperte schließlich bis 1999 in “Die Welt ist nicht genug“ die Rolle des “Q“ und bleibt bis heute unvergessen. In diesem Film aber wird er noch als Major Boothroyd angekündigt und die humorvollen Sprüche, die Bond und “Q“ bekanntlich immer ausgetauscht haben, finden hier auch noch nicht statt.
Hintergrund:
Wenige Jahre vor meinem Wechsel von der PlayStation 2 zur PlayStation 3 zockte ich ein Spiel, welches mich dazu brachte, endlich mal einen der älteren Bondfilme zu gucken. Das EA-Game Liebesgrüße aus Moskau, welches bekanntlich auch für Microsofts Xbox und Nintendos Gamecube erschien, bietet als Third-Person-Shooter natürlich wesentliche Änderungen, was die spielbaren Orte betrifft. Ich erinnere mich noch, wie ich in einem sowjetischen Depot für Eisenbahnwagen verdammt viel Action erlebte... mit Kampfhubschrauber als Gegner und ich glaube es lag sogar Schnee dort... Jedenfalls sind die Eröffnungszenen vom Film im Grunde auch die Eröffnungszenen des Spiels - und man spielt sich als vermeintlicher James Bond durch ein Heckenlabyrinth und muss das Haus am Ende erreichen, nur um dann getötet zu werden! Das war eine große Überraschung aber wer den Film kennt weiß, dass hier nicht wirklich der britische Agent getötet wird und so geht auch das Spiel dann erst richtig los. Sowohl das Videospiel als auch der Film sind also zu empfehlen und wen es interessiert: Man muss den Film nicht kennen, um das Game zu zocken.
Jetzt
007 liebesgruesse aus moskau (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
Synchronsprecher
TV-Termine
Streaming-Angebote Links
|
[Film bewerten] - [Synchronsprecher]
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.