007 - Goldfinger |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | *** | **** | *** | ** | * | ***** | 85% |
Inhalt:
Gerade erst hat James Bond (Sean Connery) ein Drogenlabor vernichtet und ist einem Mordanschlag entkommen, da erhält er auch schon einen neuen Auftrag. Sein CIA-Kollege Felix Leitner (diesmal verkörpert von Cec Linder) gibt die neue Order von MI6 an 007 weiter. So soll James den äußerst exzentrischen Milliardär Auric Goldfinger (Gert Fröbe) observieren. Dessen Goldgeschäfte, die hauptsächlich den Schmuggel des wertvollen Metalls beinhalten, gefährden nämlich zunehmend das internationale Währungssystem. Doch zuerst findet Bond es scheinbar amüsant, ein gemütliches Kartenspiel von Goldfinger zu stören. Leider hat das zur Folge, dass die junge Jill Masterson (Shirley Eaton), die zuvor noch für den Milliardär die Karten des Gegners via Funk durchgab, durch einen perfiden Goldüberzug erstickt und stirbt.
Spätestens jetzt ist Bond klar, dass Goldfinger kein vermögender Witzbold sondern ein eiskalter Mann ohne Gewissen ist, und als er sich – nach einer Rüge von “M“ (Bernard Lee) – wieder den gefährlichen Machenschaften des aus Lettland stammenden Briten widmet, muss Bond vor allem ein Auge auf “Auric Enterprises“ werfen. Die in der Schweiz heimische Firma von Goldfinger, die sich mit Metallprodukten für die Schweizer Bahn und manche Fluglinien beschäftigt, dient als Schmuggelbasis für das Gold. Doch Goldfinger hat Bond natürlich seit dem Kartenspiel in Miami auf dem Schirm und lässt sich nicht so einfach überrumpeln. Zudem macht inzwischen auch die junge Tilly Masterson (Tania Mallet) Probleme. Die Schwester der von Goldfinger getöteten Jill will Rache nehmen und scheint Bonds geheime Arbeit zunehmend zu gefährden.
Die wirkliche Bedrohung steht aber noch aus. Auric Goldfinger plant nämlich derzeit seinen größten Coup: Mit Hilfe chinesischer Agenten und anderer krimineller Elemente will der Milliardär in den amerikanischen Stützpunkt Fort Knox einbrechen. Dort lagern bekanntlich die Goldreserven der USA. Doch Goldfinger plant nicht etwa, das Gold dort zu stehlen. Vielmehr will er es radioaktiv verseuchen, damit es so für die nächsten Jahrzehnte unbrauchbar wird. Dies hätte zur Folge, dass der Wert von Goldfingers eigenen Goldreserven um ein zigfaches steigen würde. Und wer das Gold hat, hat die Macht. Damit Bond dem Plan nicht in die Quere kommt, setzt Goldfinger auf "Halte deine Freunde nah, aber deine Feinde noch näher". Zusätzlich nutzt er auch die Hilfe der schönen aber gefährlichen Kriminellen Pussy Galore (Honor Blackman), welche Bond dann auch bald um den Finger wickelt... oder ist es in Wahrheit genau andersrum?
Kritik:
Wenn man Bond-Fans fragt, welchen Film der Franchise sie am liebsten mögen, hört man nicht selten “Goldfinger“. Auch die Presse und Filmwelt selbst sieht das dritte große Leinwandabenteuer des britischen Top-Agenten als den besten Film von allen. Auch die damalige Werbetrommel wurde so laut gerührt, dass die Macher diesmal Millionenumsätze verbuchen konnten. Doch sicher nicht nur deswegen gilt “Goldfinger“ als eine Art Vorreiter für die nachfolgenden 007-Filme.
Auch die übrigen Hauptakteure wissen diesmal zu überzeugen. Während die beiden Masterson-Schwestern im Grunde nur als Augenweide dienen sollen, rockt Honor Blackman als Pussy Galore den Bildschirm. Dabei ist sie nicht nur schön anzusehen, sondern vermittelt auch das ein oder andere Mal, dass man weder als Zuschauer noch als James Bond selbst diese Frau unterschätzen sollte. Dieses Feeling hat in den Vorgängerfilmen bisher kein Bondgirl vermitteln können. Schöne Sache. Vor allem aber muss man natürlich den deutschen Ausnahmeschauspieler Gert Fröbe erwähnen, der nicht ohne Grund bis zu seinem Tod in über 120 Filmen und TV-Serien zu sehen war. Mit seinem Schauspiel bringt er sowohl dem Ansehen der Bondbösewichte als auch dem ganzen Film selbst eine verdammt unterhaltsame Note. Hilfreich ist dabei auch, dass der Sachse die Figur des Auric Goldfinger in der deutschen Fassung selbst synchronisiert. Da Fröbe der englischen Sprache nicht sonderlich mächtig war, legte man in der englischen Tonspur einfach die Stimme des britischen Schauspielers Michael Collins über Fröbes Schauspiel. Soll uns aber nicht weiter stören, denn wie gesagt: In der deutschen Fassung sächselt der 1988 verstorbene Darsteller sowohl durch seine Mimik und Gestik als auch durch seine überhebliche Ausdrucksweise alle anderen Schauspieler an die Wand und trägt somit beinahe den ganzen Streifen auf seinen gut gefütterten Schultern.
Ebenfalls interessant ist die Figur 'Oddjob' (Harold Sakata), der als Goldfingers persönlicher Handlanger nicht nur amüsant sein kann sondern auch ungemein tödlich. Auch die gelungene Einführung des Aston Martin spielt dem Film zusätzlich in die Karten. Nachdem Desmond Llewelyn kurz zuvor sein Debüt in “Liebesgrüße aus Moskau“ gab und seit “Goldfinger“ nun auch den bekannteren Namen 'Q' tragen darf, bekommt James Bond hier endlich seinen silbernen Flitzer, der natürlich von Beginn an vollgespickt ist mit allerhand Gadgets, wie z.B. die Ölsprüheinrichtung, der Nebelwerfer, Maschinengewehre, Wechselkennzeichen und Schleudersitz.
Hintergrund:
In diesem Link (englische Wikipedia) erfahrt ihr, wie der Name Auric Goldfinger entstand, was er genau bedeutet und an wen die Figur offenbar angelehnt ist.
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