The Expendables 3 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | ***** | **** | * | * | **** | 76% |
Inhalt:
Gerade haben die Expendables um Barney Ross (Silvester Stallone) einen acht Jahre in Gefangenschaft gehaltenen Expendable in halsbrecherischer Manier befreit, da geht es auch schon direkt zum nächsten Auftrag. Dort kann der endlich wieder in Freiheit agierende Doc (Wesley Snipes) direkt gut helfen, jedoch ahnt noch niemand, wer das eigentliche Ziel dieser vom CIA genehmigten Operation ist… Waffenhändler Conrad Stonebanks (Mel Gibson) war dem CIA bisher unter falschem Namen bekannt und so reagiert Ross äußerst ungehalten auf das ihm so vertraute Gesicht. Am Ende wird ein Teammitglied sogar lebensgefährlich verletzt und die Expendables müssen den Rückzug antreten, was ein Scheitern der Mission bedeutet. Im Krankenhaus angekommen trifft Ross dann auf Trench (Arnold Schwarzenegger) und kurz darauf auch noch auf seinen neuen CIA-Kontakt Max Drummer (Harrison Ford), der den Expendables eine neue Chance gegen den hervorragend abgeschirmten Stonebanks einräumt.
Für diesen Job heuert Ross allerdings ein paar neue Leute an und schickt dafür seine alte Gefolgschaft um Lee Christmas (Jason Statham), Gunnar Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture), Doc (Wesley Snipes) und den im Koma liegenden Hale Caesar (Terry Crews) in den ungewollten Ruhestand. Mit Hilfe von Bonaparte (Kelsey Grammer) findet Ross dann auch schnell vier junge Leute (Twilight-Star Kellan Lutz, Boxer Victor Ortiz, Jungschauspieler Glen Powell und MMA-Fighterin Ronda Rousey) und begibt sich mit ihnen auf die neue Mission nach Bukarest. Durch das Einsetzen moderner Technik seitens der jungen Rekruten gelingt dem neuen Team dann auch ohne großes Geballer die Gefangennahme von Stonebanks, der laut oberster Stelle nämlich nun nicht mehr getötet wird, sondern als Kriegsverbrecher vor Den Haag landen soll. Doch Stonebanks ist selbst auf solch eine Situation vorbereitet und wird von seinen eigenen Männern befreit.
Die vier neuen Expendables werden dann auch noch als Geiseln genommen und Ross bekommt von Stonebanks die Chance zur Rettung der jungen Leute innerhalb von 48 Stunden. Zurück in den USA packt Ross alles ein, was wichtig sein könnte und macht sich bereit für eine Ein-Mann-Mission. Doch diese Idee wird vom leicht durchgeknallten Galgo (Antonio Banderas) gestoppt. Der redefreudige Spanier fiel bei Ross‘ Suche nach neuen Leuten eigentlich noch durch, aber da Galgo nicht locker lässt, machen sich die beiden Männer nun auf den Weg Richtung Ost-Europa, wo Stonebanks in einer kleinen Republik ein riesiges Gelände betreibt, wo es vor Kampfmannschaften nur so wimmelt. Zudem wurde das einheimische Militär gekauft und so ist die Feuerkraft vor Ort mehr als gewaltig. Das ahnen auch die alten Expendables und ob Ross es nun will oder nicht – sie kommen auch mit! Nebenbei machen sich zudem auch noch Trench, CIA-Kontakt Drummer und der altbekannte Ying Yang (Jet Li) auf, um unangefordertes (aber äußerst nötiges) Backup zu bieten… denn in Stonebanks Anlage geht es schnell hoch her und alle Expendables (inklusiver der befreiten jungen Garde) sehen sich einer Schlacht gegenüber, die scheinbar keinen Ausweg bietet…
Kritik:
Es geht hoch her! Gleich in den ersten Filmminuten kracht es bereits gewaltig und man fühlt sich beim Angriff aus der Luft per Heli auf einen Gefangenenzug ein wenig an „Mission: Impossible“ erinnert… nur gibt es hier wesentlich mehr Manpower und definitiv derbere Sprüche. Das Vokabular bleibt zudem konstant dreist, was zur wesentlichen Unterhaltung des Films beiträgt – neben all der gut in Szene gesetzten Action. Auch das Auftreten bekannter Actionkino-Helden der letzten Jahrzehnte macht Bock. Der wegen Steuerhinterziehung einst verurteilte Wesley Snipes (dessen Expendables-Rolle natürlich auch noch darauf angesprochen wird) hat derweil nichts verlernt und dank der unveränderten deutschen Synchronstimme entsteht auch direkt ein Bezug für den deutschen Zuschauer. Selbstverständlich kann man den Streifen auch im Originalton schauen, denn der Film erklärt sich selbst für die Nicht-Englisch-Kenner auch ohne viele Worte. In der deutschen Synchro ist es derweil einmal mehr amüsant, wenn Stallone und Schwarzenegger einen Dialog führen und dabei fast gleich klingen… aber das war schon im zweiten Film der Franchise schnell zu verschmerzen.
Derweil ist es bedauerlich, dass Kelsey Grammer hier nicht seinen deutschen Sprecher bekommt, welcher - immerhin ganze 11 Staffeln lang - den Schauspieler in der US-Erfolgssitcom „Frasier“ vertonte. Aber Grammer hat ohnehin nur eine Nebenrolle und bekam für diese sogar die ‘Goldene Himbeere‘ als schlechtester Nebendarsteller verliehen, was ich eigentlich nicht verstehen kann, denn die Rolle war in Ordnung und Grammer war es sowieso. Möglicherweise wollte man mit diesem Anti-Oscar auf die Rolle selbst hinweisen, aber auch das ist albern, denn dafür war die Rolle im Grunde zu unbedeutend. Doch halten wir uns nicht mit längst vergebenen Anti-Preisen auf und konzentrieren uns lieber kurz auf die vier neuen Gesichter, die vom Chef-Expendable mitten im Film rekrutiert werden. Lobenswert zu erwähnen ist, dass sich die Macher keine allzu bekannten Gesichter (wie in Teil 2 z.B. Liam Hemsworth) aus Hollywood genommen haben. Vielmehr bekamen neben zwei Sportgrößen noch zwei recht neue Gesichter ihren Platz, wo vor allem Glen Powell überzeugen kann – was einmal mehr auch an der hervorragenden deutschen Synchro liegen mag. Die Einbringung von technischer Raffinesse in die inzwischen schon festgefahrene Brachialität bringt Freude. Da wird nicht einfach gestürmt, sondern da werden das Überwachungssystem gehackt und das Licht ausgeschaltet, um das Ziel in Ruhe gefangen zu nehmen… schöne neue Welt.
Das Ziel ist in diesem Actionstreifen ein eiskalter Mel Gibson, der zwar nicht viel Tiefgang leisten muss, seine Rolle aber wie gewohnt souverän durchzieht und einfach in diesen Streifen reinpasst wie alle seiner alternden Kollegen. Selbst Harrison Ford ist cool. Einerseits wegen der Synchro, andererseits kommt dem immer gebrechlicher wirkenden Hollywoodstar sicherlich die heutige Schnitttechnik zugute. Zudem darf Ford ebenso Sprüche klopfen wie seine Kollegen und so wirkt „Expendables 3“ erneut wie ein ziemlich unterhaltsames Klassentreffen für alle Beteiligten. Diesmal wurden halt ein paar Kinder mit eingeladen, aber die bekommen ihren verdienten Platz am kleinen Tisch und machen halt einfach ihren Job. Derweil ist Antonio Banderas als nervige aber effektive und loyale Plaudertasche ebenfalls nicht zu verachten. In den Momenten, wo seine Rolle einfach nur die Gegner über den Haufen ballert, sieht man dann auch die Souveränität des Malaganesen im Actiongenre. Ohnehin ist das Finale mit locker 25 Minuten einfach nur gewaltig. Es gibt im Grunde keine Ruhephasen und es knallt, explodiert, sticht, rutscht und bricht eine ganze Sitcom-Folge lang, da kann man wirklich nicht meckern. Am Ende gibt es noch einen Endkampf zwischen Sly und Mel (wie schon im Vorgänger zwischen Sly und van Damme) und die Story endet, wie sie vor knappen zwei Stunden begann: mit einem Heli.
„The Expendables 3“ ist schnelllebig, bringt wenig Tiefgang bei den neuen Rekruten (definitiv so gewollt da entsprechend dem Muster) und geizt nicht mit Action. Stallone hat später noch gemeint, dass er es im Nachhinein bedauert, den Film nicht im FSK-18-Modus rausgebracht zu haben… allerdings klappt all das was (offenbar) klappen soll auch im FSK-16-Modus. Keine Ahnung also, was der Profi damit gemeint hatte… Ich freue mich jedenfalls bereits auf den vierten Teil (geplant für 2017) und das will was heißen! Denn so solide Teil 2 auch gewesen ist, so wenig freute ich mich danach auf den Nachfolger… verrückte Welt. Also nun bitte noch Leute wie Steven Seagal, Jackie Chan, Danny Trejo und hey, vielleicht bekommt man noch einen Jean Reno vor die Kamera! Dann bin ich happy und brauche keinen fünften Teil mehr (der bereits für 2020 in den Köpfen der Macher schlummert) … wie wär’s?
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