007 - Spectre |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | **** | **** | * | ** | **** | 81% |
Inhalt:
Nach dem Tod der alten M (Judie Dench) ist James Bond (Daniel Craig) auf eigene Faust unterwegs. M's Nachfolger (Ralph Fiennes, Voldemort aus der „Harry Potter“-Reihe) verrät er nichts über seine Absichten, während er bei der Jagd auf eine Spur einen ganzen Häuserblock in Mexico City in die Luft gehen lässt. Daraufhin wird er mit sofortiger Wirkung suspendiert. Doch trotz totaler Überwachung aller Agenten dank modernster Technologie kann sich der Top-Agent zu einem geheimen Treffen nach Rom davonstehlen – nicht zuletzt durch die Hilfe von Q (Ben Wishaw, „Skyfall“, „Das Parfüm“), dem Quartiermeister. Die Vorfälle der letzten Jahre – angefangen bei „Casino Royale“ – scheinen verknüpft zu sein, und das alles durch genau eine Person: Blofeld (Christoph Waltz, „Django Unchained“, „Inglourious Basterds“ „Der Gott des Gemetzels“). Doch damit noch nicht genug: Beide, der britische Super-Agent und der Boss der Unterwelt-Terrororganisation „Spectre“, scheint eine gemeinsame Vergangenheit zu verbinden. Auf der Spur des womöglich weltweit größten Verbrechers macht James Bond die Bekanntschaft mit der wunderschönen Madelein Swann (Léa Seydoux, „Grand Budapest Hotel“, „Inglourious Basterds“), die ganz anders zu sein scheint als seine bisherigen Bekanntschaften mit Frauen.
Während Bond – mehr oder weniger auf sich allein gestellt – versucht, den Kopf des Terror-Rings ausfindig zu machen, droht in London ein modernes Überwachungssystem das 00-Agentenprogramm zu ersetzen. Angeführt von C (Andrew Scott, bekannt als Moriarty aus der TV-Serie „Sherlock“), einem Emporkömmling des Parlaments, soll dieses System innerhalb kürzester Zeit online gehen. Mit vereinten Kräften versuchen M, Q und Moneypenny (Naomie Harris, „Skyfall“, „28 Days Later“, „Fluch der Karibik 2 & 3“), M's Sekretärin, dagegen vorzugehen.
Kritik:
Gleich zu Anfang des Films fesselt eine spannende Helikopter-Kampfszene den Zuschauer. Leider sieht man über den Film verteilt nur relativ wenige vergleichbare Actionszenen. Im Gegensatz zu „Casino Royale“ sucht Daniel Craig jedoch nicht zu häufig in „Sean Connery“-Manier den Faustkampf, sondern bedient sich unter anderem sogar moderner Hilfsmittel im Kampf, wie zum Beispiel kleiner Sprengsatzuhren. Dass dort wieder mit Produktplatzierungen (Schleichwerbung) gearbeitet worden ist, scheint traurigerweise mittlerweile zum Standard-Bond dazuzugehören. Das neue Bond-Girl ist nicht nur nett anzusehen, sondern bietet James Paroli. Das führt zu interessanten Wortgefechten und ein wenig Spannung in Sachen Anziehung, denn sie vermag es, Bond zu widerstehen – vorerst. Wer auf erotische Szenen hofft, wird leider enttäuscht. Diese werden hier übersprungen. Doch sorgt Monica Bellucci („Matrix“, „Irreversible“, „Der Zauber von Malèna“) in Dessous mitunter für den einzigen Erotik-Punkt; ein kleiner Trost.
Die lang erwartete Rückkehr des Bösewichts Blofeld hat mehrere Gründe: Zum einen entschied man sich in der Vergangenheit mit Pierce Brosnan einen neuen Weg zu gehen (nicht so exakt an den Romanen von Ian Fleming). Zum anderen scheint nun mit Christoph Waltz seit langem ein passender Schauspieler gefunden worden zu sein, der nicht nur Deutsch als Muttersprache spricht (um die Vergangenheit Blofelds zu untermauern), sondern darüber hinaus sogar in den USA bekannt ist. Es scheint, als habe man den richtigen Mann gefunden. Ich persönlich habe viel von Christoph Waltz in seiner Bösewicht-Rolle (á la „Inglourious Basterds“) erwartet. Dieser kann er durch sein kurzweiliges Auftreten in Person leider nur geringfügig gerecht werden. Außerdem muss man sich nach „Django Unchained“, in dem er als liebenswerter Kopfgeldjäger und Zahnarzt aufgetreten ist, erstmal wieder an seine antipathische Rolle gewöhnen. Gar nicht so leicht für einen Start in der James-Bond-Reihe trotz hervorragenden schauspielerischen Leistungen. Der Film scheint überdies zwei Handlungsstränge zu haben: Einerseits macht sich Bond auf die Jagd nach Blofeld, andererseits kämpfen M, Q und Moneypenny in London gegen die Übernahme der Geheimdienste durch C an. Die Lage scheint sich zunehmend zuzuspitzen. Schließlich ist Bond auf sich allein gestellt. Dass er in jeder noch so brenzligen Lage immer noch ein Schlupfloch findet, lässt dramatische Explosionen und Massenschießereien schon fast überflüssig wirken - denn er wäre nicht Bond, wenn er das nicht auch noch schaffen würde. Daher hätte man vielleicht noch an der Aufmachung der ein oder anderen Actionszene feilen können.
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