Mord im Orient Express (2017) |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | **** | * | **** | **** | ***** | ***** | 84% |
Inhalt:
Eigentlich hätte er gar nicht an Bord sein sollen, aber der Orient Express war für den Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh) nun mal das schnellste Transportmittel um von Istanbul nach London zu gelangen. Und es bleibt ihm nicht viel Zeit, seine Mitreisenden zu studieren, bevor die erste Merkwürdigkeit passiert. Edward Ratchett (Johnny Depp), ein Geschäftsmann mit mehr als zweifelhaftem Ruf, möchte, dass Poirot ihn beschützt, was dieser ablehnt.
Kritik:
Ähnlich wie 1975 ist auch die 2017er Version starbesetzt. Und dieses Aufgebot lohnt sich, da einerseits Regiesseur und Hauptdarsteller Kenneth Branagh alles aus dem Potential seiner Szenen-Partner herausgekitzelt hat und man darüber hinaus allen Beteiligten anmerkt, welche Freude sie daran hatten, in die Fußstapfen von Ingrid Bergman, Sean Connery und Co. zu treten. Hoch anzurechnen ist Branagh außerdem, dass er der Versuchung widerstanden hat, seinen Film technisch aufzumöbeln. Der Film spielt in der Zeit der Buchvorlage, also gibt es kein Notebook für den Meisterdetektiv, wie noch in der 2001er TV-Version (mit Alfred Molina als Poirot). Aus der Kulisse des Zuges durfte die Kamera alle Perspektiven herausholen, die möglich waren, was besonders in den Verhörszenen für Abwechslung und ein angenehmes Erzähltempo sorgt.
Dass der Krimistoff an sich herausragend ist, sollte bekannt sein. Und irgendwie habe ich es geschafft, sowohl Buchvorlage als auch die anderen Filme auszublenden und mich von der Erzählung neu vom ersten Verdacht über alle verwirrenden Details bis zur Auflösung führen lassen. Meiner Ansicht nach ist der kriminalistische Aspekt detailreich und sauber umgesetzt, aber wenn der Stoff gänzlich neu ist, dürfte die Wirkung umso größer sein.
Abschließend muss man sich die Frage stellen: War diese Neuverfilmung nötig? Genaugenommen eigentlich nicht, da das Original von 1975 bis heute sehr gut anzuschauen ist. Andererseits steckt in Kenneth Brannaghs Verfilmung sehr viel Liebe zum Detail und zum Buch. Herausgekommen ist ein Kino-Krimi, der nicht zuletzt dank der Spielfreude seiner Darsteller zu gefallen weiß.
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