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leer William Shakespeare's Hamlet


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** **** ***** *** **** ** ***** ***** 89%
 

 
Gesehen oder nicht gesehen, das ist hier die Frage! Spektakuläre Shakespeareverfilmung, die trotz großer Starbesetzung kaum jemand kennt. Lasst euch nicht von der Länge einschüchtern, denn das Kucken lohnt sich in jeglicher Hinsicht!

Hamlet


Der junge Hamlet (Kenneth Branagh) ist zur Beerdigung seines Vaters, König Hamlet (Brian Blessed), an den dänischen Hof zurückgekehrt. Seine Mutter Gertrude (Julie Christie) heiratet sehr schnell nach dem Tod ihres Mannes ihren Schwager Claudius (Derek Jacobi), der daraufhin König wird. Hamlet, in tiefer Trauer um seinen Vater, ist erbost und abgestoßen von der übereilten Ehe.

Als dem jungen Hamlet in der Nacht der Geist des verstorbenen Königs erscheint und berichtet, dass er von seinem Bruder heimtückisch ermordet wurde, schwört Hamlet Rache. Hin und her gerissen zwischen Tatendrang, Zweifeln und Rechtfertigungsdrang gibt er von nun an vor, verrückt geworden zu sein. Sein Onkel Claudius fühlt sich wegen seines schlechten Gewissens von Hamlets Unzurechnungsfähigkeit bedroht. Gleichzeitig legt die schöne Ophelia (Kate Winslet) offen, dass Hamlet um sie geworben hat. Ihr Vater Polonius (Richard Briers), der Oberkämmerer am Hof ist, befiehlt ihr, Hamlet fortan abzuweisen.

Um zu ergründen, ob der Tod seines Vaters und die neue Ehe seiner Mutter an Hamlets Verrücktheit schuld ist oder zurückgewiesene Liebe, rufen Gertrude und Claudius zwei von Hamlets engsten Freunden an den Hof. Auch Ophelia benutzen sie, um Hamlets Ursache zu erfahren.

Hamlet

Als eine Schauspielergruppe an den Hof kommt, steigt Hamlets Laune und er schmiedet den Plan, mit einer gezielten Aufführung herauszufinden, ob der Geist seines Vaters gelogen hat oder ob Claudius wirklich schuldig ist. Claudius scheint schuldig. In einem klärenden Gespräch mit seiner Mutter bringt Hamlet Polonius, der heimlich lauscht, um. Claudius lässt Hamlet daraufhin nach England schicken, wo er hinterrücks exekutiert werden soll.

Ophelias Bruder Laertes (Michael Maloney) kehrt zurück und zu seinem großen Gram erfährt er, dass sein Vater tot und seine Schwester verrückt geworden ist. Ophelia ertränkt sich und zu ihrem Begräbnis trifft Laertes auf Hamlet, der Claudius' Hinrichtungsplan entdeckt hat, seine beiden Freunde in den Tod geschickt hat und zurückgekehrt ist. Gemeinsam mit dem auf Rache lüstenden Laertes schmiedet Claudius einen neuen Plan, um Hamlet aus dem Weg zur räumen: In einem Duell soll Laertes ihn mit einem Degenstreich vergiften oder er soll von Claudius' vergiftetem Wein trinken. Dieser Plan geht jedoch für alle (bis auf einen) tödlich aus.

Hamlet


Kenneth Branagh, der für "Hamlet" abermals das Drehbuch schrieb, Regie führte und die Hauptrolle spielte, ist vor allem berühmt für seine Adaptionen verschiedener Shakespearestücke. So war Branagh für "Henry V" zwei Mal für den Oscar nominiert (Drehbuch und Regie); später brachte er mit "Viel Lärm um nichts" Keanu Reeves, Denzel Washington, Michael Keaton und die damals unbekannte Kate Beckinsale zusammen; andere folgten. Sein aufwändigster Film ist jedoch nach wie vor diese vierstündige Hamlet-Verfilmung, die die einzige ungekürzte Filmfassung des Stücks ist und vollständig im atemberaubenden 70mm-Breitfilmformat gefilmt wurde. Dies ist eine unvorstellbare Seltenheit, besonders wenn man die Dauer, bzw. Länge des Films bedenkt (immerhin 7km). Heutzutage wird für gewöhnlich in 35mm gefilmt, was eine schlechtere Bildqualität hat. Höchstens ein paar wenige Effektsequenzen werden in 70mm gefilmt, um das Bild besser bearbeiten oder vergrößern zu können (wie z.B. im letzten Bond-Film "Ein Quantum Trost"). Aber nicht nur diese technische Tatsache, sondern auch die Besetzungsliste spricht für die herausragende Güte des Films: Julie Christie, Billy Crystal, Gerard Depardieu, Charlton Heston, Jack Lemmon, Rufus Sewell, Robin Williams und nicht zuletzt Kate Winslet. Solch eine prominente Besetzung machte das Studio Castle Rock zur Bedingung, um nach Branaghs Flop "Mary Shelley's Frankenstein" diesen Film überhaupt zu produzieren. Leider blieben die Einspielergebnisse des Films – vermutlich wegen der Länge – weit hinter den Produktionskosten.

Hamlet

Die Geschichte des philosophischen Zauderers und Melancholikers Hamlets ist sanft von Shakespeares Zeiten ins 19. Jahrhundert versetzt worden. Somit konnte im Schloss Blenheim gedreht werden, welches zehn Kilometer von Oxford entfernt liegt und somit auch in der Nähe der Shepperton Studios. Das Gebäude und die Parks bieten phänomenale Kulissen und die Ausstattung ist makellos. Deswegen wurden neben dem Drehbuch auch das Produktionsdesign und die Köstüme für einen Oscar nominiert, ebenso der dramatische Soundtrack von Patrick Doyle. Bei dieser wie anderen Preisverleihungen ging der Film allerdings relativ leer aus.

Doch trotz – oder vielleicht wegen – der recht abschreckenden Länge von 242 Minuten und der von vielen gefürchteten Verständnisschwierigkeit von Shakespearetexten ist dieser recht unbekannte Film ein Juwel. Jedes Detail vom Design über Musik zu schauspielerischer Leistung ist perfekt. Man mag diese kaum mit der Mel-Gibson-Version vergleichen, so schlecht schnitte letztere ab. Keine andere Verfilmung des Stoffes ist so bildgewaltig, so spannend, und die klare bildliche Darstellung erleichtert das Verständnis des Textes enorm. Wenn man erst mal eingeschaltet hat, vergeht die Zeit wie im Flug. Man wird in die verzwickte Handlung hineingesogen, und wenn man die in den Film eingebaute Unterbrechung erreicht, könnte man eine Pinkelpause einlegen. Möchte man aber gar nicht mehr!

Hamlet

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English Review

Fakten
Originaltitel:
Hamlet
 
deutscher Kinostart am:
05.06.1997
 
Genre:
Drama / Tragödie
 
Regie:
Kenneth Branagh
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(89%)
 
Texte:
Martin
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Kenneth BranaghUlrich Matthes
Kate WinsletMadeleine Stolze
Brian BlessedJochen Striebeck

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